Vor 50 Jahren 12. Juni 1975
Indira Gandhi vor Obergericht
Neu-Delhi - Die indische Ministerpräsidentin Indira Gandhi wurde gestern vor dem Allahabad Obergericht der Korruption in den letzten Wahlen schuldig befunden. Oberrichter Jagmohan Lal Sinha sprach ihr das Recht ab, in den nächsten sechs Jahren einen Posten zu besetzen, in den sie hineingewählt wird. Der Führer der indischen sozialistischen Partei, Rak Narain, hatte die Anklage wegen Korruption gegen die Ministerpräsidentin erhoben. Bei den Wahlen 1971 schlug Indira Gandhi den Sozialistenführer in ihrem Wahlkreis. Mit dem Urteil des Gerichts wird das Wahlergebnis als ungültig erklärt, so daß die Ministerpräsidentin eigentlich widerrechtlich ihr Amt besetzt.
„Cabora Bassa als Brückenkopf"
Lourenço Marques - Frelimo-Präsident Samora Machel sagte im Bezirk Tete, daß dieses Gebiet als Brückenkopf vom portugiesischen Kolonialismus zur Aggression gegen Afrika ausersehen gewesen sei. Nach einem Bericht der Zeitung "Noticias" betrachtete Machel das Cabora-Bassa-Projekt in der Provinz Tete als Kontrollzentrum für imperialistische Aggression. Die Konsolidierung des Imperialismus, ausgehend von Tete, sollte am Ende auch Rhodesien und Südafrika umfassen. Rhodesien und Südafrika hätten auch die Errichtung von Militärbasen in Mosambik geplant, um dem Volk die Unabhängigkeit zu verwehren. Die investierenden Länder, die ihre Techniker zur Entwicklung des Projektes nach Mosambik schickten, hätten im Grunde militärische Absichten gehabt, denn die Techniker seien in Wirklichkeit verkappte Soldaten gewesen. Innerhalb der nächsten zehn Jahre habe Portugal das Sambesi-Tal mit eineinhalb Millionen Siedlern bevölkern wollen. Samora Machel sagte, daß die Siedler vor allem aus den kapitalistischen westlichen Ländern gekommen wären, um das Minderheitsregime in Mosambik zu unterstützen. Das seien die Gründe, warum Frelimo zu jeder Zeit den Bau des Cabora-Bassa-Dammes abgelehnt habe.
Atomexplosion unter Tage
Paris - Aus dem französischen Verteidigungsministerium verlautet, daß am 5. Juni die erste unterirdische Atomexplosion im Pazifik durchgeführt wurde. In der Erklärung heißt es, daß die Explosion in der neuen unterirdischen Teststation am Fangataufa-Atoll in technischer Hinsicht und auch in bezug auf Sicherheit ein voller Erfolg gewesen sei. Frankreich hat sein Testprogramm unter Tage verlegt, nachdem Australien, Neuseeland, Japan und andere Staaten schärfstens gegen die Atomversuche protestiert hatten.
Am Sonntag Mbanderu-Tag
Okahandja - Am Wochenende findet in Okahandja der Mbanderu-Tag statt. Die Mbanderus haben sich bereits vor einiger Zeit entschlossen, ihren eigenen Tag zum Gedenken ihrer Ahnen zu feiern. Während die Hereros mit der roten Flagge die großen Häuptlinge Samuel Maharero (der Aeltere und der Jüngere) Ende August ehren, haben sich die Mbanderus (grüne Fahne) entschlossen, ihren großen Häuptling Kahimemua am kommenden Wochenende zum Gedenken seines Todes am 11. Juni 1896 zu ehren. Alle Stämme sind eingeladen, um an den Feierlichkeiten teilzunehmen. Interessenten sind ebenfalls willkommen. Die Feier findet mit den üblichen Umzügen durch Okahandja in Uniform und Trachten statt.
Eine offizielle Konferenz gefordert
London - In einer Erklärung vor dem britischen Parlament sagte Auflenminister James Callaghan, dass eine offizielle Konferenz zur Lösung der Rhodesienfrage nötig sel, Ausgangspunkt für die Verhandlungen sei eine afrikanische Mehrheitsregierung.
Die Daten der bereits angekündigten Reise des Vize-Ministers des britischen Außenministeriums, David Ennals, nach Rhodesien sind noch nicht bekannt.
VW wieder an der Spitze
Johannesburg - Volkswagen hat wieder die Spitze der Verkaufsskala für den Monat Mai erreicht. Wie die Nationale Gesellschaft für Automobilhersteller für Südafrika (NAAM-SA) mitteilt, hat Volkswagen 2669 Wagen verkauft. Es folgen General Motors mit 2 576, Ford mit 2511 und Datsun mit 2455 Wagen, ferner Peugeot mit 1193, Toyota mit 1184 und Chrysler mit 1147 Wagen. Die Gesamtzahl verkaufter Wagen aller Marken von Januar bis Mai 1975 betrug 88 312 im Vergleich zu 88 596 Wagen in der gleichen Periode des Jahres 1974.
