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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren 14. Mai 1975

Stefan Noechel
Vorster im Fernsehen



Johannesburg - Am Dienstababend trat Ministerpräsident John Vorster zum erstenmal im südafrikanischen Fernsehen auf. Das Gespräch mit dem Ministerpräsidenten drehte sich um die bekannten Themen der letzten Woche. Vorster hat schon des Öfteren an Fernsehprogrammen in Übersee teilgenommen.



In dem Gespräch nannte der Ministerpräsident die drei Hauptziele der südafrikanischen Regierung: 1. Die Eskalation der Gewalt in Afrika zu unterbinden; 2. Die Beziehungen zu anderen Afrikaländern zu normalisieren und 3. Die wirtschaftliche Entwicklung in Afrika anzuregen.



Hinsichtlich dieser Ziele äußerte sich Vorster mit Zufriedenheit vor allem in bezug auf die letzten Monate. Als größten Sieg Südafrikas in der letzten Zeit betrachtete er die Tatsache, daß Freund so gut wie Feind die Republik an der Südspitze des Kontinents als ein afrikanisches Land akzeptierten. Bei der Aufnahme neuer Beziehungen gehe Südafrika aber stets von den bestehenden Realitäten und der erklärten Politik aus.



Idi Amin beschlagnahmt Besitz



Nairobi - Präsident Idi Amin hat die Beschlagnahme allen Besitzes jener Bürger Ugandas beantragt, die sich in Übersee im Exil befinden. Dies geht aus einer Meldung aus Kampala hervor. Die Regierung sei im Augenblick dabei, die nötigen Schritte dazu einzuleiten. Der Beschluß, der von Präsident Amin persönlich stammt, betrifft bewegliches sowie unbewegliches Eigentum. Zu den Bürgern Ugandas, die in Exil leben, gehören ehemalige Minister, Offiziere und Diplomaten, die sich rechtzeitig der Inhaftierung durch Amins Sicherheitsdienst entzogen. Alle Bezirkskommissare Ugandas sind beauftragt worden, Listen einzureichen, worauf der besagte Besitz im einzelnen aufgeführt ist.



Giftgas entwendet



Bonn - Die Opposition im Deutschen Bundestag äußerte am Dienstag ihre Besorgnis über das Giftgas, das am 27. April aus einem Munitionslager entwendet wurde. Es handelt sich um 53 stählerne Zylinder, die je einen Liter tödliches Gas enthalten. Die Opposition befürchtet, daß das Gas sich in den Händen einer linksextremistischen Organisation befindet, die mit dieser Waffe ganze Städte terrorisieren könnte. Die Extremisten könnten z.B. die Regierung erpressen, die vier Baader-Meinhof-Anarchisten zu befreien, die sich in der nächsten Woche vor Gericht verantworten müssen. Das Gas stammt aus einem Wehrvorrat des Zweiten Weltkrieges. Es wurde von der britischen Armee gefunden und danach der deutschen Bundeswehr zur Vernichtung überantwortet.



Hubschrauber abgestürzt



Washington - Ein US-Militärhubschrauber mit vier Mann Besatzung und 19 Passagieren stürzte am Dienstag über Thailand ab. Der Absturz erfolgte 56 km westlich des US-Luftwaffenstützpunktes Nakon Phanon in der Nähe der Grenze von Laos. Der Flug des Hubschraubers stand in keinerlei Beziehung mit der Beschlagnahme der „Mayaguez". Ein Sprecher des Pentagons sagte, daß noch keine nähere Einzelheiten über den Umfang des Unglücks bekannt seien. Thailändische Zivilisten hätten jedoch keinen Schaden gemeldet.





Squash-Turnier am Freitag



Windhoek - Das zweite Match in der neuen Windhoeker Squash-Liga wird am Freitag, 16. Mai, ausgetragen. Die Turniere beginnen um 18.30 Uhr auf dem Klein-Windhoek- und Wanderers-Platz. Besucher sind sehr willkommen, und es wird ein Eintrittsgeld verlangt.



Schüler horteten Waffen



Bonn - Bonner Kriminalbeamte haben bei zwei 14-und 16 jährigen Schülern ein komplettes Waffenarsenal entdeckt: sechs Jagdgewehre, fünf Revolver, vier Pistolen, eine 8,8-Zentimeter-Flakgranate aus dem Zweiten Weltkrieg, zwei Panzerminen, ein Minensuchgerät sowie zahlreiche Zünder. Wie die Bonner Polizei mitteilte, fielen die beiden Waffen-Narren einer Streife der Kriminalpolizei in die Hände, als sie mit vier Gewehren im Bonner Kottenforst angetroffen wurden. Sie kamen gerade von einem Einbruch in ein Bonner Waffengeschäft.



In den Wohnungen der beiden fand die Kriminalpolizei mehrere tausend Schuß Munition. Die Eltern wußten von nichts. Der größte Teil der Beute im Gesamtwert von 40 000 Mark stammt nach Polizeiangaben aus Einbrüchen in Wochenendhäuser. An mehreren Tatorten hatten die Jungen die Aufschrift hinterlassen: „US-Army was here."

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-06-22

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