Vor 50 Jahren
UNERSETZLICHE SCHÄTZE VERBRANNT
Brack – Gestern um 2 Uhr nachts stellte ein Nachbar ein Feuer an einem Gebäude der Farm Brack fest. Zu diesem Zeitpunkt war es jedoch bereits zu spät, die unersetzlichen Kunstwerke, die sich in dem brennenden Gebäude befanden, zu retten. In der Käserei hatte Meister Jentsch seine Gemälde aufbewahrt, teilweise in eigens dafür konstruierten Blechkisten verpackt oder an den Wänden hängend. Adolph Jentsch wohnte auch in der ehemaligen Käsefabrik. Bis auf einen geringen und beschädigten Rest sind alle Gemälde verbrannt, Ölgemälde und Aquarelle. Die Bewohner der Farm, Frau von Funcke und Meister Adolph Jentsch, waren nicht anwesend, aIs das Feuer ausbrach. Sie befanden sich seit einigen Tagen in Swakopmund.
Es ist nicht bekannt, wie viele Gemälde den Flammen zum Opfer gefallen sind. Meister Jentsch hatte zwar alle Bilder katalogisiert. Der Katalog, der sich in seinem Zimmer in der Käsefabrik befand, ist jedoch ebenfalls verbrannt. Es ist nicht unmöglich, dass die Zahl der verbrannten Gemälde bei etwa 2 000 lag. Angesichts der für Jentsch-Gemälde gegenwärtig bezahlten Preise kann der Schaden, soweit er überhaupt in Geld auszudrücken ist, auf rund eine Million Rand beziffert werden.
Meister Jentsch, der im Dezember vergangenen Jahres das 86. Lebensjahr vollendete, hat den Verlust gefasst aufgenommen. Er erklärte, die Kunstwerke seien in glücklichen Tagen entstanden and seien Ausdruck der glücklichen Stimmung, in der er sich befunden habe. In seiner Erinnerung wurden diese Stunden fortleben.
In der Käserei befanden sich auch noch Farmvorräte, die ebenfalls verbrannt sind oder durch den Brand beschädigt wurden. Das Gebäude war versichert, ebenso die Bilder des Meisters, wenn auch wahrscheinlich nicht in einem angemessenen Umfang.
WEGEBAUAMT FÜR NAMA- UND DAMARALAND
Windhoek – Die Südwester Exekutive entschloss sich auf ihrer letzten Besprechung, für Namaland und Damaraland ebenfalls Wegebauämter zu eröffnen. Dieser Beschluss tritt am 15. März 1975 in Kraft. J. S. van Niekerk, Vorstand des Wegebauamtes für alle Distrikte in Südwestafrika, wird sein Amt auch für die Wegebauämter in Nama- und Damaraland innehaben. Der Chef-Superintendent in Namaland und der Chef-Damara-Kommissar werden ebenfalls als Mitglieder fungieren. Im Jahre 1973 wurde für Rehoboth ein Wegebauamt eröffnet, und man hat damit gute Erfahrungen gemacht.
Die folgenden Mitglieder wurden für das Wegebauamt in Namaland nominiert: Hans Otto Jacobs, Benjamin Biwa, Dawid Frederick und Samuel Vries. Für Namaland stehen Jeremias Goaiseb, Lazarus Gurirab, Josef Hoaeb und Simon Gobs zur Verfügung.
SAMORA MACHEL BEI TSCHOU EN-LAI
Peking – Der chinesische Ministerpräsident Tschou En-lai hat den Frelimochef Samara Machel empfangen, der zu einem Besuch in China weilt. Der Empfang fand im Krankenhaus statt, wo sich der 67-jährige chinesische Führer einer Behandlung unterziehen muss. Tschou En-lai ist seit dem letzten Mai krank und hat daher immer Besucher immer im Hospital empfangen. Vizeminister Teng Hsiaho-ping und Außenminister Tschioo Kuan-hua waren bei der Unterredung mit Machel anwesend.
