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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1975-04-10
WICHTIGES IN KÜRZE

Bangkok – 17 thailändische Regierungssoldaten fanden in der nördlichen Provinz Nan bei einem Angriff kommunistischer Guerillas den Tod.

Neu-Delhi – Indische Truppen entwaffneten die Palastwache des Herrschers von Sikkim, einem Königreich am Himalaya –, das dem indischen politischen System angegliedert worden ist. Der Herrscher Chougal, der als symbolisches Staatsoberhaupt beibehalten wurde, steht unter dem Verdacht, eine Verschwörung gegen die im letzten September eingesetzten Beamten zu leiten.

Santiago – 16 Minister, das gesamte chilenische Kabinett der Militärjunta, sind gestern zurückgetreten, um dem Präsidenten freie Hand in Wirtschaftsfragen zu gewähren. Die Inflationsrate für 1974 beträgt 370 Prozent.

Washington – Ein Regierungssprecher lieferte heute noch keinen Kommentar auf den Beschluss Portugals, die Azoreninsel Lajes den USA nicht mehr als Zwischenstation einer Luftbrücke in den Nahen Osten zur Verfügung zu stellen.

TAIWAN IN TIEFER TRAUER

Taipeh – Hunderttausende weinender und trauernder Taiwanesen begleiteten am Mittwochmorgen den Transport von Tschiang Kai-scheks sterblichen Überresten vom Hospital in Shipai zum Dr.-Sun-Yat-sen-Friedhof, wo diese bis zur Beisetzung am 16. April aufgebahrt werden.

SCHWERE KÄMPFE 70KM VOR SAIGON

Saigon/Moskau – Kommunistische Panzerverbände starteten eine neue Offensive auf die Provinzhauptstadt Xuan Loc, eine wichtige Stellung im Verteidigungsring um Saigon. Xuan Loc liegt nur 70 km von Saigon entfernt. Ein vorheriger Angriff auf die Stellung war von den Regierungstruppen abgewehrt worden. Xuan Loc, Hauptstadt der Provinz Long Khanh, liegt an einer wichtigen Verbindungsstraße. Die Einnahme dieser Stadt könnte den Weg zu einer konzertierten Offensive auf Saigon ebnen. Beobachter berichten, dass ungefähr 3 000 Granaten in der Stadt einschlugen und Panzertruppen die Regierungsstellen angriffen.

Aus Washington verlautet, dass sich rund 65 000 nord-vietnamesische Truppen im Mekongdelta befinden. Diese Stärke erlaubt den Vietkong einen größeren Angriff auf die Regierungstruppen, obwohl sie zahlenmäßig stärker sind. 40 000 nordvietnamesische Truppen der Vietkong stehen um Saigon, und die übrigen 20 000 verteilen sich auf das reiche Reisanbaugebiet des Mekongdeltas, Präsident Thieus Truppenstärke beläuft sich auf 100 000 reguläre Mannschaften und weitere 100 000 weniger einsatzbereiter Reservisten.

KOMMT ES ZUM KOMPROMISS IN DARESSALAM?

Daressalam – Die Außenministerkonferenz der OAE tagte gestern bis in die frühen Morgenstunden des heutigen Tages. Heute soll die Sondersitzung beendet werden. Als sich die Konferenz heute früh vertagte, standen noch acht Sprecher auf der Rednerliste. Danach soll ein Komitee, bestehend aus 13 afrikanischen Ländern und vier Befreiungsorganisationen, eine neue Südafrika-Charta entwerfen. Heute früh war noch nicht zu übersehen, ob es zu einer Kompromissformel im Verhältnis zwischen der OAE und Südafrika kommt. Sichtbar wurden erhebliche Meinungsverschiedenheiten. Algerien und Guinea führen die Länder an, die eine Konfrontation und eine Intensivierung der Guerillakriege wünschen. Tansania und Sambia stehen an der Spitze der Gruppe, die sich für Verhandlungen einsetzt.

Die beiden Gruppen sind in sich keineswegs einig. Sambia und Tansania sehen sich einer ziemlich geschlossenen Front des Argwohns gegenüber. Selbst Länder, die eine Verhandlungslösung im Prinzip befürworten, wünschen, dass die Kontakte nicht über individuelle Länder gehen, sondern mit der OAE geführt werden. Im kriegerischen Lager ist man geneigt, den „zuständigen Befreiungsbewegungen“ die Entscheidung darüber zu belassen, ob Krieg geführt oder verhandelt werden soll.

BEKANNTGABE DER SAL

Johannesburg – Die Südafrikanische Luftfahrtgesellschaft (SAL) gibt bekannt, dass ab 14. April alle Luftfrachtangelegenheiten auf dem Jan-Smuts-Flughafen in Johannesburg von dem neuen Fracht-Terminal behandelt werden. Ab diesem Datum ist das alte Luftfracht-Gebäude geschlossen, und der internationale Dienst wird ebenfalls im neuen Gebäude abgewickelt. Das neue Frachtbüro liegt etwa einen Kilometer nördlich von dem Hauptpassagier-Terminal und ist durch einen Verbindungsweg von der Hauptstraße erreichbar.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-05-17

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