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„Ich habe es im Radio gehört“

Trauernde Mutter verklagt Ministerium wegen des Todes ihres Sohnes
Erst durch eine Drittpartei fand eine Mutter heraus, dass ihr 16-jähriger Sohn in einer Psychiatrie der namibischen Regierung ums Leben gekommen war. Wegen der schrecklichen Umstände um die mögliche Ermordung ihres Sohnes und der nicht bestehenden Sicherheitsbedingungen in dem Krankenhaus verklagt sie nun den Staat.
Rita Kakelo
Von Rita Kakelo

(Bearbeitet von S. Noechel)

Windhoek

Maria Alweendo, eine trauernde Mutter aus Uuyoka in der Oshikoto-Region, hat eine Klage in Höhe von 10 Millionen Namibia-Dollar (N$) gegen das Gesundheitsministerium eingereicht. Anlass ist der Tod ihres 16-jährigen Sohnes, Karel Ndakolo, der sich in psychiatrischer Behandlung im Oshakati Intermediate Hospital befand.

Zu ihrem weiteren Entsetzen erfuhr Alweendo nicht vom Krankenhauspersonal vom Tod ihres Sohnes, sondern über einen lokalen Radiosender und Berichterstattung in den nationalen Nachrichten. Laut Gerichtsdokumenten, die von ihren rechtlichen Vertretern – Kadhila Amoomo Legal Practitioners – eingereicht wurden, wirft Alweendo dem Krankenhauspersonal grobe Fahrlässigkeit vor, die zum gewaltsamen Tod ihres Sohnes geführt habe.

In der Klage heißt es, dass Ndakolo, ein Zehntklässler der Nehale Senior Secondary School in der Oshikoto-Region, am 20. Oktober 2023 mit Verdacht auf psychische Probleme in Station 16 eingeliefert wurde. Die Klage wurde im Oktober 2024 vor dem Obergericht in Windhoek erhoben. Der Fall, der Richter Orben Sibeya vorliegt, wurde in der vergangene Woche in einer Statusverhandlung vor Gericht besprochen.

Familienangehörige, darunter Alweendo, äußerten Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und Eignung der Krankenhausstation, in der der Jugendliche untergebracht war. Trotz dieser Warnungen habe das Krankenhaus es unterlassen, ihn zu verlegen. Nur wenige Tage später, am 23. Oktober, soll er von anderen Patienten derselben Station angegriffen und anschließend zur Behandlung seiner Verletzungen auf Station 3 verlegt worden sein.

Tragischerweise wurde Ndakolo am 22. November 2023 erneut tödlich angegriffen – diesmal im Beisein einer Krankenschwester, die angeblich mitansehen musste, wie ein anderer Patient auf ihn sprang. Der Obduktionsbericht führt seinen Tod auf ein Trauma zurück, das durch Brustverletzungen zu eingeschränkter Atmung führte.

Forderung von 10 Mio. N$ Schadensersatz

Alweendo fordert 10 Millionen Namibia-Dollar Schadensersatz und beruft sich dabei auf mehrere Versäumnisse des Krankenhauses: die mangelnde Einschätzung der Verletzlichkeit ihres Sohnes, unzureichende Kommunikation nach dem ersten Angriff, die Wiedereinweisung in eine unsichere Abteilung in dem Krankenhaus ohne angemessene Aufsicht, die Missachtung zugesicherter Sicherheitsmaßnahmen sowie das Versäumnis, die tödliche zweite Attacke trotz deutlicher Warnsignale zu verhindern.

Weitere Forderung umfassen, 2,2 Millionen N$ für posttraumatische und zukünftige medizinische Ausgaben, 800 000 N$ für medizinische und Bestattungskosten, 2 Millionen N$ für Schmerz und Leid und weitere 5 Millionen N$ für seelisches Leid und den Verlust der familiären Bindung. Die Staatsanwaltschaft hatte zum Zeitpunkt der Veröffentlichung weder ihr Begründungsplädoyer noch ihre Gegenargumente beim Obergericht eingereicht.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-06-22

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