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Vom Rand ins Rampenlicht

Namibias Kreativszene bekommt erstmals umfassende staatliche Förderung
Namibias Regierung investiert erstmals gezielt in die Kreativbranche: 50 Millionen N$ sollen 2025/2026 Künstler, Filmschaffende und Kreativzentren im ganzen Land stärken – ein Schritt, den viele als längst überfällig begrüßen.
Michael Kayunde
Von Michael Kayunde

(Bearbeitet von S.Hecht)

Windhoek– Die namibische Regierung hat im Haushalt 2025/2026 der Kreativbranche 50 Millionen N$ zugewiesen. Diese Entscheidung wird als längst überfällige Unterstützung eines oft vernachlässigten Bereichs gesehen, löste aber auch Verwirrung über Umfang und Zweck der Mittel aus.

Als Reaktion auf das wachsende öffentliche Interesse suchte der NMH-Verlag Klarheit beim Ministerium für Bildung, Innovation, Jugend, Sport, Kunst und Kultur. Der Staatssekretär und Hauptbuchhalter des Ministeriums, Mbumba Erastus Haitengela, beantwortete die Fragen zur Mittelvergabe ausführlich und betonte, dass die Finanzierung der gesamten Branche zugutekommen soll.

„Die Zuweisung von 50 Millionen N$ ist für die vielfältige Kreativwirtschaft in den einzelnen Regionen gedacht“, sagte Haitengela und verwies darauf, dass die Regierung eine breit gefasste Definition verwendet, wie sie in der Namibia Arts, Culture and Heritage Policy von 2016 festgelegt ist.

Die Richtlinie definiert die Kreativwirtschaft als „Branchen, die ihren Ursprung in individueller Kreativität, Können und Talent haben und durch die Nutzung geistigen Eigentums das Potenzial für Wohlstand und Beschäftigung bieten“. Haitengela erklärte, dass dies viele Bereiche umfasst – darunter Tanz, Theater, Bildende Kunst, Literatur, Film, Medien, Design und Werbung.

Laut Haitengela sollen die 50 Millionen N$ auf vier Bereiche verteilt werden, um die Kreativbranche ganzheitlich zu fördern:

Regionale Kreativzentren

Ein Teil der Mittel fließt in den Aufbau regionaler Kreativzentren, die lokale Talente fördern und Räume für künstlerische Arbeit schaffen. Diese Zentren entstehen mit Stadtverwaltungen und Gemeinderäten in regionalen Hauptorten, damit die Förderung nicht nur Windhoek erreicht, sondern landesweit wirkt.

Nationales Kreativ-Inkubationsprogramm

Ein zentrales Element ist das Nationale Inkubationsprogramm für die Kreativwirtschaft. Es bietet Schulungen, Start-up-Unterstützung und Mentoring für Kreative sowie Mikro-, Klein- und Mittelunternehmen (MKMU).

Registrierte Freiberufler und Unternehmen erhalten Startkapital, Arbeitsräume und Ausrüstung. Es endet mit einer nationalen Messe und Preisverleihung.

Lokaler Inhalt für Film und TV

Ein großer Teil des Budgets stärkt die namibische Film- und Fernsehbranche. Unter Leitung der Namibia Film Commission (NFC) und in Zusammenarbeit mit der Namibia Film Association werden lokale Telenovelas, Serien und Kurzfilme produziert.

Wichtiges Filmequipment wird angeschafft und vermietet. Dies schafft kulturelle und wirtschaftliche Chancen für viele Fachkräfte in der Brache.

Stärkung der Kunstausbildung

Das Ministerium investiert in die Kunstausbildung, etwa durch die Ernennung regionaler Lernzentren, bessere Lehrerausbildung und stärkere Kunstförderung. Dies legt auch die Basis für die Wiederaufnahme der NAMAs 2026/2027. Weitere Details folgen laut Haitengela im Laufe der Planungen.

Faire Verteilung der Mittel

Haitengela verwies auf den National Arts Council, der die Mittelverteilung regelt. Künstler können jährlich dreimal Förderanträge stellen, darunter Stipendien und Mobilitätsförderung. Ergebnisse werden in der Regel über Medien, die NACN-Website und soziale Medien bekanntgegeben. Zugleich bekräftigte er, dass das Ministerium daran arbeite, die Prozesse zu verbessern, um breitere Zugänglichkeit zu schaffen und kreative Aktivitäten im ganzen Land zu fördern.

Ein wachstumsstarker Sektor

Trotz der Aufmerksamkeit rund um die NAMAs betonte Haitengela, dass die Mittel für 2025/2026 auf eine umfassende Entwicklung des Sektors zielen. Mit Fokus auf Unternehmertum, Kapazitätsaufbau und Infrastruktur will das Ministerium eine nachhaltigere, wirtschaftlich stärkere Kreativwirtschaft schaffen.

„Wir hoffen, die Gründung von MKMU in der Kreativbranche zu fördern und so langfristig stärkere Strukturen zu schaffen“, sagte Haitengela.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-06-22

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