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Jahresbericht
Claudia Reiter
2019—2020

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

Das Jahr 2020 wird zweifelsohne auch in die Annalen der namibschen Geschichte eingehen, denn auch Namibia blieb nicht von der weltweiten Corona-Pandemie verschont. Diese bedauerliche Entwicklung hat nicht nur tiefe wirtschaftliche Spuren und im allgemeinen namibischen Erziehungswesen hinterlassen, sondern auch ganz besonders an den Schulen, die über ihre jeweiligen Deutschen Schulvereine mit der AGDS verbunden sind.

Von einem Moment zum nächsten kamen existenzielle Ängste ans Tageslicht, die eine gemeinsame Lösung erforderlich machten. Vonseiten der AGDS mussten unvorhergesehene finanzielle Mittel in einer noch nie dagewesenen Größenordnung bereitgestellt werden, um diese Schulen vor dem totalen Niedergang zu retten. Ein sehr großer Teil der Eltern war plötzlich nicht mehr in der Lage, seine Schulgelder zu entrichten, da sie u.a. direkt oder indirekt im Tourismussektor tätig waren.

Trotz all dieser hoffentlich kurzfristigen Widrigkeiten appelliere ich an jeden Einzelnen, weiterhin optimistisch zu bleiben, positiv zu denken und anhand des Leitfadens „Wer die Gegenwart trotz Talfahrt genießt, hat in Zukunft eine wundervolle Vergangenheit“ die täglichen Aufgaben unvermindert anzupacken.

Ohne die tatkräftige Bereitschaft des gesamten Lehrkörpers an diesen Schulen, diese schwierige Situation zu überbrücken....viele LehrerInnen haben zusätzlich Gehaltskürzungen akzeptiert.... und mit dem unermüdlichen Einsatz unzähliger Menschen, die zum Erhalt unser Muttersprache in diesem Lande beitragen, wäre unsere Sprache wahrscheinlich gerade zu diesem Zeitpunkt zu einem unbedeutenden Faktor verkümmert.

Es ist nachvollziehbar, dass von den seinerzeitigen Gründungsmitgliedern der AGDS heute wohl kaum noch einer unter uns weilt. Mit dieser Feststellung möchte ich Ihnen nicht ein demographisches Phänomen vorführen oder bereits jetzt schon signalisieren, dass sich meine Zeit als Vorsitzender der AGDS auch dem Ende zuneigen sollte, sondern anhand dieses Tatbestandes möchte ich demonstrieren, dass das Fortbestehen der AGDS nur auf den Schultern jüngerer Menschen dieses Landes ruhen kann, die sich neben Beruf ehrenamtlich für den Erhalt unserer und vor allem ihrer Muttersprache einsetzen sollten. Die AGDS hat in den letzten Jahrzehnten eine Tradition erarbeitet, die es gilt weiter zu erhalten und auszubauen. Herr Dieter Esslinger hat vor einigen Jahren den prägenden Satz gebraucht, und ich zitiere: „Tradition ist nicht das Aufbewahren der Asche, sondern das Weitergeben des Feuers.“ Diese Fackel müssen junge engagierte Menschen weitertragen.

Eine der vornehmlichsten Aufgaben der AGDS ist das Sicherstellen des Lehrernachwuchses an unseren deutschen Schulen im Lande. Aus diesem Grunde hat sich die AGDS vor vielen Jahrzehnten mit einem erheblichen finanziellen Aufwand dazu verpflichtet, ein Stipendiatsprogramm einzuführen, welches dem ausschließlichen Zweck dient, auf Antrag jungen LehramtsstudentenInnen ein Studium an südafrikanischen Institutionen , der UNAM oder deutschen Universitäten zu ermöglichen. Augenblicklich unterstützt die AGDS 21 StudentenInnen, die an diesen Institutionen studieren, mit einem jährlichen Aufwand von N$677000-00.

Im gleichen Atemzug möchte ich erwähnen, dass die AGDS unverändert JunglehrernInnen außerhalb Windhoeks , die an einer der AGDS-Schulen ihren Dienst begonnen haben, auf Antrag des jeweiligen Schulvereins für die ersten fünf Jahre einen monatlichen Zuschuss direkt zukommen lässt. Mit diesem Schritt erhofft sich die AGDS unvermindert, einen bescheidenen Beitrag zur Lehrerversorgung an sogenannten ländlichen AGDS-Schulen zu leisten.

Ich prognostiziereweiterhin, wie in den vergangenen Jahren, dass sich die Lehrerversorgung in Zukunft immer problematischer gestalten wird und dass wir nur unter allergrößten Anstrengungen diese Lücken eventuell werden füllen können.

Die vergangenen Monate haben uns notgedrungen vor Augen geführt, dass digitale Unterrichts- und Lehrprozesse nicht unbedingt vom Tisch gefegt werden sollten. Das sogenannte „e-learning“ wird zukünftig eventuell einen anderen Stellenwert einnehmen müssen, als wir augenblicklich ahnen.

Ebenfalls erwähnen möchte ich die ausgesprochen gute Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut , welches sich primär um den DAF-Sektor kümmert, während sich die AGDS hauptsächlich der DAM-Komponente widmet.

Der AGDS liegt sehr viel daran, den Lehrerberuf mit all seinen Facetten deutlich aufzuwerten. Ein Aufwerten des Lehrerberufs kann leider nur über die monetäre Schiene laufen. So hat sich die AGDS vor vielen Jahren dazu entschlossen, den jeweiligen Schulvereinen zum Ende eines jeden Jahres und unter Berücksichtigung einer gemeinsam festgelegten Formel einen Bonus auszuzahlen, der primär dafür gedacht war, dem Lehrkörper für seinen unermüdlichen Einsatz zu danken. Im Berichtsjahr belief sich dieser Betrag erneut auf N$ 1.000.000-00.

Ich wage zu bezweifeln, ob wir mit augenblicklich rückläufigen Mitgliederzahlen erneut dieses hochgesteckte Ziel in diesem Jahr und auch den Folgejahren erreichen werden. Aus diesem Grunde appelliere ich erneut an jeden Einzelnen von uns neue Mitglieder für die AGDS zu werben.

Nichts desto trotz....alle bisher erwähnten Projekte und Überlegungen verschlingen unverändert große Geldsummen. Ohne die eingegangenen Mitgliedsbeiträge und die freigiebigen Spender wäre die Arbeit der AGDS zum Scheitern verurteilt.

Bedingt durch die stets sich verändernden Verordungen vonseiten der namibischen Regierung im Laufe dieses Jahres, konnte weder der Kurt-Böhme-Rednerwettbewerb, noch das Horst-Kreft-Lesefest, noch die Dieter-Esslinger-Lehrertagung und der Gala Abend „Projekt Lilie“ angeboten werden. Ein sehr bedauerlicher Sachverhalt, der sich hoffentlich im nächsten Jahr nicht wiederholen möge.

AGDS

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-19

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