Zwischen Verräter und Visionär
Jung-Madam Utaara Mootu - ein neuer Stern am politischen Himmel, dicht auf den Fersen der etablierten Damen, die jetzt die Spitze des Staates einnehmen und uns regieren: nämlich M-NNN, Meme Netumbo Nandi Ndaitwa als Staatsoberhaupt und ausführende Präsidentin, flankiert von ihrer Vizepräsidentin Lucia Witbooi. Sodann die Parlamentspräsidentin, Missies Speaker, Meme Saara Kuugongelwa-Amadhila. Und Halt! Nich die Generalsekretärin der Partei vergessen, die sich für die Größte aller Zeiten hält: Meme Comräd Sophia Shaningwa.
Utaara Mootu, 29, hat mit brillantem akademischen Abschluss sowie als Studentenaktivistin, Parlamentarierin und Einpeitscherin (whip) im Tintenpalast seit 2020 schon eine steile Karriere hinter sich und is mitten drin. Auch als Gastautorin auf den Kommentarseiten des ,,Namibian“ hat se mit analytischem Durchblick beeindruckt. Im Genozid-Disput verleiht sie ihre Stimme der Nimmersatt-Lobby. -
Und nun, sozusagen unbewusst und ungewollt hat se derzeit – wie schon in den Zeitungen breitgeschmiert – in der regierenden Partei Entsetzen ausgelöst. Anders ausgedrückt: nich sie selbst sondern ausgerechnet ein, zwei derzeit noch namenlose Swapo-Abgeordnete stehen bei ihrer Partei am Pranger, weil se Mootu in geheimer Abstimmung unterstützt ham.
Jesslaik, den Zorn der Swapo-Jugendliga und anderer Genossen vbrandet hoch. Und das hat se unbewusst ausgelöst. Der Grund also? Unter den 24 Mitgliedern des ständigen Parlamentsausschusses für Internationale Beziehungen, Verteidigung und Sicherheit hat die knappe Mehrheit Jung-Madam Utaara Mootu von der Landless Peoples´ Movement (LPM) für diese Legislaturperiode zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Obwohl die Swapo in dem hochpolitischen Ausschuss mit 13 Seelen gegenüber elf Köpfen der Opposition über die Mehrheit verfügt,
hat Mootu also um Haaresbreite ihre Rivalin und Kandidatin der SWA Volksorganisation überstimmt, was - wie schon in den Blättern berichtet – darauf hindeutet, dass ein paar Swapo-Comräds nich nach Fraktionszwang sondern nach ihrer persönlichen Einschätzung und nach ihrem Gewissen ihre Stimme abgegeben ham. Sogar Omupräsidente V und Parteichefin, Genossin Netumbo Nandi-Ndaitwah, hat ihr Missbehagen ausgedrückt.
Hier stellt sich die dringende Frage: Was zählt mehr? Fraktionszwang und Kadavergehorsam gegenüber der (noch) regierenden Partei oder die fundierte Entscheidung, bei der es nich um Parteizugehörigkeit sondern Landesbelange, um Anerkennung der Kompetenz und um erwiesenes Talent geht. Eine Erwartung, die sie in ihrer anvertrauten Stellung allerdings auch zu erfüllen hat – wenigstens nach derzeitigem Urteil.
Lifalaza Simataa, Sprecher der Landless Peoples-Bewegung (LPM), ihrer politischen Heimat, bringt es aus dem LPM-Blickwinkel gekonnt auf den Punkt:
,,Die anfängliche Reaktion des Schocks und der Schuldzuweisung war angesichts der überraschenden Niederlage verständlich. Aber als die Swapo-Vorsitzende Netumbo Nandi-Ndaitwah beschloss, die Empörung öffentlich zu verdoppeln, wurde klar: Die Swapo ist weniger an parteiübergreifender Zusammenarbeit interessiert als vielmehr daran, ihre Positionen und ihren Status um jeden Preis zu erhalten.“ Simataa schließt über die Reaktion ab mit dem Urteil „Komisch und kindisch.“
Wehe, wehe! Eina! Wenn die Hundertfünfziger Swapos nun rauskriegen sollten, welcher Parteigenosse, welche Genossin gegen den Fraktionszwang verstoßen hat! Die Partei-Miliz fahndet nun nach dem „Judas“. Wir hatten ja gerade Ostern.
