Vor 50 Jahren
1975-04-02
ZWEI WEITERE MONUMENTE IN SWA
Windhoek – Auf Ersuchen des Rates für Nationale Denkmalspflege wurden durch den Minister für Nationales Erziehungswesen das Deutsche Fort in Grootfontein und der bekannte „Martin Luther“ bei Swakopmund zu Monumenten erklärt.
Das Deutsche Fort in Grootfontein wurde 1896 errichtet und diente der Deutschen Schutztruppe als Unterkunft. Im Laufe der Jahre wurde das Gebäude durch Anbauten in seiner ursprünglichen Form verändert. Bereits 1906 beanstandete der damalige Bezirkshauptmann den restaurierungsbedürftigen Zustand des Gebäudes, und 1908 nahm Bauherr Redecker eine entsprechende Inspektion vor. In demselben Jahr wurden für Restaurierungsarbeiten 15 300 Mark zur Verfügung gestellt. Nach dem Jahr 1915 diente das Gebäude dem militärischen Amtsrichter des Grootfonteiner Distrikts und seit 1,920 steht es schulischen -Zwecken zur Verfügung.
Die Geschichte des „Martin Luther ist jedem Südwester wohlbekannt. Im Jahre 1896 wurde durch Leutnant Troost, einen Offizier des deutschen Heeres, eine Dampf-maschine aus Deutschland über Walvis Bay eingeführt. Diese Dampfmaschine sollte die Frachtfahrten zwischen Küste und Inland übernehmen. Aber bereits nach wenigen Fahrten gab die Maschine den Kampf gegen die Namib auf und steht noch heute auf dem Platz, auf dem sie damals ihren Geist aufgab. Die Einwohner des Landes gaben der Maschine den Namen „Martin Luther", da sie sehr an den hilflosen Ausspruch des Theologen erinnerte: „Hier stehe ich und kann nicht anders.“
SWAPO IN OWAMBO WIEDER AKTIV
Oshakati – Aus Owambo wird eine zunehmende Aktion SWAPO der gemeldet. Allerdings hat SWAPO bisher darauf verzichtet, Versammlungen abzuhalten. Die Aktivitäten beschränken sich auf den Verkauf von Mitgliedskarten, auf Propaganda von Mund zu Mund und auf gesellige Zusammenkünfte, wie beispielsweise Braaivleis-Essen. Seit dem Auszug von etwa 3 000 Ovambos nach Sambia war die SWAPO-Propaganda in Owambo stark zurückgegangen. Jetzt ist ein Aufleben wieder festzustellen. Der kleine Grenzverkehr ist nicht zu kontrollieren. Es hat den Anschein, als ob UNITA und SWAPO enger denn je zusammenarbeiten. Owambo wird angenommen, dass SWAPO zurzeit eine gewisse Neuorientierung vornimmt. Die jüngsten Entwicklungen in Sambia zeigen, dass Präsident Kaunda des Aushaltens von Terroristenorganisationen überdrüssig ist. SWAPO hat aber den Gedanken der Gewalt nicht aufgegeben. Da SWAPO befürchten muss, die Stützpunkte in Sambia zu verlieren, ist jetzt die Zusammenarbeit mit UNITA im Stillen von Angola verstärkt worden. Verhältnismäßig offen wird den Ovambos beigebracht, dass sie UNITA unterstützen müssten. Als Gegenleistung erwartet die SWAPO-Führung von UNITA Hilfe, wenn diese angolanische Organisation nach der Unabhängigkeit von Angola in der Regierung in Luanda und vor allem im Süden eine entscheidende Rolle spielt.
LAGE IN ANGOLA NOCH ANGESPANNT
Daressalam – Portugals Außenminister Ernesto Melo Atunes wird noch vor Ende dieser Woche nach Angola zurückkehren, um die Kämpfe zwischen rivalisierenden Gruppen beizulegen. Außenminister Atunes war zusammen mit dem portugiesischen Minister für überseeische Territorien in der vergangenen Woche nach Angola geeilt, nachdem blutige Kämpfe zwischen FNLA und MPLA ausgebrochen waren. Nach offiziellen Angaben des Kommandos der Sicherheitskräfte in Luanda vom Sonntag sind bei den blutigen Unruhen über 50 Personen getötet and mehr als 200 verwundet werden. MPLA-Führer Dr. Agostinho Neto gibt die Zahl der Toten mit mindestens 200 an. Die Übereinkunft vom Karfreitag, die die Zusammenstöße beenden sollte, hat sich in der Zwischenzeit als unwirksam erwiesen.
