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Uran-Abbau bei Stampriet sinnlos

Hydrogeologen warnen vor unvorhersehbaren Folgen
Nach wie vor scheint die Gefahr eines Uran-Abbaus im für Namibia extrem wichtigen Stampriet-Wasserleiter nicht gebannt. Der frühere Chef des namibischen Vermessungsamtes im Ministerium für Bergbau und Energie warnt erneut eindringlich vor dem Risiko einer radioaktiven Wasserverschmutzung.
Augetto Graig
Der frühere Chef-Geologe des namibischen Bergbauministeriums, Dr. Roy Miller, ist mit der Hydrologie der betroffenen Gebiete vertraut und warnt eindringlich vor dem geplanten Abbau von Uran durch den Einsatz des In-situ-Laugenprozesses (ISL) im Trinkwasserreservoir des Stampriet-Aquifers. „Wir lehnen jeglichen Uranabbau in diesem Gebiet strikt ab“, betonte er in einem Vortrag der „Namibia Hydrogeological Association“ (NHA) am vergangenen Samstag in Windhoek.

NHA-Präsidentin, Ester Gustavo, würdigte Miller als zentrale und erfahrene Person auf dem Gebiet der namibischen Geologie.

Das Stampriet-Becken sei eine essenzielle Wasserquelle für Gemeinden in Namibia, Botswana und Südafrika, erläuterte Miller. Die Uranvorkommen befinden sich in der wasserführenden Auob-Formation. Aufgrund natürlicher Gesteinsfrakturen könne Wasser unkontrolliert in verschiedene Schichten eindringen, was beim ISL-Abbau zu einer unvorhersehbaren Kontamination des gesamten Frischwassers im Wasserleiter führen könne.

Das ISL-Verfahren beruht darauf, eine saure Lösung an das Erz zu leiten, um Uran herauszulösen. Die uranhaltige Flüssigkeit wird an die Oberfläche zurückgepumpt und aufbereitet, doch erhöht sich die Konzentration von Uran und anderen radioaktiven Stoffen mit der Zeit im zurückbleibenden Wasser. Die Methode sei weltweit verbreitet und unterliege in den USA strengen Vorschriften – dennoch seien dort seit 2003 etwa 750 Verstöße registriert worden. „Fast die Hälfte des weltweit geförderten Urans stammt aus ISL-Mining“, so Miller. Die Risiken für das Stampriet-Becken seien untragbar, da es die einzige Trinkwasserquelle der Region ist und eine entscheidende Rolle für die Landwirtschaft spielt.

Sollte kontaminierte Lösung entweichen, müsste die Injektion gestoppt und Wasser durch umliegende Bohrlöcher abgepumpt werden. Allerdings sei nicht vorhersehbar, wohin das verseuchte Wasser fließe, da ISL-Mining die unterirdischen Strömungen beeinflusse. "Niemand weiß genau, wo das Wasser hingelangt", warnte Miller.

Laut seinen Forschungen werden dem Stampriet-Becken jährlich mehr als sechs Millionen Kubikmeter Frischwasser entnommen, um bis zu 100 000 Menschen zu versorgen. „Unsere Nahrungssicherheit hängt von diesem Wasser ab“, betonte er. Der Versuch eines russischen Unternehmens, den ISL-Abbau bei Stampriet zu testen, scheiterte an einer unzureichenden Umweltverträglichkeitsprüfung. Auch Landwirtschaftsminister Calle Schlettwein lehnt die Methode ab.

Miller befürchtet, dass es keine Garantie gibt, dass eine künftige Regierung diesen Standpunkt beibehält. „SAUMA hat wiederholt erfolglos versucht, mit den Umwelt- und Bergbauministern zu sprechen.“ Regierungsvertreter hätten zwar Vorträge besucht, doch sei unklar, welche internen Diskussionen geführt wurden.

Sein Fazit: „Der Schutz unseres Wassers ist wichtig und unsere Argumente basieren auf Wissenschaft. Wir müssen die Entscheidungsträger überzeugen.“ Gustavo ergänzte: „Beten wir, dass unsere Regierung auf uns hört.“

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-07-17

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