Ministerium reagiert auf Vorwürfe

Von Tuyeimo Haidula(Bearbeitet von S. Noechel)WindhoekDas namibische Gesundheitsministerium hat auf Korruptionsvorwürfe des AR-Parteiführers Job Amupanda reagiert. Dieser behauptet, das Ministerium habe 450 000 Namibia-Dollar für Malariamedikamente gezahlt, deren tatsächlicher Wert nur 175 000 N$ betrage. Laut Amupandas Recherchen wurde pro Packung 1 500 N$ gezahlt, obwohl der Preis laut Lieferantenrechnung nur 580 N$ betragen habe. Der Zwischenhändler habe somit einen Gewinn von 275 000 N$ erzielt. Zudem kritisierte Amupanda, dass es sich bei den beschafften Medikamenten um Chinin 300 mg handle, das wegen starker Nebenwirkungen nicht mehr empfohlen werde.Ministeriumssprecher Walters Kamaya wies die Vorwürfe zurück und erklärte, die Anschuldigungen kämen zu einem Zeitpunkt, an dem Namibia mit einem massiven Malariaausbruch kämpfe. Seit Beginn der Saison im Dezember 2024 wurden bis zum 20. Mai 2025 76 195 Malariafälle und 132 Todesfälle registriert. Besonders betroffen seien Regionen im Norden und Nordosten des Landes, etwa Zambezi, Kavango-Ost und -West, Ohangwena, Omusati und Oshikoto. 81 Prozent der Fälle stammten aus lokaler Übertragung. Der Ausbruch habe das Gesundheitssystem stark belastet und schnelles Handeln erforderlich gemacht.Kamaya betonte, dass Artemether-Lumefantrin zwar die bevorzugte Erstlinientherapie sei, Chinin 300 mg jedoch weiterhin als Zweitlinientherapie notwendig sei – vor allem für Patienten mit Unverträglichkeiten oder Risikogruppen wie schwangere Frauen. Aussagen, das Medikament sei überflüssig, seien daher irreführend und könnten die öffentliche Akzeptanz medizinischer Maßnahmen gefährden. Der Einsatz bewährter Medikamente dürfe und sollen nicht durch politische Polemik untergraben werden.Notfall-ProtokollZur Beschaffung erklärte Kamaya, das Ministerium habe aufgrund der Dringlichkeit seine Notfallprotokolle aktiviert, wie im Public Procurement Act vorgesehen. Vier Anbieter wurden kontaktiert, mit Angeboten zwischen 1 318,91 N$ und 3 882,42 N$ pro Packung. West Pharmaceuticals wurde wegen des Preises von 1 500 N$ und der schnellen Lieferung innerhalb einer Woche ausgewählt, um eine Versorgungslücke zu vermeiden. Eine Direktbestellung beim Hersteller sei nicht möglich gewesen, da die Mindestabnahmemenge bei 60 000 Packungen liege.Kamaya versicherte, dass bisher keine Zahlung an den Lieferanten erfolgt sei. Die Lieferung wurde unter Quarantäne gestellt, während das Ministerium gemeinsam mit der namibischen Steuerbehörde (NamRA) die Importunterlagen prüft. Eine umfassende interne Untersuchung sei im Gange. Ziel sei es, künftig verstärkt direkt bei Herstellern zu beschaffen, Transparenz zu erhöhen und die Notfallprozesse zu optimieren. Auch werde überlegt, ein zentrales Kontrollsystem zur Preisüberwachung bei medizinischen Beschaffungen einzuführen, um ähnliche Kontroversen in Zukunft zu vermeiden. Die Öffentlichkeit werde über alle Entwicklungen laufend informiert.

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Allgemeine Zeitung 2025-06-24

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