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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1975-03-12
MISSGLÜCKTER PUTSCH IN PORTUGAL

Lissabon – „Einheiten der portugiesischen Streitkräfte veranstalteten einen misslungenen Putsch. Die Regierung ist noch am Ruder“, war der kurze Kommentar eines Regierungssprechers.

Gegenrevolutionäre Flugzeuge der portugiesischen Luftwaffe bombardierten eine Artilleriebaracke in der Nähe des Flughafens von Lissabon. Zwei oder drei propellergetriebene Flugzeuge kreisten tief über der Hauptstadt und warfen Bomben auf die Militärbaracken ab.

Die normalen Radiosendungen wurden unterbrochen, und die Bevölkerung wurde zur Ruhe ermahnt.

Der Flughafen von Lissabon wurde für allen Verkehr geschlossen.

Bisher ist ein Soldat getötet worden, und viele wurden verwundet, teilweise schwer verletzt. Doch wird befürchtet, dass die Zahl der Toten noch stark steigen wird.

Es ist nicht deutlich, wer direkt hinter diesem misslungenen Putsch steht, doch wird General Spinola in diesem Zusammenhang genannt.

DEUTSCHE WOLLEN NACH SÜDWESTAFRIKA AUSWANDERN

Durban – Über 300 deutsche Lehrer haben auf eine Anzeigenaktion aus Südwestafrika in der Bundesrepublik reagiert. Die Anzeigenaktion wurde von der Deutsch-Südafrikanischen Gesellschaft in der Bundesrepublik und der Arbeitsgemeinschaft deutscher Schulvereine in Südwestafrika (AGdS) mit Genehmigung der zuständigen Stellen in der Bundesrepublik gestartet, um Lehrer für die deutschsprachigen Regierungsschulen in Südwestafrika zu werben. In der vergangenen Woche waren 298 Bewerbungen eingegangen. Gestern erklärte der Direktor der Deutsch-Stidafrikanischen Gesellschaft, Dr. Rudolph Gruber, der sich zurzeit in Südafrika aufhält, in Durban, dass die Zahl der Interessenten auf über 300 gestiegen sei.

Gleichzeitig gab Dr. Gruber bekannt, dass etwa 20 Nichtlehrer auf die Anzeigen reagiert hätten. U.a. hätten Architekten, Ingenieure und Zahnärzte gefragt, ob für sie nicht auch Bedarf in Südwestafrika bestehe.

VERWÜSTUNG IM SPRINGER-BÜRO

Paris – Das Gebäude, in dem sich die Pariser Büros des Axel Springer-Verlages befinden, wurde am Abend des 6. März durch eine schwere Explosion verwüstet. Verletzte gab es nicht. 20 Minuten vor dem Anschlag war die Pariser Feuerwehr von einem anonymen Telefonanrufer davon unterrichtet worden, dass in dem in der Nähe der Pracht-Avenue Champs-Elysees gelegenen Gebäude ein Sprengkörper versteckt sei.

Die daraufhin von der Feuerwehr alarmierten Polizisten trafen gerade zu dem Augenblick vor dem Gebäude ein, als sich im Innern die gewaltige Explosion ereignete. Ein Treppenaufgang wurde über acht Stockwerke verwüstet. Am schwersten betroffen wurden die Räume einer Werbegesellschaft, die im zweiten Stock untergebracht war. Der Sprengkörper war zwischen dem zweiten und dem dritten Stockwerk, wo sich die Springer-Büros befinden, deponiert worden. Auch die oberen Etagen, in denen sich die Pariser Büros des Deutschen Fernsehens befinden, wurden durch die Explosion beschädigt.

INTEGRIERT

Luanda – Zum ersten Mal hat sich eine Organisation, die aus vielen Weißen besteht, einer der drei angolanischen Befreiungsgruppen angeschlossen. Die „Angolanische Demokratische Bewegung (MDA)“ und die „Volksbewegung für die Befreiung Angolas (MPLA)" haben am Montag beschlossen, ihre beiden Organisationen zu verschmelzen.

SPRENGSTOFFANSCHLAG

Istanbul – Aus einem rasch fahrenden Auto wurden zwei Sprengkörper gegen das amerikanische Konsulat in Istanbul geworfen. Nur einer explodierte. Über den Schaden ist noch nichts bekannt. Die halboffizielle anatolische Nachrichtenagentur erhielt einen Telefonanruf, wobei ein Sprecher sagte, der Anschlag sei als Protest gegen den „amerikanischen Imperialismus" erfolgt, und eine Gruppe, die sich „Mahir Cayan Selbstmord-Gruppe" nenne, sei dafür verantwortlich. Mahir Cayan war ein linksgerichteter Guerilla-Kämpfer, der 1972 während einer Schießerei mit der Polizei getötet wurde. Der Anschlag gegen das amerikanische Konsulat erfolgte im gleichen Zeitpunkt, als der, amerikanische Außenminister Kissinger in Ankara weilte.

SEAN CONNERY IN FESTEN HÄNDEN

Marrakesch – Der britische Filmschauspieler Sean Connery, bekannt durch seine Rollen als James Bond 007, gab am Montag offiziell bekannt, dass er sich heimlich in Marokko verheiratet habe. Bei seiner Frau handelt es sich um die steinreiche, geschiedene Französin Micheline Roquebrune, die vorher mit einem Geschäftsmann aus Casablanca verheiratet war. Connery antwortete auf diverse Fragen der Reporter: „Ich habe festgestellt, sie ist vom Scheitel bis zur Sohle französisch, und so haben wir geheiratet." Er war nicht bereit, irgendwelche Einzelheiten bekanntzugeben. Connery war auch schon einmal verheiratet. Er ist seit 1973 nach zehnjähriger Ehe von Diane Cilento, ebenfalls Schauspielerin, geschieden.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-04-24

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