ReconAfrica macht weiter
Seismik-Vermessungen ohne Genehmigung
Die Umweltfachberatung RBS setzt namibischen Interessenträgern eine Frist bis zum 27. Mai Beiträge zu einer Umweltverträglichkeitsprüfung eingehändigt zu haben. Bei dem ReconAfrica-Antrag geht es um weitere Bohrlöcher und fortgesetzte Seismik, obwohl diese schon geschieht. Anders als Namibia, kommt Botswana einer IUCN-Forderung nach und tastet sich behutsamer vor.
Von Frank Steffen, Windhoek
Die neusten Entwicklungen in Botswana (AZ berichtete) und eine Annonce der Firma „Risk-Based Solutions“ (RBS) des umstrittenen ReconAfrica-Umweltfachberaters, Dr. Sindila Mwiya, scheinen nicht mit Angaben seitens der Regierung Botswanas konform zu gehen. RBS hat gerade namens ReconAfrica einen Antrag annonciert, laut dem neben den bestehenden zwei Bohrlöchern vier weitere in näherer Zukunft geschlagen werden sollen.
Dem sollen weitere sechs Bohrlöcher folgen, obwohl der namibische Staat seinen Bürgern versichert hatte, dass es nur zwei Probelöcher geben werde. Dies scheint eine Lüge, denn die Planung stammt nicht von gestern. Als Teilhaber des Projekts wird der Staat zumindest gewusst haben, dass es nicht bei den zwei Bohrproben bleibt; es werden mittlerweile 12.
In der Annonce werden die Resultate der „abgehandelten seismischen Vermessung“ besprochen. Trotzdem spricht ReconAfrica schon seit Anfang des Jahres immer wieder von einer weiteren seismischen Vermessung und in einem Bericht von „Energy Voice“ wird ReconAfricas Grayson Anderson zitiert: „ReconAfrica verfügt über Mittel für ein weiteres Bohrloch sowie eine Fortführung des Bohrlochs 6-2 und eine zweite seismische Phase. Die Seismik ist im Gange und das nächste Bohrloch sollte in diesem Quartal gebohrt werden.“ Entweder belügt Anderson die Investoren oder ReconAfrica führt Vermessungen aus und hat vor Bohrungen vorzunehmen, bevor die Umweltverträglichkeitsprüfung abgehandelt ist. RBS hatte in der Vorwoche den 27. Mai als Frist für Eingaben seitens Interessenträgern gesetzt. Somit darf die Seismik-Aufnahme rechtlich noch gar nicht ausgeführt werden.
Die Weltnaturschutzunion (International Union for Conservation of Nature, IUCN) hatte im September 2021 einen Antrag des Zentrums für Internationales Umweltrecht (Center for International Environmental Law, CIEL) angenommen, demzufolge die artenreichen Kavango- und Sambesi-Regionen sowie das Okavango-Flussdelta durch die Gas- und Ölexploration bedroht werden. Die IUCN hatte als UN-Agentur Namibia und Botswana aufgefordert „ordentliche Umweltverträglichkeitsprüfungen“ durchzuführen und bis Februar 2022 einen Situationsbericht vorzulegen. Botswana war dieser Aufforderung nachgekommen, während Namibia diese Aufforderung bisher ignoriert.
Botswana bezieht sich in einem Bericht auf diese Aufforderung und bietet diesen als „Aktualisierung der Berichte über die Öl- und Gasexploration von ReconAfrica im Cubango-Okavango-Flussbecken“ an. Das Land habe sich über die Wasserkommission für das Okavango-Flussbecken (OKACOM) verpflichtet, sicherzustellen, dass detaillierte Umweltverträglichkeitsprüfungen durchgeführt werden, bevor größere Entwicklungen zugelassen würden. Dabei würden die nachhaltige Wasserentnahme und die mögliche Wasserverschmutzung näher betrachtet.
