Vor 50 Jahren
1975-03-27
GRENZE AUF UND ZU
Oshikango – Die Grenze zwischen Südwestafrika and Angola ist auf angolanischer Seite erneut geschlossen worden. Hierfür wird UNITA verantwortlich gemacht. Bereits während des Wochenendes kam es zur ersten Grenzschließung. Angolas Innenminister intervenierte, und die Grenze wurde am Sonntag wieder geöffnet. Gestern blieb der Schlagbaum wieder zu. Der Grenzverkehr ruht. Oshikango ist der einzige offizielle Grenzübergang zwischen Angola und Südwestafrikas. Im Übrigen herrscht an der Grenze völlige Ruhe. Entgegen anders lautenden Meldungen ist es zu keinerlei Zwischenfällen gekommen. Der „kleine Grenzverkehr“ der Ovambos, die in beiden Richtungen über die Grenze wechseln, wird von der Grenzschließung bei Oshikango nicht berührt.
Heute früh um 9.00 Uhr war die Grenze wieder geöffnet, und der Verkehr wickelte sich normal ab. Die Grenze wird normalerweise um 9.00 Uhr geöffnet.
KÄMPFE IN VIETNAM
Saigon – Südvietnamesische Elitetruppen haben bei Hue eine schwere Niederlage erlitten. Etwa 20 000 Mann ziehen sich aus der historischen Stadt in südlicher Richtung nach Da Nang zurück. Der Rückzug scheint eher einer Flucht zu ähneln. Artillerie und andere Ausrüstungen der Regierungstruppen blieben in Hue zurück.
ZU KONTAKTEN BEREIT
Libreville – Präsident Bongo von Gabun erklärte in einem Fernsehinterview, er sei zu einem Dialog mit Südafrika bereit und würde den Besuch einer südafrikanischen Delegation begrüßen. Es bestehe nicht die Absicht, eine Mission nach Johannesburg zu entsenden. Eine südafrikanische Mission sei jedoch willkommen.
51 MPLA-REKRUTEN VON FNLA ERSCHOSSEN
Luanda – Gestern lieferte Holden Robertos FNLA der konkurrierenden „Befreiungsbewegung“ MPLA das erste große Feuergefecht. FNLA und MPLA sitzen gemeinsam in der provisorischen Regierung Angolas. Mit Maschinengewehren wurden in einer Bodensenke bei Luanda 51 MPLA-Rekruten abgeknallt. 17 sollen die Massenexekution überstanden haben. Anscheinend ist es an mehreren Stellen Luandas während der letzten 24 Stunden zu Zwischenfällen gekommen. Ein Hospital allein gibt die Zahl der eingelieferten Leichen mit 21 und die der Verletzten mit Schusswunden mit 81 an. Gestern Abend gelang es bewaffneten FNLA-Kontingenten, jungen MPLA-Rekruten bei einer Übung aufzulauern und sie auf- Lastkraftwagen zu verfrachten. Die MPLA-Rekruten wurden zu einer Bodensenke gefahren. Dann wurde ihnen befohlen auszusteigen. Anschließend wurden sie durch Maschinengewehrfeuer hingemäht. 51 Rekruten werden als tot gemeldet. Einigen gelang es, sich unter den Lastwagen zu verstecken. Sie stellten sich tot und überlebten auf diese Weise die Massenhinrichtung.
LUKAS DE VRIES BEKENNT SICH ZU SWAPO
Genf – Der Pressedienst des Lutherischen Weltbundes berichtet aus Windhoek über Äußerungen, die Präses Dr. Lukas de Vries bei einer Zusammenkunft mit Vertretern politischer Gruppierungen in Südwestafrika gemacht hat. Die Meldung des Pressedienstes des Lutherischen Weltbundes hat folgenden Wortlaut:
„Die Kirche in Südwestafrika wird in Zukunft in erster Linie zu den politischen Parteien sprechen, da es nur noch wenig Sinn hat, mit der Regierung der Südafrikanischen Republik zu reden. Das erklärte der Präsident der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Südwestafrika, Dr. Lukas de Vries (Windhoek), unlängst bei einer Zusammenkunft mit Vertretern politischer Gruppierungen in Namibia.
