Vor 50 Jahren 22. Mai 1975
Bald UKW in allen größeren Ortschaften
Windhoek - Der südafrikanische Rundfunk (SAUK) wird in naher Zukunft 62 Prozent der weißen Bevölkerung über die Ultrakurzwelle erreichen. Der Adjunk-Generaldirektor der SAUK, G. J. Yssel, kündigte dies bei seinem Aufenthalt als Delegierter beim Kongreß des Afrikaanse Handelsinstitut an. Im Rahmen des Fünfjahresplanes der SAUK stehen mehr als eine halbe Million Rand zur Verfügung, um UKW-Sendungen auf neun größere Ortschaften außerhalb Windhoeks auszudehnen. Dieser Ausbau wird durch den erwarteten Fortschritt des Post- und Fernmeldewesens in der Entwicklung des UKW-Kanals möglich. Künftig können die Ortschaften Walvis Bay, Tsumeb, Keetmanshoop, Otjiwarongo, Swakopmund, Gobabis, Okahandja, Mariental und Karasburg den afrikaansen, englischen und Springbok-Sender über den UKW-Kanal empfangen.
Das Rundfunknetz für die Eingeborenen wird auch weiter ausgebaut. Die Herero- und Damara/Nama-Sender, die zur Zeit eine Wellenlänge teilen, werden je ein eigenes Programm einrichten. Ein weiterer Sender wird dazu in Windhoek erstellt, und die Programme sind dann für den ganzen Tag vorgesehen. Der Rundfunk für Ovambos wird durch zwei weitere Sender in Tsumeb und Swakopmund erweitert. Schätzungsweise befinden sich dann 82 Prozent der Ovambo-Bevölkerung innerhalb des UKW-Bereichs. Außer in Windhoek erhalten die Hereros in Otjiwarongo, Okahandja und Gobabis zusätzliche Sender, die dann rund 42 Prozent der Hererobevölkerung erreichen. Nach der Errichtung weiterer Damara/Namasender in Walvis Bay, Keetmanshoop, Otjiwarongo, Gobabis und Mariental sollte ein Drittel dieser Bevölkerung UKW-Sendeanschluß finden.
Erneute Straßenkämpfe
Beirut - In den letzten Tagen brachen erneut erbitterte Straßenkämpfe zwischen den rechtsgerichteten Falangisten und den palästinischen Kommandos aus. Wiederholtes Maschinengewehrfeuer und Explosionen von Granaten und Raketen werden aus den Kampfgebieten gemeldet. Präsident Suleiman Franjieh verhandelt schon seit zwei Tagen mit führenden Politikern, um einen neuen Ministerpräsidenten zu ernennen. Der vorige Ministerpräsident hat in der vergangenen Woche sein Amt niedergelegt, nachdem ihn die Hälfte seines Kabinetts in Stich gelassen hatte wegen der entschlußlosen Haltung der Regierung während der Unruhen zwischen den beiden rivalisierenden Bewegungen im letzten Monat.
Westdeutsche Hilfe für Swasiland
Bonn - Die Bundesrepublik und Swasiland unterzeichneten am Mittwoch einen Vertrag, wonach technische Hilfe im Werte von einer Million Mark (rund 300 000 Rand) gewährt wird. Dies geht aus einer Meldung des Außenministeriums hervor. Der Vertrag wurde vom Bonner Staatssekretär des Außenministeriums Dr. Walter Gehlhoff vorbereitet.
Anstand und Verständnis gegenüber Schwarzen
Pretoria - Auf der Basis der Machtteilung zwischen Schwarz und Weiß könne eine Lösung der rhodesischen Frage gefunden werden, sagte Außenminister Dr. Hilgard Muller auf dem jährlichen Kongreß einer kirchlichen Frauenvereinigung, der Nederduits Hervormde Sustersvereniging. Dr. Muller machte darauf aufmerksam, daß die rhodesische Politik weit von der südafrikanischen abweiche, daß Südafrika jedoch auf der Basis gutnachbarlicher Beziehungen zu künf-tiger Mitarbeit bereit sei, wie auch immer das neue Rhodesien aussehe.