Außenminister Atunes befindet sich zurzeit in Daressalam. Er führt dort Verhandlungen mit Frelimoführern über Fragen, die mit der Gewärtig der Unabhängigkeit an Mosambik im Juni dieses Jahres zusammenhangen. Von Daressalam begibt sich der Augenminister nach Lourenço Marques, um anschließend erneut Luanda zu besuchen:
„GUMMIWAND“ FÜR DIE AUTOBAHNEN
Frankfurt – Noch vor einigen Jahren ging die Meinung der Experten in der Bundesrepublik Deutschland einhellig dahin, dass Bäume nicht mehr auf den Mittelstreifen der Autobahnen gehörten. Sie bildeten gefährliche Hindernisse bei Unfällen, böten ungenügenden Blendschutz und könnten in einer Umgebung mit Abgasen sowie winterlichem Streusalz nicht gedeihen. Inzwischen haben technische Neuerungen auf dem Mittelstreifen gezeigt, dass auch damit kein günstiger Blendschutz erreicht werden konnte. Im staatlichen Forschungsauftrag ermittelte inzwischen die Forstliche Versuchsanstalt Hannoversch-Münden, dass Weiden und Pappeln die idealen Autobahnbäume seien. Durch erfolgreiche Züchtung konnte Resistenz gegen Streusalz und robustere Behauptung im „Autobahnklima“ erreicht werden. Für den Blendschutz ist der starke Bewuchs zwar von begrenztem Vorteil, zeigt aber vor allem „Gummiwandeffekte" im weichen Aufprall, wenn Autos über die Leitplanken hinwegstürzen. Pappeln und Weiden bestanden ihre Bewährungsprobe bereits auf verschiedenen Teststrecken.
Windhoek – Auf Ersuchen des Rates für Nationale Denkmalspflege wurden durch den Minister für Nationales Erziehungswesen das Deutsche Fort in Grootfontein und der bekannte „Martin Luther“ bei Swakopmund zu Monumenten erklärt.
Das Deutsche Fort in Grootfontein wurde 1896 errichtet und diente der Deutschen Schutztruppe als Unterkunft. Im Laufe der Jahre wurde das Gebäude durch Anbauten in seiner ursprünglichen Form verändert. Bereits 1906 beanstandete der damalige Bezirkshauptmann den restaurierungsbedürftigen Zustand des Gebäudes, und 1908 nahm Bauherr Redecker eine entsprechende Inspektion vor. In demselben Jahr wurden für Restaurierungsarbeiten 15 300 Mark zur Verfügung gestellt. Nach dem Jahr 1915 diente das Gebäude dem militärischen Amtsrichter des Grootfonteiner Distrikts und seit 1,920 steht es schulischen -Zwecken zur Verfügung.