De Vries sagte, die lutherischen Kirchen des Landes hatten sich in der Vergangenheit von politischen Gesprächen zurückgehalten. Die frustrierenden, unergiebigen Begegnungen mit dem stidafrikanischen Ministerpräsidenten, Dr. Balthazar Vorster, der zweimal eine Delegation schwarzer Kirchenvertreter aus Namibia empfangen hat, hätten bewirkt, dass die schwarzen Kirchen sich inzwischen mehr davon versprächen, direkte Kontakte mit politischen Organisationen zu pflegen.
KEINE SWAPO-POLITIK
Windhoek – Hererochef Clemens Kapuuo, der vorgestern aus Europa zurückkehrte, ist nach wie vor nicht erreichbar. Johannes Karuaihe, Privatsekretär von Clemens Kapuuo, der an der Überseereise teilgenommen hat, erklärte heute in einem kurzen Gespräch mit der AZ, dass die Hereros auf keinen Fall die SWAPO-Politik akzeptieren. Wenn die Erklärung, die Kapuuo, Karuaihe und Kuhlmann in London unterzeichnet haben, so ausgelegt werde, dann sei dies ein Missverständnis. Karuaihe wollte sich jedoch nicht näher zu dieser Frage äußern. Er möchte es vielmehr Kapuuo überlassen, zu dieser Frage weitere Erklärungen abzugeben.
113 MILLIONEN RAND FÜR SÜDWESTAFRIKA
Kapstadt – Für die Südwestafrika-Rechnung 1975/76 werden im südafrikanischen Haushalt 113 Millionen Rand zur Verfügung gestellt. Dies gab Finanzminister Senator O. P. F. Horwood gestern im Volksrat bekannt. Die Summe, die der Südwestafrikas-Rechnung für des kommende Haushaltsjahr überwiesen wird, liegt um 20 Prozent höher als im laufenden Rechnungsjahr. Die Steuereinnahmen aus Südwestafrika belaufen sich auf 77 Millionen Rand. Das Defizit von 36 Millionen Rand wird von der Republik getragen.
Oshikango – Die Grenze zwischen Südwestafrika and Angola ist auf angolanischer Seite erneut geschlossen worden. Hierfür wird UNITA verantwortlich gemacht. Bereits während des Wochenendes kam es zur ersten Grenzschließung. Angolas Innenminister intervenierte, und die Grenze wurde am Sonntag wieder geöffnet. Gestern blieb der Schlagbaum wieder zu. Der Grenzverkehr ruht. Oshikango ist der einzige offizielle Grenzübergang zwischen Angola und Südwestafrikas. Im Übrigen herrscht an der Grenze völlige Ruhe. Entgegen anders lautenden Meldungen ist es zu keinerlei Zwischenfällen gekommen. Der „kleine Grenzverkehr“ der Ovambos, die in beiden Richtungen über die Grenze wechseln, wird von der Grenzschließung bei Oshikango nicht berührt.
Heute früh um 9.00 Uhr war die Grenze wieder geöffnet, und der Verkehr wickelte sich normal ab. Die Grenze wird normalerweise um 9.00 Uhr geöffnet.
KÄMPFE IN VIETNAM
Saigon – Südvietnamesische Elitetruppen haben bei Hue eine schwere Niederlage erlitten. Etwa 20 000 Mann ziehen sich aus der historischen Stadt in südlicher Richtung nach Da Nang zurück. Der Rückzug scheint eher einer Flucht zu ähneln. Artillerie und andere Ausrüstungen der Regierungstruppen blieben in Hue zurück.
ZU KONTAKTEN BEREIT
Libreville – Präsident Bongo von Gabun erklärte in einem Fernsehinterview, er sei zu einem Dialog mit Südafrika bereit und würde den Besuch einer südafrikanischen Delegation begrüßen. Es bestehe nicht die Absicht, eine Mission nach Johannesburg zu entsenden. Eine südafrikanische Mission sei jedoch willkommen.