Die Ziele der südafrikanischen Politik ließen sich unter drei Begriffen zusammenfassen: Frieden, Stabilität und Fortschritt. Diese Ziele verfolge Südafrika im eigenen Land so wie für die anderen Länder Afrikas, sagte Dr. Muller. Bezüglich der Unterstützung, die Südafrika den anderen Ländern gewährt, betonte der Minister, daß der Nutzen, den das Land aus Afrika ziehe, zum großen Vorteil der Nachbarländer wieder investiert werden solle. Die beste Waffe gegen die Drohungen seiner Feinde sei die deklarierte Absicht Südafrikas, die Beziehungen zwischen Schwarz und Weiß innerhalb des Landes auf eine gesunde Grundlage zu stellen und damit den Drohungen von außen eine vereinigte Front zu bieten. Wenn die Détente erfolgreich sein solle, hob Dr. Muller hervor, müßten weiße Südafrikaner den schwarzen Mitbürgern gegenüber Anstand und Verständnis aufbringen.
1976 soll die „Europa-AG" kommen
Brüssel - Nach über zehnjähriger Vorbereitungszeit sollen Unternehmenszusammenschlüsse in der Europäischen Gemeinschaft mit Firmen aus unterschiedlichen Ländern von 1976 an nach einem einheitlichen europäischen Recht möglich sein. Dies sieht ein von der Europäischen Kommission überarbeiteter, 800 Seiten starker Vorschlag für den Status einer ,,Europäischen Aktiengesellschaft" vor, der in Brüssel von dem für die Rechtsangleichung verantwortlichen Mitglied der EG-Kommission, Finn Gundelach (Dänemark), der Presse vorgelegt wurde. Die neue Gesellschaftsform steht Unternehmen aus mehr als zwei EG-Ländern offen und beschränkt sich nicht nur auf reine Aktiengesellschaften, sondern auch auf andere Gesellschaftsformen wie etwa der GmbH. Nach den Worten von Gundelach soll der EG-Ministerrat spätestens 1976 über die „Europa-AG" entscheiden.
Auf Vorschlag des europäischen Parlaments hat die Kommission in ihrem neuesten Entwurf die Mitbestimmungsformel geändert, die jetzt Arbeitgebern und Arbeitnehmern in der,,Europa-AG" je ein Drittel der Aufsichtsratssitze einräumt, während das letzte Drittel mit Vertretern des, Allgemeinen Interesses" besetzt wird.
Windhoek - Der südafrikanische Rundfunk (SAUK) wird in naher Zukunft 62 Prozent der weißen Bevölkerung über die Ultrakurzwelle erreichen. Der Adjunk-Generaldirektor der SAUK, G. J. Yssel, kündigte dies bei seinem Aufenthalt als Delegierter beim Kongreß des Afrikaanse Handelsinstitut an. Im Rahmen des Fünfjahresplanes der SAUK stehen mehr als eine halbe Million Rand zur Verfügung, um UKW-Sendungen auf neun größere Ortschaften außerhalb Windhoeks auszudehnen. Dieser Ausbau wird durch den erwarteten Fortschritt des Post- und Fernmeldewesens in der Entwicklung des UKW-Kanals möglich. Künftig können die Ortschaften Walvis Bay, Tsumeb, Keetmanshoop, Otjiwarongo, Swakopmund, Gobabis, Okahandja, Mariental und Karasburg den afrikaansen, englischen und Springbok-Sender über den UKW-Kanal empfangen.
Das Rundfunknetz für die Eingeborenen wird auch weiter ausgebaut. Die Herero- und Damara/Nama-Sender, die zur Zeit eine Wellenlänge teilen, werden je ein eigenes Programm einrichten. Ein weiterer Sender wird dazu in Windhoek erstellt, und die Programme sind dann für den ganzen Tag vorgesehen. Der Rundfunk für Ovambos wird durch zwei weitere Sender in Tsumeb und Swakopmund erweitert. Schätzungsweise befinden sich dann 82 Prozent der Ovambo-Bevölkerung innerhalb des UKW-Bereichs. Außer in Windhoek erhalten die Hereros in Otjiwarongo, Okahandja und Gobabis zusätzliche Sender, die dann rund 42 Prozent der Hererobevölkerung erreichen. Nach der Errichtung weiterer Damara/Namasender in Walvis Bay, Keetmanshoop, Otjiwarongo, Gobabis und Mariental sollte ein Drittel dieser Bevölkerung UKW-Sendeanschluß finden.
