Aus der Sicht eines „Rebellen“
Bei der Buchvorstellung sprach zunächst der frühere Bildungsminister Dr. David R. Namwandi. Er bedankte sich bei Tötemeyer, dass er seine persönliche Lebensgeschichte mit der gesamten Nation und der Welt teile. „Deine Autobiografie ist Teil der Geschichte unseres Landes. Sie ist nun tradiert und erlaubt es zukünftigen Generationen deine Perspektive einzunehmen“, sagte er zu Tötemeyer. „Im Buch gibt er uns Einblick in die von der Rassenpolitik geprägten weiße Gesellschaft Südwestafrikas der fünfziger Jahre und die Apartheidsära in Südafrika.“ Nicht mit allem stimme er überein, was der Autobiograf festgehalten hat. „Kontrovers“ sei der Inhalt, Tötemeyer nehme nun einmal kein Blatt vor den Mund. Aber gerade dies eröffne die Chance sich mit dem Autoren kritisch auseinanderzusetzen und mit dem Zeitabschnitt zu befassen, den Tötemeyers Leben abdeckt, solange es noch Zeitzeugen gebe.
„David, wir mögen verschiedene Ansichten haben, aber wir verstehen uns“, entgegnete Tötemeyer seinem Weggefährten. Tötemeyer hat während seiner beruflich aktiven Zeit, fortlaufend auch zu bildungspolitischen Themen publiziert. Ans Publikum wandte er sich, um noch einmal sein Verständnis eines Rebellen darzulegen, weshalb er auch den Titel seiner Biografie so gewählt hätte. „Ein Rebell ist jemand, der den Mut hat, aufzubegehren, wenn er sieht, dass seine Werte und Normen verletzt werden. In meinem Fall sah ich vor allem die Verletzung demokratischer Werte und Menschenrechte“, führte er aus. „Ob man rebelliert, ist jedem selbst überlassen, dennoch muss dies immer auf konstruktive Art und Weise geschehen.“ Und auch bei der Buchvorstellung machte er seinen Standpunkt erneut klar. Er bezog sich dabei auf die schwedische Erzbischöfin Antje Jackelén, die auf dem Lutherischen Weltkongress Anfang Mitte Mai in Windhoek sagte, dass die Demokratie heutzutage gefährdet sei durch Polarisierung, Populismus, Protektionismus und Post-Fakten. „Für Namibia ließen sich noch Ethnozentrismus, Selbstinteresse, Korruption und soziale sowie ökonomische Ungleichheit hinzufügen“, machte er deutlich.
Anne Odendahl
Gerhard Tötemeyer
A Rebel for Change. In Apartheid South Africa and Colonial Namibia - an autobiography
ISBN 9780620754439
Gerhard Tötemeyer, Namibia 2017
290 N$
Das Werden und Wirken eines Rebellen. Autobiographische und historische Notizen eines Deutsch-Namibiers
Kuiseb Verlag, Namibia 2015
ISBN 978-99945-76-35-7 / 978-3-941602-89-2
285 N$
„David, wir mögen verschiedene Ansichten haben, aber wir verstehen uns“, entgegnete Tötemeyer seinem Weggefährten. Tötemeyer hat während seiner beruflich aktiven Zeit, fortlaufend auch zu bildungspolitischen Themen publiziert. Ans Publikum wandte er sich, um noch einmal sein Verständnis eines Rebellen darzulegen, weshalb er auch den Titel seiner Biografie so gewählt hätte. „Ein Rebell ist jemand, der den Mut hat, aufzubegehren, wenn er sieht, dass seine Werte und Normen verletzt werden. In meinem Fall sah ich vor allem die Verletzung demokratischer Werte und Menschenrechte“, führte er aus. „Ob man rebelliert, ist jedem selbst überlassen, dennoch muss dies immer auf konstruktive Art und Weise geschehen.“ Und auch bei der Buchvorstellung machte er seinen Standpunkt erneut klar. Er bezog sich dabei auf die schwedische Erzbischöfin Antje Jackelén, die auf dem Lutherischen Weltkongress Anfang Mitte Mai in Windhoek sagte, dass die Demokratie heutzutage gefährdet sei durch Polarisierung, Populismus, Protektionismus und Post-Fakten. „Für Namibia ließen sich noch Ethnozentrismus, Selbstinteresse, Korruption und soziale sowie ökonomische Ungleichheit hinzufügen“, machte er deutlich.
Anne Odendahl
Gerhard Tötemeyer
A Rebel for Change. In Apartheid South Africa and Colonial Namibia - an autobiography
ISBN 9780620754439
Gerhard Tötemeyer, Namibia 2017
290 N$
Das Werden und Wirken eines Rebellen. Autobiographische und historische Notizen eines Deutsch-Namibiers
Kuiseb Verlag, Namibia 2015
ISBN 978-99945-76-35-7 / 978-3-941602-89-2
285 N$
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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