Die Geschichte des „Martin Luther ist jedem Südwester wohlbekannt. Im Jahre 1896 wurde durch Leutnant Troost, einen Offizier des deutschen Heeres, eine Dampf-maschine aus Deutschland über Walvis Bay eingeführt. Diese Dampfmaschine sollte die Frachtfahrten zwischen Küste und Inland übernehmen. Aber bereits nach wenigen Fahrten gab die Maschine den Kampf gegen die Namib auf und steht noch heute auf dem Platz, auf dem sie damals ihren Geist aufgab. Die Einwohner des Landes gaben der Maschine den Namen „Martin Luther", da sie sehr an den hilflosen Ausspruch des Theologen erinnerte: „Hier stehe ich und kann nicht anders.“
SWAPO IN OWAMBO WIEDER AKTIV
Oshakati – Aus Owambo wird eine zunehmende Aktion SWAPO der gemeldet. Allerdings hat SWAPO bisher darauf verzichtet, Versammlungen abzuhalten. Die Aktivitäten beschränken sich auf den Verkauf von Mitgliedskarten, auf Propaganda von Mund zu Mund und auf gesellige Zusammenkünfte, wie beispielsweise Braaivleis-Essen. Seit dem Auszug von etwa 3 000 Ovambos nach Sambia war die SWAPO-Propaganda in Owambo stark zurückgegangen. Jetzt ist ein Aufleben wieder festzustellen. Der kleine Grenzverkehr ist nicht zu kontrollieren. Es hat den Anschein, als ob UNITA und SWAPO enger denn je zusammenarbeiten. Owambo wird angenommen, dass SWAPO zurzeit eine gewisse Neuorientierung vornimmt. Die jüngsten Entwicklungen in Sambia zeigen, dass Präsident Kaunda des Aushaltens von Terroristenorganisationen überdrüssig ist. SWAPO hat aber den Gedanken der Gewalt nicht aufgegeben. Da SWAPO befürchten muss, die Stützpunkte in Sambia zu verlieren, ist jetzt die Zusammenarbeit mit UNITA im Stillen von Angola verstärkt worden. Verhältnismäßig offen wird den Ovambos beigebracht, dass sie UNITA unterstützen müssten. Als Gegenleistung erwartet die SWAPO-Führung von UNITA Hilfe, wenn diese angolanische Organisation nach der Unabhängigkeit von Angola in der Regierung in Luanda und vor allem im Süden eine entscheidende Rolle spielt.
LAGE IN ANGOLA NOCH ANGESPANNT
Daressalam – Portugals Außenminister Ernesto Melo Atunes wird noch vor Ende dieser Woche nach Angola zurückkehren, um die Kämpfe zwischen rivalisierenden Gruppen beizulegen. Außenminister Atunes war zusammen mit dem portugiesischen Minister für überseeische Territorien in der vergangenen Woche nach Angola geeilt, nachdem blutige Kämpfe zwischen FNLA und MPLA ausgebrochen waren. Nach offiziellen Angaben des Kommandos der Sicherheitskräfte in Luanda vom Sonntag sind bei den blutigen Unruhen über 50 Personen getötet and mehr als 200 verwundet werden. MPLA-Führer Dr. Agostinho Neto gibt die Zahl der Toten mit mindestens 200 an. Die Übereinkunft vom Karfreitag, die die Zusammenstöße beenden sollte, hat sich in der Zwischenzeit als unwirksam erwiesen.
Außenminister Atunes befindet sich zurzeit in Daressalam. Er führt dort Verhandlungen mit Frelimoführern über Fragen, die mit der Gewärtig der Unabhängigkeit an Mosambik im Juni dieses Jahres zusammenhangen. Von Daressalam begibt sich der Augenminister nach Lourenço Marques, um anschließend erneut Luanda zu besuchen:
„GUMMIWAND“ FÜR DIE AUTOBAHNEN
Frankfurt – Noch vor einigen Jahren ging die Meinung der Experten in der Bundesrepublik Deutschland einhellig dahin, dass Bäume nicht mehr auf den Mittelstreifen der Autobahnen gehörten. Sie bildeten gefährliche Hindernisse bei Unfällen, böten ungenügenden Blendschutz und könnten in einer Umgebung mit Abgasen sowie winterlichem Streusalz nicht gedeihen. Inzwischen haben technische Neuerungen auf dem Mittelstreifen gezeigt, dass auch damit kein günstiger Blendschutz erreicht werden konnte. Im staatlichen Forschungsauftrag ermittelte inzwischen die Forstliche Versuchsanstalt Hannoversch-Münden, dass Weiden und Pappeln die idealen Autobahnbäume seien. Durch erfolgreiche Züchtung konnte Resistenz gegen Streusalz und robustere Behauptung im „Autobahnklima“ erreicht werden. Für den Blendschutz ist der starke Bewuchs zwar von begrenztem Vorteil, zeigt aber vor allem „Gummiwandeffekte" im weichen Aufprall, wenn Autos über die Leitplanken hinwegstürzen. Pappeln und Weiden bestanden ihre Bewährungsprobe bereits auf verschiedenen Teststrecken.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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