Konzert alter Musik
Windhoek - Den Mitgliedern der Kunstvereinigung wird am Donnerstag, 19. Juni, um 20.30 Uhr in der Kunstgalerie der Kunstvereinigung ein Konzert alter Musik unter der Mitwirkung von Scott-Martin Kosofsky (Blockflöte), Johan Pieterse (Cembalo) und Dietrich Wagner (Gesang und Laute) angeboten. Auf dem Programm stehen Werke von J. van Eyck, Cecchini, Hotteterre, Dowland, Praetorius, Telemann und Bach. Da nur eine begrenzte Anzahl Karten für dieses Konzert zur Verfügung steht, werden die Mitglieder gebeten, sich umgehend mit der Sekretärin der Kunstvereinigung in Verbindung zu setzen.
400 000 DM Beute bei Bankraub
Berlin - Einen der größten Banküberfälle in der Berliner Nachkriegsgeschichte verübten drei noch unbekannte Täter in Berlin-Tiergarten. Die Gangster erbeuteten bei einem bewaffneten Raubüberfall auf eine Filiale der Berliner Bank etwa 400 000 Mark. Nach Angaben der Polizei waren zwei der Täter, die teilweise maskiert waren und blutbefleckte weiße Kittel trugen, in die Geschäftsräume gestürmt. Sie bedrohten das Personal und die Kunden mit Schußwaffen, bei denen es sich nach Zeugenberichten um Schrotflinten gehandelt haben soll. Um ihrer Forderung nach Herausgabe von Bargeld Nachdruck zu verleihen, gab einer der Täter einen Warnschuß ab, der jedoch niemanden verletzte. Nach dem Ueberfall flüchteten die Gangster mit einem roten Personenwagen, in dem ein Komplice gewartet hatte.
Eine rauschende Ballnacht
Windhoek - Der SISA-Ball 1975 war wieder ein voller Erfolg. Im vergangenen Jahr hatte Schwaben International erstmalig einen Ball im SKW für die zahlreichen Windhoeker Mitglieder und Freunde des Vereins mit Zweigstellen in aller Welt organisiert. Peter Rohde, der Geschäftsführer von Schwaben International in Südafrika, berichtete kurz von den Bemühungen seiner Organisation um Kontakte zwischen den Deutschen in aller Welt. Bürgermeister Günter Kaschik eröffnete den Ball, der sich zu einer rauschenden Ballnacht entwickelte. Insbesondere die Kapelle "The Ken Cole Sound" hatte es den über 500 Gästen angetan. Bis in die frühen Morgenstunden gingen die Wogen der Stimmung hoch. Den Schwaben-International-Flug nach Europa gewann Fräulein Sabine Ahrens aus Gobabis.
Neu-Delhi - Die indische Ministerpräsidentin Indira Gandhi wurde gestern vor dem Allahabad Obergericht der Korruption in den letzten Wahlen schuldig befunden. Oberrichter Jagmohan Lal Sinha sprach ihr das Recht ab, in den nächsten sechs Jahren einen Posten zu besetzen, in den sie hineingewählt wird. Der Führer der indischen sozialistischen Partei, Rak Narain, hatte die Anklage wegen Korruption gegen die Ministerpräsidentin erhoben. Bei den Wahlen 1971 schlug Indira Gandhi den Sozialistenführer in ihrem Wahlkreis. Mit dem Urteil des Gerichts wird das Wahlergebnis als ungültig erklärt, so daß die Ministerpräsidentin eigentlich widerrechtlich ihr Amt besetzt.
„Cabora Bassa als Brückenkopf"
Lourenço Marques - Frelimo-Präsident Samora Machel sagte im Bezirk Tete, daß dieses Gebiet als Brückenkopf vom portugiesischen Kolonialismus zur Aggression gegen Afrika ausersehen gewesen sei. Nach einem Bericht der Zeitung "Noticias" betrachtete Machel das Cabora-Bassa-Projekt in der Provinz Tete als Kontrollzentrum für imperialistische Aggression. Die Konsolidierung des Imperialismus, ausgehend von Tete, sollte am Ende auch Rhodesien und Südafrika umfassen. Rhodesien und Südafrika hätten auch die Errichtung von Militärbasen in Mosambik geplant, um dem Volk die Unabhängigkeit zu verwehren. Die investierenden Länder, die ihre Techniker zur Entwicklung des Projektes nach Mosambik schickten, hätten im Grunde militärische Absichten gehabt, denn die Techniker seien in Wirklichkeit verkappte Soldaten gewesen. Innerhalb der nächsten zehn Jahre habe Portugal das Sambesi-Tal mit eineinhalb Millionen Siedlern bevölkern wollen. Samora Machel sagte, daß die Siedler vor allem aus den kapitalistischen westlichen Ländern gekommen wären, um das Minderheitsregime in Mosambik zu unterstützen. Das seien die Gründe, warum Frelimo zu jeder Zeit den Bau des Cabora-Bassa-Dammes abgelehnt habe.
