Vor 50 Jahren 2. Juni 1975
Kein Vertrauen in Vereinte Nationen
Windhoek – Die Namahäuptlinge haben heute eine Presseerklärung herausgegeben, in der sie die Fragen der Auslandskorrespondenten am Freitag im Safari Motel und ihre Antworten wiedergeben. Darin bringen sie zum Ausdruck, daß sie kein Vertrauen in die Vereinten Nationen haben. Die Vereinten Nationen, so erklärten sie, führten ihre eigenen Resolutionen nicht aus. Es würden nicht alle Einwohner von Südwestafrika anerkannt, sondern lediglich SWAPO. Gleichzeitig sprechen sich die Namas für eine Verhandlungslösung aus. Sie betonten ihre Bereitschaft, an den künftigen staatsrechtlichen Verhandlungen über die Zukunft Südwestafrikas teilzunehmen. Im übrigen wiesen die Namavertreter bei Antworten auf direkte Fragen, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen, stets auf die staatsrechtlichen Verhandlungen hin.
Samora Machel: „Kein Krieg in Südafrika"
Lourenço Marques – Südafrika benötige keinen Krieg und werde sein politisches System ändern, sagte FRELIMO-Führer Samora Machel in einem Interview mit dem portugiesischen Fernsehen. Die Beziehungen im südlichen Afrika hätten sich bereits wesentlich verändert und würden sich nach Gesprächen zwischen Vertretern aller Rassen noch weiter entwickeln. Der FRELIMO-Führer hob vor allem die Notwendigkeit hervor, daß Verhandlungen zwischen allen Rassengruppen stattfinden sollten. Verhandlungen und Gespräche auf der Ebene seien schon ein Kampf. Große Aufgaben seien auf dem politischen Sektor zu bewältigen, und sein Land, Mosambik, wolle im Geiste der Zusammenarbeit ein Vorbild bieten. Hinsichtlich des „starken Nachbars Südafrika" sagte Machel, daß Südafrika nicht stark sei, aber seine Innenpolitik ändern werde.
Mosambik bereitet sich auf seine Unabhängigkeit am 25. Juni vor. Die sowjetische Presseagentur TASS berichtete, daß Mosambik und die UdSSR am Tag der Unabhängigkeit diplomatische Beziehungen aufnehmen wollen.
Bleibt Südafrika in der UNO?
Johannesburg – Außenminister Dr. Hilgard Muller erklärte in einer Rede am Republiktag in Johannesburg, die Regierung erwäge ernsthaft die Frage der fortgesetzten Mitgliedschaft bei den Vereinten Nationen. Die Regierung sei sich der Vorteile der Mitgliedschaft in der UNO bewußt, wenn jedoch die Mitgliedsrechte beeinträchtigt würden, werde die Situation erneut sorgfältig untersucht. Zur Südwestafrika Frage meinte der Außenminister, Südafrika sei bereit, mit jenen Ländern zusammenzuarbeiten, denen das Interesse der Einwohner Südwestafrikas am Herzen liege.
Aus den USA zurück
Windhoek – Rev. B. G. Karuaera, Jephta Tjamuaha und J. Elifas Tjingaete sind heute gegen mittag von Johannesburg in Windhoek eingetroffen. Die drei Hereros beziehungsweise Mbanderus waren gestern von New York in Johannesburg angekommen. Sie hatten sich über drei Wochen in den USA aufgehalten.
Fünf Windhoeker in Augola vermißt
Windhoek – Fünf Windhoeker und ein Norweger, die vor sechs Wochen nach Angola fuhren, haben bis jetzt noch nichts wieder von sich hören lassen. Inzwischen kursieren Gerüchte wonach der Wagen, mit dem die Reisenden unterwegs waren, in der Nähe von Sada Bandeira unter Maschinengewehrfeuer gekommen sein soll. Polizeihauptmann van Niekerk von Oshakati konnte heute morgen keine Auskunft geben. In Owambo ist bisher noch nichts über die Reisegesellschaft gemeldet worden. Angehörige der Reisenden haben inzwischen das Deutsche Konsulat gebeten, sich über Angola mit an der Suche zu beteiligen. Die Kommunikationsverbindungen mit Angola sind im Augenblick jedoch schlecht, und es ist fast unmöglich, per Telex aus dem nördlichen Nachbarland eine Antwort zu erhalten.