51 MPLA-REKRUTEN VON FNLA ERSCHOSSEN
Luanda – Gestern lieferte Holden Robertos FNLA der konkurrierenden „Befreiungsbewegung“ MPLA das erste große Feuergefecht. FNLA und MPLA sitzen gemeinsam in der provisorischen Regierung Angolas. Mit Maschinengewehren wurden in einer Bodensenke bei Luanda 51 MPLA-Rekruten abgeknallt. 17 sollen die Massenexekution überstanden haben. Anscheinend ist es an mehreren Stellen Luandas während der letzten 24 Stunden zu Zwischenfällen gekommen. Ein Hospital allein gibt die Zahl der eingelieferten Leichen mit 21 und die der Verletzten mit Schusswunden mit 81 an. Gestern Abend gelang es bewaffneten FNLA-Kontingenten, jungen MPLA-Rekruten bei einer Übung aufzulauern und sie auf- Lastkraftwagen zu verfrachten. Die MPLA-Rekruten wurden zu einer Bodensenke gefahren. Dann wurde ihnen befohlen auszusteigen. Anschließend wurden sie durch Maschinengewehrfeuer hingemäht. 51 Rekruten werden als tot gemeldet. Einigen gelang es, sich unter den Lastwagen zu verstecken. Sie stellten sich tot und überlebten auf diese Weise die Massenhinrichtung.
LUKAS DE VRIES BEKENNT SICH ZU SWAPO
Genf – Der Pressedienst des Lutherischen Weltbundes berichtet aus Windhoek über Äußerungen, die Präses Dr. Lukas de Vries bei einer Zusammenkunft mit Vertretern politischer Gruppierungen in Südwestafrika gemacht hat. Die Meldung des Pressedienstes des Lutherischen Weltbundes hat folgenden Wortlaut:
„Die Kirche in Südwestafrika wird in Zukunft in erster Linie zu den politischen Parteien sprechen, da es nur noch wenig Sinn hat, mit der Regierung der Südafrikanischen Republik zu reden. Das erklärte der Präsident der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Südwestafrika, Dr. Lukas de Vries (Windhoek), unlängst bei einer Zusammenkunft mit Vertretern politischer Gruppierungen in Namibia.
De Vries sagte, die lutherischen Kirchen des Landes hatten sich in der Vergangenheit von politischen Gesprächen zurückgehalten. Die frustrierenden, unergiebigen Begegnungen mit dem stidafrikanischen Ministerpräsidenten, Dr. Balthazar Vorster, der zweimal eine Delegation schwarzer Kirchenvertreter aus Namibia empfangen hat, hätten bewirkt, dass die schwarzen Kirchen sich inzwischen mehr davon versprächen, direkte Kontakte mit politischen Organisationen zu pflegen.
KEINE SWAPO-POLITIK
Windhoek – Hererochef Clemens Kapuuo, der vorgestern aus Europa zurückkehrte, ist nach wie vor nicht erreichbar. Johannes Karuaihe, Privatsekretär von Clemens Kapuuo, der an der Überseereise teilgenommen hat, erklärte heute in einem kurzen Gespräch mit der AZ, dass die Hereros auf keinen Fall die SWAPO-Politik akzeptieren. Wenn die Erklärung, die Kapuuo, Karuaihe und Kuhlmann in London unterzeichnet haben, so ausgelegt werde, dann sei dies ein Missverständnis. Karuaihe wollte sich jedoch nicht näher zu dieser Frage äußern. Er möchte es vielmehr Kapuuo überlassen, zu dieser Frage weitere Erklärungen abzugeben.
113 MILLIONEN RAND FÜR SÜDWESTAFRIKA
Kapstadt – Für die Südwestafrika-Rechnung 1975/76 werden im südafrikanischen Haushalt 113 Millionen Rand zur Verfügung gestellt. Dies gab Finanzminister Senator O. P. F. Horwood gestern im Volksrat bekannt. Die Summe, die der Südwestafrikas-Rechnung für des kommende Haushaltsjahr überwiesen wird, liegt um 20 Prozent höher als im laufenden Rechnungsjahr. Die Steuereinnahmen aus Südwestafrika belaufen sich auf 77 Millionen Rand. Das Defizit von 36 Millionen Rand wird von der Republik getragen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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