Botswana behauptet, dass die Minengebiet nicht direkt in den UNESCO-Welterbe-Gebieten des Okavango-Deltas oder den Tsodilo Hills liegen würden, räumt aber ein, dass es sich um ein sensibles Gebiet handle, weshalb „eine strenge und kritische Umweltverträglichkeitsprüfung eine Grundvoraussetzung für jede intrusive Entwicklung in diesem Gebiet ist“. Angola, Namibia und Botswana seien sich diesbezüglich einig.
Die neusten Entwicklungen in Botswana (AZ berichtete) und eine Annonce der Firma „Risk-Based Solutions“ (RBS) des umstrittenen ReconAfrica-Umweltfachberaters, Dr. Sindila Mwiya, scheinen nicht mit Angaben seitens der Regierung Botswanas konform zu gehen. RBS hat gerade namens ReconAfrica einen Antrag annonciert, laut dem neben den bestehenden zwei Bohrlöchern vier weitere in näherer Zukunft geschlagen werden sollen.
Dem sollen weitere sechs Bohrlöcher folgen, obwohl der namibische Staat seinen Bürgern versichert hatte, dass es nur zwei Probelöcher geben werde. Dies scheint eine Lüge, denn die Planung stammt nicht von gestern. Als Teilhaber des Projekts wird der Staat zumindest gewusst haben, dass es nicht bei den zwei Bohrproben bleibt; es werden mittlerweile 12.
In der Annonce werden die Resultate der „abgehandelten seismischen Vermessung“ besprochen. Trotzdem spricht ReconAfrica schon seit Anfang des Jahres immer wieder von einer weiteren seismischen Vermessung und in einem Bericht von „Energy Voice“ wird ReconAfricas Grayson Anderson zitiert: „ReconAfrica verfügt über Mittel für ein weiteres Bohrloch sowie eine Fortführung des Bohrlochs 6-2 und eine zweite seismische Phase. Die Seismik ist im Gange und das nächste Bohrloch sollte in diesem Quartal gebohrt werden.“ Entweder belügt Anderson die Investoren oder ReconAfrica führt Vermessungen aus und hat vor Bohrungen vorzunehmen, bevor die Umweltverträglichkeitsprüfung abgehandelt ist. RBS hatte in der Vorwoche den 27. Mai als Frist für Eingaben seitens Interessenträgern gesetzt. Somit darf die Seismik-Aufnahme rechtlich noch gar nicht ausgeführt werden.
Die Weltnaturschutzunion (International Union for Conservation of Nature, IUCN) hatte im September 2021 einen Antrag des Zentrums für Internationales Umweltrecht (Center for International Environmental Law, CIEL) angenommen, demzufolge die artenreichen Kavango- und Sambesi-Regionen sowie das Okavango-Flussdelta durch die Gas- und Ölexploration bedroht werden. Die IUCN hatte als UN-Agentur Namibia und Botswana aufgefordert „ordentliche Umweltverträglichkeitsprüfungen“ durchzuführen und bis Februar 2022 einen Situationsbericht vorzulegen. Botswana war dieser Aufforderung nachgekommen, während Namibia diese Aufforderung bisher ignoriert.
Botswana bezieht sich in einem Bericht auf diese Aufforderung und bietet diesen als „Aktualisierung der Berichte über die Öl- und Gasexploration von ReconAfrica im Cubango-Okavango-Flussbecken“ an. Das Land habe sich über die Wasserkommission für das Okavango-Flussbecken (OKACOM) verpflichtet, sicherzustellen, dass detaillierte Umweltverträglichkeitsprüfungen durchgeführt werden, bevor größere Entwicklungen zugelassen würden. Dabei würden die nachhaltige Wasserentnahme und die mögliche Wasserverschmutzung näher betrachtet.
Botswana behauptet, dass die Minengebiet nicht direkt in den UNESCO-Welterbe-Gebieten des Okavango-Deltas oder den Tsodilo Hills liegen würden, räumt aber ein, dass es sich um ein sensibles Gebiet handle, weshalb „eine strenge und kritische Umweltverträglichkeitsprüfung eine Grundvoraussetzung für jede intrusive Entwicklung in diesem Gebiet ist“. Angola, Namibia und Botswana seien sich diesbezüglich einig.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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