An einer kleinen markanten Stelle hat die verletzliche Nam-Demokratie dennoch einen Moment der Reife erfahren.
Utaara Mootu, 29, hat mit brillantem akademischen Abschluss sowie als Studentenaktivistin, Parlamentarierin und Einpeitscherin (whip) im Tintenpalast seit 2020 schon eine steile Karriere hinter sich und is mitten drin. Auch als Gastautorin auf den Kommentarseiten des ,,Namibian“ hat se mit analytischem Durchblick beeindruckt. Im Genozid-Disput verleiht sie ihre Stimme der Nimmersatt-Lobby. -
Und nun, sozusagen unbewusst und ungewollt hat se derzeit – wie schon in den Zeitungen breitgeschmiert – in der regierenden Partei Entsetzen ausgelöst. Anders ausgedrückt: nich sie selbst sondern ausgerechnet ein, zwei derzeit noch namenlose Swapo-Abgeordnete stehen bei ihrer Partei am Pranger, weil se Mootu in geheimer Abstimmung unterstützt ham.
Jesslaik, den Zorn der Swapo-Jugendliga und anderer Genossen vbrandet hoch. Und das hat se unbewusst ausgelöst. Der Grund also? Unter den 24 Mitgliedern des ständigen Parlamentsausschusses für Internationale Beziehungen, Verteidigung und Sicherheit hat die knappe Mehrheit Jung-Madam Utaara Mootu von der Landless Peoples´ Movement (LPM) für diese Legislaturperiode zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Obwohl die Swapo in dem hochpolitischen Ausschuss mit 13 Seelen gegenüber elf Köpfen der Opposition über die Mehrheit verfügt,
hat Mootu also um Haaresbreite ihre Rivalin und Kandidatin der SWA Volksorganisation überstimmt, was - wie schon in den Blättern berichtet – darauf hindeutet, dass ein paar Swapo-Comräds nich nach Fraktionszwang sondern nach ihrer persönlichen Einschätzung und nach ihrem Gewissen ihre Stimme abgegeben ham. Sogar Omupräsidente V und Parteichefin, Genossin Netumbo Nandi-Ndaitwah, hat ihr Missbehagen ausgedrückt.
Hier stellt sich die dringende Frage: Was zählt mehr? Fraktionszwang und Kadavergehorsam gegenüber der (noch) regierenden Partei oder die fundierte Entscheidung, bei der es nich um Parteizugehörigkeit sondern Landesbelange, um Anerkennung der Kompetenz und um erwiesenes Talent geht. Eine Erwartung, die sie in ihrer anvertrauten Stellung allerdings auch zu erfüllen hat – wenigstens nach derzeitigem Urteil.
Lifalaza Simataa, Sprecher der Landless Peoples-Bewegung (LPM), ihrer politischen Heimat, bringt es aus dem LPM-Blickwinkel gekonnt auf den Punkt:
,,Die anfängliche Reaktion des Schocks und der Schuldzuweisung war angesichts der überraschenden Niederlage verständlich. Aber als die Swapo-Vorsitzende Netumbo Nandi-Ndaitwah beschloss, die Empörung öffentlich zu verdoppeln, wurde klar: Die Swapo ist weniger an parteiübergreifender Zusammenarbeit interessiert als vielmehr daran, ihre Positionen und ihren Status um jeden Preis zu erhalten.“ Simataa schließt über die Reaktion ab mit dem Urteil „Komisch und kindisch.“
Wehe, wehe! Eina! Wenn die Hundertfünfziger Swapos nun rauskriegen sollten, welcher Parteigenosse, welche Genossin gegen den Fraktionszwang verstoßen hat! Die Partei-Miliz fahndet nun nach dem „Judas“. Wir hatten ja gerade Ostern.
An einer kleinen markanten Stelle hat die verletzliche Nam-Demokratie dennoch einen Moment der Reife erfahren.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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