Motivsuche nach Amoklauf an Heidelberger Uni geht weiter
Heidelberg (dpa) - Nach dem Amoklauf an der Heidelberger Universität mit zwei Toten und drei Verletzten setzen die Ermittler am Dienstag ihre Arbeit fort. Offene Fragen gibt es unter anderem zum Motiv des Täters und wieso er an die Waffen kam. Diese soll der 18-Jährige vor wenigen Tagen im Ausland gekauft haben, wie der Mannheimer Polizeipräsident Siegfried Kollmar am Montagabend sagte. Die Ermittler gehen nach bisherigen Erkenntnissen davon aus, dass der Deutsche erst in einem Hörsaal, in dem rund 30 Studenten waren, mehrmals schoss und sich später vor dem Gebäude selbst richtete. Eine 19- und 20-jährige Frau sowie ein 20-jähriger Mann wurden durch die Schüsse leicht verletzt, eine 23-Jährige starb an den Folgen. Nach Angaben der Polizei hatte der Mann unmittelbar zuvor eine Whatsapp-Nachricht an seinen Vater geschickt. Er habe geschrieben, „dass Leute jetzt bestraft werden müssen“, sagte Kollmar. Details müssten noch verifiziert werden. „Wir werden sein Umfeld jetzt durchleuchten in den nächsten Tagen, mit Hochdruck.“ Der Leiter der Staatsanwaltschaft Heidelberg, Andreas Herrgen, sagte, über ein Motiv könne bislang nur spekuliert werden. Der Täter sei nicht vorbestraft gewesen. Die Ermittler müssten auch prüfen, ob sich andere strafrechtlich etwas haben zu Schulden kommen lassen.
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Allgemeine Zeitung
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