Erneute Straßenkämpfe
Beirut - In den letzten Tagen brachen erneut erbitterte Straßenkämpfe zwischen den rechtsgerichteten Falangisten und den palästinischen Kommandos aus. Wiederholtes Maschinengewehrfeuer und Explosionen von Granaten und Raketen werden aus den Kampfgebieten gemeldet. Präsident Suleiman Franjieh verhandelt schon seit zwei Tagen mit führenden Politikern, um einen neuen Ministerpräsidenten zu ernennen. Der vorige Ministerpräsident hat in der vergangenen Woche sein Amt niedergelegt, nachdem ihn die Hälfte seines Kabinetts in Stich gelassen hatte wegen der entschlußlosen Haltung der Regierung während der Unruhen zwischen den beiden rivalisierenden Bewegungen im letzten Monat.
Westdeutsche Hilfe für Swasiland
Bonn - Die Bundesrepublik und Swasiland unterzeichneten am Mittwoch einen Vertrag, wonach technische Hilfe im Werte von einer Million Mark (rund 300 000 Rand) gewährt wird. Dies geht aus einer Meldung des Außenministeriums hervor. Der Vertrag wurde vom Bonner Staatssekretär des Außenministeriums Dr. Walter Gehlhoff vorbereitet.
Anstand und Verständnis gegenüber Schwarzen
Pretoria - Auf der Basis der Machtteilung zwischen Schwarz und Weiß könne eine Lösung der rhodesischen Frage gefunden werden, sagte Außenminister Dr. Hilgard Muller auf dem jährlichen Kongreß einer kirchlichen Frauenvereinigung, der Nederduits Hervormde Sustersvereniging. Dr. Muller machte darauf aufmerksam, daß die rhodesische Politik weit von der südafrikanischen abweiche, daß Südafrika jedoch auf der Basis gutnachbarlicher Beziehungen zu künf-tiger Mitarbeit bereit sei, wie auch immer das neue Rhodesien aussehe.
Die Ziele der südafrikanischen Politik ließen sich unter drei Begriffen zusammenfassen: Frieden, Stabilität und Fortschritt. Diese Ziele verfolge Südafrika im eigenen Land so wie für die anderen Länder Afrikas, sagte Dr. Muller. Bezüglich der Unterstützung, die Südafrika den anderen Ländern gewährt, betonte der Minister, daß der Nutzen, den das Land aus Afrika ziehe, zum großen Vorteil der Nachbarländer wieder investiert werden solle. Die beste Waffe gegen die Drohungen seiner Feinde sei die deklarierte Absicht Südafrikas, die Beziehungen zwischen Schwarz und Weiß innerhalb des Landes auf eine gesunde Grundlage zu stellen und damit den Drohungen von außen eine vereinigte Front zu bieten. Wenn die Détente erfolgreich sein solle, hob Dr. Muller hervor, müßten weiße Südafrikaner den schwarzen Mitbürgern gegenüber Anstand und Verständnis aufbringen.
1976 soll die „Europa-AG" kommen
Brüssel - Nach über zehnjähriger Vorbereitungszeit sollen Unternehmenszusammenschlüsse in der Europäischen Gemeinschaft mit Firmen aus unterschiedlichen Ländern von 1976 an nach einem einheitlichen europäischen Recht möglich sein. Dies sieht ein von der Europäischen Kommission überarbeiteter, 800 Seiten starker Vorschlag für den Status einer ,,Europäischen Aktiengesellschaft" vor, der in Brüssel von dem für die Rechtsangleichung verantwortlichen Mitglied der EG-Kommission, Finn Gundelach (Dänemark), der Presse vorgelegt wurde. Die neue Gesellschaftsform steht Unternehmen aus mehr als zwei EG-Ländern offen und beschränkt sich nicht nur auf reine Aktiengesellschaften, sondern auch auf andere Gesellschaftsformen wie etwa der GmbH. Nach den Worten von Gundelach soll der EG-Ministerrat spätestens 1976 über die „Europa-AG" entscheiden.
Auf Vorschlag des europäischen Parlaments hat die Kommission in ihrem neuesten Entwurf die Mitbestimmungsformel geändert, die jetzt Arbeitgebern und Arbeitnehmern in der,,Europa-AG" je ein Drittel der Aufsichtsratssitze einräumt, während das letzte Drittel mit Vertretern des, Allgemeinen Interesses" besetzt wird.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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