Schlecht ausgebildete Pflegekräfte

Von Henriette Lamprecht, WindhoekDie öffentlichen Gesundheitseinrichtungen sind mit Krankenpflegeschülern überlastet, die nicht angemessen überwacht oder von professionellen Krankenpflegern betreut werden können. Hinzu kommt, dass einige dieser angehenden Krankenschwestern von „Dozenten“ ausgebildet werden, die lediglich ein Diplom vorweisen können, während einige Einrichtungen Studenten aufnehmen, die die grundlegenden akademischen Anforderungen nicht erfüllen: Einige von ihnen haben gerade einmal die 10. Klasse abgeschlossen.Das Ergebnis ist eine Zeitbombe von unzureichend vorbereiteten Absolventen, von denen einige in das Berufsleben eintreten, ohne die wesentlichen und grundlegenden Fähigkeiten der Krankenpflege zu beherrschen. „Wenn die Gesundheit unserer Bürger in den Händen von schlecht ausgebildeten Fachkräften liegt, sind die Folgen nicht nur beruflicher Art, sondern höchstwahrscheinlich tödlich“, sagte Winnie Moongo, Abgeordnete und PDM-Mitglied. Moongo verweist auf die unkontrollierte Ausbreitung von Krankenpflegeschulen und gesundheitsbezogenen Ausbildungszentren und warnt davor, dass die bestehende öffentliche Infrastruktur nie dafür ausgelegt war, die große Zahl von Studenten aufzunehmen, die sich jetzt um klinische Praktika bemühen. „Wenn Studenten schlecht ausgebildet, unzureichend überwacht und in überfüllten Krankenhäusern auf sich allein gestellt sind, ist die Sicherheit der Patienten unweigerlich gefährdet“, so Moongo.Laut Moongo melden sich Einzelpersonen mit „kommerziellen Motiven“ Ausbildungseinrichtungen beim Ministerium für Handel und Industrie an, ohne die Art und Qualität der Ausbildung sowie die Auswirkungen auf die öffentlichen Gesundheitsdienste zu prüfen. Die Genehmigung werde vom Nationalen Rat für das Hochschulwesen (NCHE) eingeholt, ohne dass eine Koordinierung mit dem Gesundheitssektor stattfinde. Mit dem Ministerium für Gesundheit und Soziale Dienste werde eine Vereinbarung getroffen, um die bereits überfüllten öffentlichen Einrichtungen für die praktische Ausbildung zu nutzen. Der Auftrag des Health Professions Council of Namibia (HPCNA), die Öffentlichkeit zu schützen und die Qualität der Ausbildung zu gewährleisten, werde auch durch das Fehlen eines einheitlichen nationalen Rahmens für die Regulierung der Ausbildungseinrichtungen im Gesundheitswesen untergraben.Laut Moongo ist dadurch ein Schlupfloch entstanden, das die Kommerzialisierung des Pflegeberufs ermöglicht. Sie verweist auf den Nursing Council of Namibia, der zuvor eine Reihe von Leitlinien herausgegeben hatte, um die unkontrollierte Expansion von Ausbildungseinrichtungen für Krankenschwestern und Hebammen einzudämmen. Die Maßnahmen sind als Notmaßnahmen gedacht, um eine weitere Verschlechterung der Ausbildungsqualität zu verhindern. Dazu gehören eine einmalige Aufnahme von höchstens 50 Studenten pro Jahr und Ausbildungsstätte, ein Moratorium für neue Ausbildungsstätten bis auf Weiteres sowie eine obligatorische Prüfung vor der Einschreibung. Letzteres bedeutet, dass ab dem 1. Januar dieses Jahres alle Absolventen einer lokalen Krankenpflege- und Hebammenausbildung sich einer formalen Prüfung durch den Krankenpflegerrat unterziehen müssen, bevor sie sich für den Beruf registrieren lassen können. Nach Moongos Ansicht ist dies jedoch nicht sinnvoll umgesetzt worden. „Wenn Regeln als bloße Vorschläge behandelt werden und Verstöße keine Konsequenzen nach sich ziehen, untergraben wir nicht nur die beruflichen Standards, sondern auch das öffentliche Vertrauen.“Sie warnte, dass das Mandat, wenn es nicht dringend durchgesetzt werde, um eine echte Aufsicht, Überwachung und Rechenschaftspflicht zu gewährleisten, nichts mehr als ein Vorschlag für Institutionen sei, die auf schnelles Geld aus seien. Moongo fordert auch eine umfassende parlamentarische Untersuchung der Qualität der Lehre, der Qualifikationen und Fähigkeiten der Dozenten sowie der klinischen Ausbildungsumgebung. Sie besteht darauf, dass die Minister für Handel, Hochschulbildung und Gesundheit vor das Parlament geladen werden, um zu erläutern, welche Maßnahmen derzeit für die Zulassung und den Betrieb der Einrichtungen gelten, und dass sie für ihren Beitrag zu diesem „gefährlichen Trend“ zur Rechenschaft gezogen werden. „Krankenpflege ist kein Geschäft. Wenn Profit Prinzipien übertrumpft und Geschäftsinteressen die öffentliche Sicherheit überschatten, müssen wir als Gesetzgeber eingreifen."

Schlecht ausgebildete Pflegekräfte

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-07-15

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