Alfa gewann das Nürburg-Dauerrennen
Nürburgring – Während des Wochenendes ging es in der Bundesrepublik Deutschland beim 1 000-km-Dauerrennen auf einer der gefährlichsten und kurvenreichsten Autorennstrecken, dem Nürburgring, heiß her. In 44 Runden ging es durch mehr als 7 000 Kurven auf dem gebirgigen Eifel-Ring. Arturo Merzario aus Italien und Jacques Lafitte aus Frankreich, beide in einem Alfa Romeo 33 TT 12, waren glückliche Sieger auf der Marathonstrecke. Es folgten Tim Schenken aus Australien und Neuseelands Howden Ganleu, beide in einem Ford Mirage. Herbert Müller aus der Schweiz und Leo Kinnulen aus Finnland platzierten sich an dritter Stelle in einem Porsche 908-36 Turbo. Vierte wurden Gerard Larousse und Jean-Pierre Jabouille aus Frankreich in ihrem kleinen gelben Renault Alpine A 442. Der Schweizer Ernst Kraus und Westdeutschlands Jürgen Barth fuhren ihren Porsche 908-3 in die fünfte Position vor dem südafrikanischen Grand-Prix-Champion Jody Scheckter und dessen deutschem Team-Kollegen Jochen Mass, wieder in einem Alfa.
Das Rennen wurde durch den Tod des Westdeutschen Walter Czadek überschattet, der sich in den Trainingsrunden siebenmal überschlug und an inneren Blutungen starb. Czadek fuhr einen BMW 2002.
Windhoek – Die Namahäuptlinge haben heute eine Presseerklärung herausgegeben, in der sie die Fragen der Auslandskorrespondenten am Freitag im Safari Motel und ihre Antworten wiedergeben. Darin bringen sie zum Ausdruck, daß sie kein Vertrauen in die Vereinten Nationen haben. Die Vereinten Nationen, so erklärten sie, führten ihre eigenen Resolutionen nicht aus. Es würden nicht alle Einwohner von Südwestafrika anerkannt, sondern lediglich SWAPO. Gleichzeitig sprechen sich die Namas für eine Verhandlungslösung aus. Sie betonten ihre Bereitschaft, an den künftigen staatsrechtlichen Verhandlungen über die Zukunft Südwestafrikas teilzunehmen. Im übrigen wiesen die Namavertreter bei Antworten auf direkte Fragen, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen, stets auf die staatsrechtlichen Verhandlungen hin.
Samora Machel: „Kein Krieg in Südafrika"
Lourenço Marques – Südafrika benötige keinen Krieg und werde sein politisches System ändern, sagte FRELIMO-Führer Samora Machel in einem Interview mit dem portugiesischen Fernsehen. Die Beziehungen im südlichen Afrika hätten sich bereits wesentlich verändert und würden sich nach Gesprächen zwischen Vertretern aller Rassen noch weiter entwickeln. Der FRELIMO-Führer hob vor allem die Notwendigkeit hervor, daß Verhandlungen zwischen allen Rassengruppen stattfinden sollten. Verhandlungen und Gespräche auf der Ebene seien schon ein Kampf. Große Aufgaben seien auf dem politischen Sektor zu bewältigen, und sein Land, Mosambik, wolle im Geiste der Zusammenarbeit ein Vorbild bieten. Hinsichtlich des „starken Nachbars Südafrika" sagte Machel, daß Südafrika nicht stark sei, aber seine Innenpolitik ändern werde.