Atomexplosion unter Tage
Paris - Aus dem französischen Verteidigungsministerium verlautet, daß am 5. Juni die erste unterirdische Atomexplosion im Pazifik durchgeführt wurde. In der Erklärung heißt es, daß die Explosion in der neuen unterirdischen Teststation am Fangataufa-Atoll in technischer Hinsicht und auch in bezug auf Sicherheit ein voller Erfolg gewesen sei. Frankreich hat sein Testprogramm unter Tage verlegt, nachdem Australien, Neuseeland, Japan und andere Staaten schärfstens gegen die Atomversuche protestiert hatten.
Am Sonntag Mbanderu-Tag
Okahandja - Am Wochenende findet in Okahandja der Mbanderu-Tag statt. Die Mbanderus haben sich bereits vor einiger Zeit entschlossen, ihren eigenen Tag zum Gedenken ihrer Ahnen zu feiern. Während die Hereros mit der roten Flagge die großen Häuptlinge Samuel Maharero (der Aeltere und der Jüngere) Ende August ehren, haben sich die Mbanderus (grüne Fahne) entschlossen, ihren großen Häuptling Kahimemua am kommenden Wochenende zum Gedenken seines Todes am 11. Juni 1896 zu ehren. Alle Stämme sind eingeladen, um an den Feierlichkeiten teilzunehmen. Interessenten sind ebenfalls willkommen. Die Feier findet mit den üblichen Umzügen durch Okahandja in Uniform und Trachten statt.
Eine offizielle Konferenz gefordert
London - In einer Erklärung vor dem britischen Parlament sagte Auflenminister James Callaghan, dass eine offizielle Konferenz zur Lösung der Rhodesienfrage nötig sel, Ausgangspunkt für die Verhandlungen sei eine afrikanische Mehrheitsregierung.
Die Daten der bereits angekündigten Reise des Vize-Ministers des britischen Außenministeriums, David Ennals, nach Rhodesien sind noch nicht bekannt.
VW wieder an der Spitze
Johannesburg - Volkswagen hat wieder die Spitze der Verkaufsskala für den Monat Mai erreicht. Wie die Nationale Gesellschaft für Automobilhersteller für Südafrika (NAAM-SA) mitteilt, hat Volkswagen 2669 Wagen verkauft. Es folgen General Motors mit 2 576, Ford mit 2511 und Datsun mit 2455 Wagen, ferner Peugeot mit 1193, Toyota mit 1184 und Chrysler mit 1147 Wagen. Die Gesamtzahl verkaufter Wagen aller Marken von Januar bis Mai 1975 betrug 88 312 im Vergleich zu 88 596 Wagen in der gleichen Periode des Jahres 1974.
Konzert alter Musik
Windhoek - Den Mitgliedern der Kunstvereinigung wird am Donnerstag, 19. Juni, um 20.30 Uhr in der Kunstgalerie der Kunstvereinigung ein Konzert alter Musik unter der Mitwirkung von Scott-Martin Kosofsky (Blockflöte), Johan Pieterse (Cembalo) und Dietrich Wagner (Gesang und Laute) angeboten. Auf dem Programm stehen Werke von J. van Eyck, Cecchini, Hotteterre, Dowland, Praetorius, Telemann und Bach. Da nur eine begrenzte Anzahl Karten für dieses Konzert zur Verfügung steht, werden die Mitglieder gebeten, sich umgehend mit der Sekretärin der Kunstvereinigung in Verbindung zu setzen.
400 000 DM Beute bei Bankraub
Berlin - Einen der größten Banküberfälle in der Berliner Nachkriegsgeschichte verübten drei noch unbekannte Täter in Berlin-Tiergarten. Die Gangster erbeuteten bei einem bewaffneten Raubüberfall auf eine Filiale der Berliner Bank etwa 400 000 Mark. Nach Angaben der Polizei waren zwei der Täter, die teilweise maskiert waren und blutbefleckte weiße Kittel trugen, in die Geschäftsräume gestürmt. Sie bedrohten das Personal und die Kunden mit Schußwaffen, bei denen es sich nach Zeugenberichten um Schrotflinten gehandelt haben soll. Um ihrer Forderung nach Herausgabe von Bargeld Nachdruck zu verleihen, gab einer der Täter einen Warnschuß ab, der jedoch niemanden verletzte. Nach dem Ueberfall flüchteten die Gangster mit einem roten Personenwagen, in dem ein Komplice gewartet hatte.
Eine rauschende Ballnacht
Windhoek - Der SISA-Ball 1975 war wieder ein voller Erfolg. Im vergangenen Jahr hatte Schwaben International erstmalig einen Ball im SKW für die zahlreichen Windhoeker Mitglieder und Freunde des Vereins mit Zweigstellen in aller Welt organisiert. Peter Rohde, der Geschäftsführer von Schwaben International in Südafrika, berichtete kurz von den Bemühungen seiner Organisation um Kontakte zwischen den Deutschen in aller Welt. Bürgermeister Günter Kaschik eröffnete den Ball, der sich zu einer rauschenden Ballnacht entwickelte. Insbesondere die Kapelle "The Ken Cole Sound" hatte es den über 500 Gästen angetan. Bis in die frühen Morgenstunden gingen die Wogen der Stimmung hoch. Den Schwaben-International-Flug nach Europa gewann Fräulein Sabine Ahrens aus Gobabis.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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