VORSTER SKIZZIERT ERNEUT SÜDWESTAFRIKA-POLITIK
Kapstadt – Ministerpräsident B. J. Vorster erklärte gestern auf einer Pressekonferenz in Kapstadt, an der zahlreiche Auslandskorrespondenten teilnahmen, er sehe die Normalisierung der Beziehungen zwischen Südafrika und dem Rest des Kontinents als seine Berufung an. Seine Regierung werde, solange er im Amt sei, allen in ihrer Macht Stehende tun, um den Frieden vor allem im südlichen Afrika zu sichern. Gleichzeitig betonte er, dass die Regierung nicht die Absicht habe ihre Politik der getrennten Entwicklung oder Apartheid fallenzulassen. Sein Besuch in Liberia, so sagte Vorster, „muss“ zu weiteren Gesprächen führen, Er gab in diesem Zusammenhang jedoch keine Einzelheiten bekannt.
Im Zug der Pressekonferenz wiederholte der Minister die Politik der Regierung im Hinblick auf Südwestafrika. Er sagte, die Regierung werde „den verschiedenen Völkern“ Südafrikas die Möglichkeit eröffnen, über ihre eigene Zukunft selbst zu bestimmen. „Wir sind dabei, sie auf dem Wege zur Selbstbestimmung und Unabhängigkeit zu führen. Wir können sie nur bis zu einem bestimmten Punkt bringen. Danach ist es ihre Sache, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und über ihre eigene Zukunft zu bestimmen.“
WIRTSCHAFTS- UND SOZIALPLAN FÜR PORTUGAL
Lissabon – Die portugiesische Regierung veröffentlichte am Donnerstag ihren Wirtschafts- und Sozialplan, der die teilweise staatliche Kontrolle gewisser Schlüsselindustrien und die Enteignung von Landbesitz vorsieht und neue Vorschriften für ausländische Investitionen enthält. Der Plan gilt als revolutionär in dem Sinne, als er die Macht der Monopolgesellschaften brechen; den Unterprivilegierten helfen und eine gerecht verteilte Gesellschaft aufbauen will. Es soll dadurch das überholte frühere System. das den Revolutionären als korrupt gilt, endgültig überwunden werden. Privilegierte Leute sollten nicht mehr zum Schaden der großen Mehrheit des portugiesischen Volkes sich Reichtümer verschaffen können. Es stehe eine Epoche der Härte bevor und es müsse mit einer Einschränkung der Einfuhr an Luxusgütern gerechnet werden.
Der 187. Seiten umfassende Bericht ist mit dreimonatiger Verspätung veröffentlicht worden, was auf intensive Debatten hinter der Szene zurückzuführen ist.
Brack – Gestern um 2 Uhr nachts stellte ein Nachbar ein Feuer an einem Gebäude der Farm Brack fest. Zu diesem Zeitpunkt war es jedoch bereits zu spät, die unersetzlichen Kunstwerke, die sich in dem brennenden Gebäude befanden, zu retten. In der Käserei hatte Meister Jentsch seine Gemälde aufbewahrt, teilweise in eigens dafür konstruierten Blechkisten verpackt oder an den Wänden hängend. Adolph Jentsch wohnte auch in der ehemaligen Käsefabrik. Bis auf einen geringen und beschädigten Rest sind alle Gemälde verbrannt, Ölgemälde und Aquarelle. Die Bewohner der Farm, Frau von Funcke und Meister Adolph Jentsch, waren nicht anwesend, aIs das Feuer ausbrach. Sie befanden sich seit einigen Tagen in Swakopmund.
Es ist nicht bekannt, wie viele Gemälde den Flammen zum Opfer gefallen sind. Meister Jentsch hatte zwar alle Bilder katalogisiert. Der Katalog, der sich in seinem Zimmer in der Käsefabrik befand, ist jedoch ebenfalls verbrannt. Es ist nicht unmöglich, dass die Zahl der verbrannten Gemälde bei etwa 2 000 lag. Angesichts der für Jentsch-Gemälde gegenwärtig bezahlten Preise kann der Schaden, soweit er überhaupt in Geld auszudrücken ist, auf rund eine Million Rand beziffert werden.
Meister Jentsch, der im Dezember vergangenen Jahres das 86. Lebensjahr vollendete, hat den Verlust gefasst aufgenommen. Er erklärte, die Kunstwerke seien in glücklichen Tagen entstanden and seien Ausdruck der glücklichen Stimmung, in der er sich befunden habe. In seiner Erinnerung wurden diese Stunden fortleben.
In der Käserei befanden sich auch noch Farmvorräte, die ebenfalls verbrannt sind oder durch den Brand beschädigt wurden. Das Gebäude war versichert, ebenso die Bilder des Meisters, wenn auch wahrscheinlich nicht in einem angemessenen Umfang.