Mosambik bereitet sich auf seine Unabhängigkeit am 25. Juni vor. Die sowjetische Presseagentur TASS berichtete, daß Mosambik und die UdSSR am Tag der Unabhängigkeit diplomatische Beziehungen aufnehmen wollen.
Bleibt Südafrika in der UNO?
Johannesburg – Außenminister Dr. Hilgard Muller erklärte in einer Rede am Republiktag in Johannesburg, die Regierung erwäge ernsthaft die Frage der fortgesetzten Mitgliedschaft bei den Vereinten Nationen. Die Regierung sei sich der Vorteile der Mitgliedschaft in der UNO bewußt, wenn jedoch die Mitgliedsrechte beeinträchtigt würden, werde die Situation erneut sorgfältig untersucht. Zur Südwestafrika Frage meinte der Außenminister, Südafrika sei bereit, mit jenen Ländern zusammenzuarbeiten, denen das Interesse der Einwohner Südwestafrikas am Herzen liege.
Aus den USA zurück
Windhoek – Rev. B. G. Karuaera, Jephta Tjamuaha und J. Elifas Tjingaete sind heute gegen mittag von Johannesburg in Windhoek eingetroffen. Die drei Hereros beziehungsweise Mbanderus waren gestern von New York in Johannesburg angekommen. Sie hatten sich über drei Wochen in den USA aufgehalten.
Fünf Windhoeker in Augola vermißt
Windhoek – Fünf Windhoeker und ein Norweger, die vor sechs Wochen nach Angola fuhren, haben bis jetzt noch nichts wieder von sich hören lassen. Inzwischen kursieren Gerüchte wonach der Wagen, mit dem die Reisenden unterwegs waren, in der Nähe von Sada Bandeira unter Maschinengewehrfeuer gekommen sein soll. Polizeihauptmann van Niekerk von Oshakati konnte heute morgen keine Auskunft geben. In Owambo ist bisher noch nichts über die Reisegesellschaft gemeldet worden. Angehörige der Reisenden haben inzwischen das Deutsche Konsulat gebeten, sich über Angola mit an der Suche zu beteiligen. Die Kommunikationsverbindungen mit Angola sind im Augenblick jedoch schlecht, und es ist fast unmöglich, per Telex aus dem nördlichen Nachbarland eine Antwort zu erhalten.
Alfa gewann das Nürburg-Dauerrennen
Nürburgring – Während des Wochenendes ging es in der Bundesrepublik Deutschland beim 1 000-km-Dauerrennen auf einer der gefährlichsten und kurvenreichsten Autorennstrecken, dem Nürburgring, heiß her. In 44 Runden ging es durch mehr als 7 000 Kurven auf dem gebirgigen Eifel-Ring. Arturo Merzario aus Italien und Jacques Lafitte aus Frankreich, beide in einem Alfa Romeo 33 TT 12, waren glückliche Sieger auf der Marathonstrecke. Es folgten Tim Schenken aus Australien und Neuseelands Howden Ganleu, beide in einem Ford Mirage. Herbert Müller aus der Schweiz und Leo Kinnulen aus Finnland platzierten sich an dritter Stelle in einem Porsche 908-36 Turbo. Vierte wurden Gerard Larousse und Jean-Pierre Jabouille aus Frankreich in ihrem kleinen gelben Renault Alpine A 442. Der Schweizer Ernst Kraus und Westdeutschlands Jürgen Barth fuhren ihren Porsche 908-3 in die fünfte Position vor dem südafrikanischen Grand-Prix-Champion Jody Scheckter und dessen deutschem Team-Kollegen Jochen Mass, wieder in einem Alfa.
Das Rennen wurde durch den Tod des Westdeutschen Walter Czadek überschattet, der sich in den Trainingsrunden siebenmal überschlug und an inneren Blutungen starb. Czadek fuhr einen BMW 2002.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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