100 Seiten Weihnachten
Wer von weißen Weihnachten träumt, der ist in Namibia falsch. Fluffigen Pulverschnee und Gänsebraten sucht man während der besinnlichen Zeit im Dezember vergebens. „Selbst die Kerze krümmt sich bei 40 Grad“, scherzt Waltraut Fritzsche von der Wissenschaftlichen Gesellschaft in Namibia (NWG). Statt Rentieren und Tannenbäumen sind hierzulande auf Weihnachtsgrüßen vor dem Schlitten gespannte Oryx oder „Sandmänner“ abgebildet. Wie sieht also das Weihnachtsfest in Namibia aus? – Antworten auf diese Frage soll nun ein Weihnachtsbuch bringen, das in diesem Jahr erstmalig von der Wissenschaftlichen Gesellschaft produziert wird. Mitwirken kann dabei jeder, der Lust hat. Gesucht werden Gedichte, Texte, Bilder und auch Zeichnungen, die dann im Oktober in einem 100-seitigen Sammelband erscheinen sollen. „Wir freuen uns auf jede Art von Einsendungen, egal ob lustig oder nostalgisch“, sagt Fritzsche. Auch Erlebnisberichte von DDR-Flüchtlingen oder aus dem Gefangenenlager fänden Platz im Buch. Eine besondere Rolle bei der Zusammenstellung spiele der bunte Kulturen-Mix aus Deutschen, Herero, Damara und Ovambo. „Jeder feiert Weihnachten anders. Einige versammeln sich Heiligabend, andere wiederum hängen am ersten Weihnachtstag ihre Socken raus. Wir möchten, dass sich jeder in dem Buch wiederfindet“, berichtet die Initiatorin. Daher gebe es auch bei der Sprache keine Eingrenzungen. „Jeder kann uns seine Einsendungen in seiner Muttersprache zukommen lassen“, sagt Fritzsche. Die Texte, die nicht länger als 2000 Zeichen sein sollten, würden dann in der jeweiligen Sprache und auch in Englisch veröffentlicht werden. Diejenigen, deren Inhalte den Einzug in das Buch schaffen, dürften sich zudem über eine Ausgabe des Weihnachtsbuches freuen. „Auf der Suche nach Geschenkideen sind wir auf die Identität Namibias gestoßen und wollten etwas gegen das Vergessen tun“, erklärt sie. Schon jetzt sei die Nachfrage groß. „Wer weiß, wenn es bei den Menschen gut ankommt, machen wir daraus vielleicht eine Tradition und setzen die Idee Ostern fort“, so Fritzsche.
Noch bis zum 31. Juli nimmt die Wissenschaftliche Gesellschaft Einsendungen per Email an [email protected] entgegen.
Milena Schwoge
Noch bis zum 31. Juli nimmt die Wissenschaftliche Gesellschaft Einsendungen per Email an [email protected] entgegen.
Milena Schwoge
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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