WEGEBAUAMT FÜR NAMA- UND DAMARALAND
Windhoek – Die Südwester Exekutive entschloss sich auf ihrer letzten Besprechung, für Namaland und Damaraland ebenfalls Wegebauämter zu eröffnen. Dieser Beschluss tritt am 15. März 1975 in Kraft. J. S. van Niekerk, Vorstand des Wegebauamtes für alle Distrikte in Südwestafrika, wird sein Amt auch für die Wegebauämter in Nama- und Damaraland innehaben. Der Chef-Superintendent in Namaland und der Chef-Damara-Kommissar werden ebenfalls als Mitglieder fungieren. Im Jahre 1973 wurde für Rehoboth ein Wegebauamt eröffnet, und man hat damit gute Erfahrungen gemacht.
Die folgenden Mitglieder wurden für das Wegebauamt in Namaland nominiert: Hans Otto Jacobs, Benjamin Biwa, Dawid Frederick und Samuel Vries. Für Namaland stehen Jeremias Goaiseb, Lazarus Gurirab, Josef Hoaeb und Simon Gobs zur Verfügung.
SAMORA MACHEL BEI TSCHOU EN-LAI
Peking – Der chinesische Ministerpräsident Tschou En-lai hat den Frelimochef Samara Machel empfangen, der zu einem Besuch in China weilt. Der Empfang fand im Krankenhaus statt, wo sich der 67-jährige chinesische Führer einer Behandlung unterziehen muss. Tschou En-lai ist seit dem letzten Mai krank und hat daher immer Besucher immer im Hospital empfangen. Vizeminister Teng Hsiaho-ping und Außenminister Tschioo Kuan-hua waren bei der Unterredung mit Machel anwesend.
VORSTER SKIZZIERT ERNEUT SÜDWESTAFRIKA-POLITIK
Kapstadt – Ministerpräsident B. J. Vorster erklärte gestern auf einer Pressekonferenz in Kapstadt, an der zahlreiche Auslandskorrespondenten teilnahmen, er sehe die Normalisierung der Beziehungen zwischen Südafrika und dem Rest des Kontinents als seine Berufung an. Seine Regierung werde, solange er im Amt sei, allen in ihrer Macht Stehende tun, um den Frieden vor allem im südlichen Afrika zu sichern. Gleichzeitig betonte er, dass die Regierung nicht die Absicht habe ihre Politik der getrennten Entwicklung oder Apartheid fallenzulassen. Sein Besuch in Liberia, so sagte Vorster, „muss“ zu weiteren Gesprächen führen, Er gab in diesem Zusammenhang jedoch keine Einzelheiten bekannt.
Im Zug der Pressekonferenz wiederholte der Minister die Politik der Regierung im Hinblick auf Südwestafrika. Er sagte, die Regierung werde „den verschiedenen Völkern“ Südafrikas die Möglichkeit eröffnen, über ihre eigene Zukunft selbst zu bestimmen. „Wir sind dabei, sie auf dem Wege zur Selbstbestimmung und Unabhängigkeit zu führen. Wir können sie nur bis zu einem bestimmten Punkt bringen. Danach ist es ihre Sache, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und über ihre eigene Zukunft zu bestimmen.“
WIRTSCHAFTS- UND SOZIALPLAN FÜR PORTUGAL
Lissabon – Die portugiesische Regierung veröffentlichte am Donnerstag ihren Wirtschafts- und Sozialplan, der die teilweise staatliche Kontrolle gewisser Schlüsselindustrien und die Enteignung von Landbesitz vorsieht und neue Vorschriften für ausländische Investitionen enthält. Der Plan gilt als revolutionär in dem Sinne, als er die Macht der Monopolgesellschaften brechen; den Unterprivilegierten helfen und eine gerecht verteilte Gesellschaft aufbauen will. Es soll dadurch das überholte frühere System. das den Revolutionären als korrupt gilt, endgültig überwunden werden. Privilegierte Leute sollten nicht mehr zum Schaden der großen Mehrheit des portugiesischen Volkes sich Reichtümer verschaffen können. Es stehe eine Epoche der Härte bevor und es müsse mit einer Einschränkung der Einfuhr an Luxusgütern gerechnet werden.
Der 187. Seiten umfassende Bericht ist mit dreimonatiger Verspätung veröffentlicht worden, was auf intensive Debatten hinter der Szene zurückzuführen ist.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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