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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1975-02-07
KURZ BERICHTET

Washington – Arbeitsminister Peter Brennan ist zurückgetreten. Er ist das vierte Mitglied des früheren Nixon-Kabinetts, das nun ausgetreten ist. Ford hat ihm angeboten, amerikanischer Botschafter in Irland zu werden, doch hat er dies abgelehnt. Wahrscheinlich wird er sich wieder der Gewerkschaftsbewegung zuwenden.

Moskau – Außenminister Gromyko ist von seiner Reise nach Ägypten und Syrien zurückgekehrt. Er wird sich zu einer Konferenz nach Genf begeben, an der wahrscheinlich auch der amerikanische Außenminister Kissinger teilnehmen wird. Man erwartet, dass es zu einer Zusammenkunft zwischen beiden Staatsmännern kommt, da Kissinger ebenfalls in den Nahen Osten reisen wird.

Lissabon – Die Stadt-Behörden haben von Freitag bis zum nächsten Mittwoch alle Demonstrationen in der Hauptstadt verboten. Man möchte damit Zusammenstöße zwischen Linksextremisten und 8 000 ausländischen Marinesoldaten verhindern, die nach Abschluss der NATO-Unterseebootmanöver an der portugiesischen Küste an Land kommen. Überall in der Stadt sind Flugblätter verteilt worden, um die Bevölkerung zu Demonstrationen aufzufordern.

Tananarive – Madagaskar hat wieder ein neues Staatsoberhaupt erhalten, nachdem. Generalmajor Gabriel Ramanantsoa zurückgetreten ist und die Macht dem bisherigen Innenminister Oberstleutnant Richrd Ratsimandrava übergeben hat. Ramanantsoa hatte seine Regierung am 25. Januar aufgelöst, weil einer seiner militärischen Berater einen Putsch plante. Ramanantsoa war Präsident seit dem Sturz Philibert Tsirananas im Jahre 1972. Der neue Präsident hatte früher den Oberbefehl aber die Gendarmerie inne, nachdem 1968 die letzten französischen Offiziere die Insel verlassen hatten. Er studierte an der berühmten Militärakademie von Saint-Cyr und an der Gendarmerieschule in Meulun.

ONASSIS ZUSTAND GEBESSERT?

Paris– Der griechische Schiffsmagnat Aristoteles Onassis wird heute das amerikanische Hospital im Vorort Neuilly, das als eines der besteingerichteten Hospitäler Europas gilt, aufsuchen. Er ging ohne jegliche Hilfe von seinem Auto aus in sein Haus in der Nähe des Arc de Triomphe, nachdem er zuvor mit seinem Privatflugzeug in Paris gelandet war. Seine Frau Jacqueline und eine junge Dame, von der angenommen wird, dass es seine Tochter Christina sei, sind später ebenfalls eingetroffen. Onassis, 68, hatte einen Anfall von Influenza, wodurch die Herzmuskeln angegriffen wurden.

ZYPRIOTISCHE GESPRÄCHE

Nikosia – Heute werden die Besprechungen zwischen den griechischen und türkischen Zyprioten wiederaufgenommen, aber man ist allgemein der Ansicht, dass sie zusammenbrechen werden. Unter anderem steht auch die Wiederöffnung des Nikosia-Flughafens zur Diskussion doch ist die politische Zukunft der Insel das Hauptproblem. Die Türken sind der Meinung, dass in dem von ihnen besiedelten nördlichen Teil der Insel eine eigene Regierung gebildet werden sollte. Diese konnte dann mit einer griechisch-zypriotischen Regierung im übrigen Teil der Insel eine Konföderation bilden.

TRUPPENVERSTÄRKUNGEN NACH ERITREA

Addis Abeba – Die äthiopische Regierung schickt weitere Truppenverstärkungen in die nördliche Provinz Eritrea, wo in der letzten Woche heftige Kämpfe mit separatistischen Rebellen ausgebrochen waren. Nach zuverlässigen Quellen sind mindestens 1 200 Personen getötet worden.

Europäer, die aus der Provinzhauptstadt Asmara evakuiert wurden, sagten, dass Hunderte von Menschen sich der eritreischen Befreiungsfront angeschlossen hätten.

Ungefähr 1 500 Fallschirmtruppen sind zur Unterstützung der 20 000 Mann starken Garnison in Asmara entsandt worden. Diplomatischen Quellen zufolge wird angenommen, dass die Armee mindestens 600 Mann verloren hat.

Diplomaten, die aus Asmara zurückkehren, sind der Ansicht, dass die Regierung alle Chancen einer friedlichen Lösung, die Provinz Eritrea innerhalb Äthiopiens zu halten, verloren hat. Jugendliche, selbst junge Mädchen, haben sich den Guerillas angeschlossen.

STREIKS IN NIGERIA

Lagos – Das öffentliche Verkehrswesen in Lagos kam gestern praktisch zum Stillstand, als 2 000 städtische Fahrer sich an der augenblicklich herrschenden Streikwelle um erhöhte Löhne beteiligten. Ein Sprecher des staatlichen Transportwesens sagte, dass Verhandlungen mit den Arbeitern angeknüpft worden seien und man hoffe, dass der Busverkehr in Kürze wieder normal verlaufen wird.

Über 50 000 Textilarbeiter kehrten gestern nach einem dreitägigem Streik an die Arbeit zurück. Gewerkschaftsführer gaben an, dass ihnen erhöhte Gehälter und für mindestens vier Monate Nachholungen zugestanden worden seien.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-03-24

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