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Israel Panzer Grenze Libanon Foto: Gil Eliyahu, JINI, XinHua, dpa
Israel Panzer Grenze Libanon Foto: Gil Eliyahu, JINI, XinHua, dpa

Diplomatie sucht nach Frieden

Gespräche zwischen Israel und Hamas kommenden Donnerstag geplant
Die Feinde Israels drohen mit Vergeltung für die Tötung zweier wichtiger Anführer. Eine folgenschwere Eskalation zeichnet sich ab. Lässt sich ein Flächenbrand noch verhindern?
Tel Aviv/Gaza/Beirut/Teheran (dpa)



Zehn Tage nach der Tötung zweier hochrangiger Feinde Israels in Teheran und Beirut ist weiterhin unklar, ob und wann der Iran und die libanesische Hisbollah die angedrohten massiven Vergeltungsschläge gegen Israel ausführen werden. Während die Bevölkerung in Israel sichtlich unbeeindruckt ihren Alltagsgeschäften nachgeht, sind die Streitkräfte des Landes seit Tagen in höchster Alarmbereitschaft. Die USA, Israels wichtigster Verbündeter, brachten zusätzliche Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge in die Region.



Zugleich laufen Medienberichten zufolge hinter den Kulissen enorme Bemühungen, um die explosive Lage durch diplomatische Anstrengungen zu entschärfen. Im Mittelpunkt stehen dabei die seit Monaten feststeckenden indirekten Gespräche zwischen Israel und der radikalislamischen palästinensischen Hamas, um ein Ende des seit zehn Monaten dauernden Gaza-Kriegs einzuleiten und die Freilassung von mehr als 100 Geiseln in der Gewalt der Hamas zu erreichen. Dabei vermitteln die USA, Ägypten und Katar.



Eine geplante Gesprächsrunde am kommenden Donnerstag in Kairo oder in Doha könnte dabei entscheidend werden. Ihr gehen offenbar von Emissären der Vermittlerstaaten geführte Verhandlungen zu Einzelaspekten der angestrebten Vereinbarung voraus, so etwa zur Frage der Sicherung der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten.



„Die Ergebnisse der kommenden Woche“, schrieb der israelische Journalist Barak Ravid im Portal ,axios.com', „werden zeigen, ob die Region (...) in einem sich ausweitenden, immerwährenden Krieg versinkt oder ob es zum ersten Mal seit dem 7. Oktober zu einem signifikanten Kurswechsel kommt.“ Israelische Offizielle beschrieben gegenüber Ravid die Runde am Donnerstag als einen „Jetzt-oder-nie-Moment“.



Die Hamas im Gazastreifen wird vom Iran unterstützt. Die proiranische Schiiten-Miliz Hisbollah schießt seit Beginn des Gaza-Kriegs mit Raketen und Drohnen auf den Norden Israels – aus Solidarität mit der Hamas, wie sie behauptet. Substanzielle Schritte zur Beilegung des Gaza-Kriegs erhalten dadurch zusätzliches Gewicht, dass der Iran und die Hisbollah in der Vergangenheit mehrfach betonten, die Feindseligkeiten gegen Israel herunterschrauben zu wollen, sobald Israel den Krieg in Gaza beendet.



Die Gefahr eines Flächenbrandes in der Region droht, seitdem vor zehn Tagen zwei führende Köpfe der Hamas und der Hisbollah bei Angriffen getötet wurden. Der Auslandschef der Hamas, Ismail Hanija, starb bei einer Explosion in einem Gästehaus der iranischen Regierung in Teheran. Fuad Schukr, eine Art Militärchef der Hisbollah, war kurz zuvor durch einen Luftangriff in Beirut ums Leben gekommen. Seine gezielte Tötung reklamierte Israel für sich. Zum Mordanschlag auf Hanija äußerte es sich nicht. Für beide Tötungen haben der Iran und die Hisbollah massive Vergeltung angedroht.



Größtes Hindernis bei den Gaza-Verhandlungen war zuletzt die unnachgiebige Haltung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Durch immer neue Forderungen hatte er zuletzt Schritte zu einer Einigung blockiert und damit selbst die USA und die Spitzen des eigenen Sicherheitsapparates vor den Kopf gestoßen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-03-15

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