Hund gestohlen und für Kapana geschlachtet

von Adam Hartmann(bearbeitet von Yvonne Jarosch)SwakopmundNachdem ihr Rottweiler Ragnir gestohlen, mit einer Axt getötet und als Kapana-Fleisch verkauft wurde, fordert eine Familie aus Swakopmund Gerechtigkeit. Die Tat sorgt für große Empörung – in sozialen Medien kursieren Bilder und ein Video, das die Besitzerin Catherine Titus in Tränen aufgelöst zeigt.Als Titus nach Hause kam, stellte sie fest, dass ihre Hunde verschwunden waren. Am Zaun entdeckte sie ein Loch – ein Hinweis auf einen möglichen Diebstahl. Eine Hausangestellte berichtete, die Tiere seien in der informellen Siedlung „Democratic Resettlement Community“ (DRC) gesichtet worden. Am Sonntag fand die Familie ihre Hündin Venus angebunden in einem Hinterhof – offenbar zum Verkauf angeboten. Ragnir blieb verschwunden. Einen Tag später erfuhr Titus, dass ihr Hund für 200 Namibia-Dollar verkauft und das Fleisch auf dem Markt angeboten worden war. Zeugen berichteten, die Verkäufer hätten behauptet, das Tier gehöre ihnen, und es vor der Käuferin getötet.Festnahmen und wachsende EmpörungDie Polizei nahm drei Verdächtige (18 bis 20 Jahre alt) fest. Sie wurden mit einem Fenstergitter angetroffen, was zu weiteren Befragungen führte. Schließlich sollen sie die Tat gestanden haben. Ein 12-jähriger mutmaßlicher Komplize wurde in die Obhut seiner Mutter entlassen. Die Anklage lautet auf Diebstahl, Geldwäsche und Tierquälerei.Am Mittwoch erschienen die Verdächtigen erstmals vor Gericht. Richterin Conchita Olivier setzte eine Kaution von jeweils 3.000 N$ fest. Tierschützer kritisieren jedoch die schwache Durchsetzung der Gesetze und fordern, dass die Angeklagten in Haft bleiben. „Das Justizsystem versagt bei Tierquälerei. Es gibt nie echte Konsequenzen“, sagt Charne Wasserfall von der Civilian Animal Protection Unit (CAPU).Vor dem Gericht versammelten sich Demonstranten und Unterstützer der Besitzerin. Tief erschüttert sagte Titus: „Das Töten von Haustieren muss aufhören. Diese Leute sollten keine Kaution bekommen.“ Auch Lenny Hoffmann, die frühere Besitzerin von Ragnir, zeigte sich entsetzt: „Er war Teil der Familie. Er wurde brutal ermordet.“Verzweiflung oder Skrupellosigkeit?Die Frau, die das Hundefleisch angeboten hat, ist selbst nicht unter den Verdächtigen, könnte aber als Zeugin aussagen. Nach eigenen Angaben sei es das erste Mal gewesen, dass sie Hundefleisch verkauft habe. Sie habe das Geld dringend gebraucht, um in den Norden zu reisen. Catherine Titus bezweifelt jedoch, dass es sich um einen Einzelfall handelt.Die Tat hat eine hitzige Debatte ausgelöst. Während Tierschützer strengere Gesetze fordern, meinen andere, die Empörung sei übertrieben. In sozialen Medien argumentieren einige, dass menschliches Leid in den Hintergrund rücke: „Es ist nur ein Hund, während Menschen hungern“, schrieb ein Nutzer. Andere betonen kulturelle Unterschiede: „Manche essen Hunde, andere Hühner. Das Problem ist nur, dass es nicht ihr Hund war.“Laut Polizei ereignete sich der Diebstahl am 1. Februar in Matutura. Zwei Rottweiler wurden durch ein Loch im Zaun entwendet. Einer wurde lebend gefunden, Ragnir jedoch bereits geschlachtet. Trotz ihrer Trauer lobte Titus die Polizei für ihr schnelles Handeln. Das Verfahren wird am 18. März fortgesetzt.

Hund gestohlen und für Kapana geschlachtet

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-03-17

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Hund gestohlen und für Kapana geschlachtet

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-03-17

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

ANMELDUNG