Vor 50 Jahren

STÜRME AM KAP Kapstadt – Winde mit einer Geschwindigkeit von 50 Knoten haben bisher das Anlegen des Luxusdampfers „Queen Elizabeth II" in dem Kapstädter Hafen verhindert. Züge und Flugzeuge, die für die Ankunft der „Queen Elizabeth II" parat gestellt wurden, sind immer noch ohne ihre Passagiere. Elf Waggon-Ladungen an Kolonialwaren, Obst und anderen Vorräten stehen im Hafen bereit. 25 000 Liter Milch, 1 000 Behälter mit Joghurt und 6 500 Liter Sahne wurden in Kühlräumen der Parow-Molkerei aufbewahrt. Am härtesten betroffen sind die Reiseagenten, die weitläufige Arrangements für Rundfahrten getroffen hatten.Die starke See schlug über die bei East London gestrandete „S.A. Oranjeland”. Die Laderäume 3, 4 und 5 mussten mit Wasser gefüllt werden, damit das Schiff nicht kentert.SADAT: LIBYEN SCHÜTZT TERRORISTEN Paris – Der ägyptische Staatspräsident Anwar as-Sadat hat Libyen in aller Öffentlichkeit beschuldigt, palastinischen Terroristen Schutz, und Zuflucht zu gewähren. In einem Interview der französischen Zeitung „Figaro“ sagte Sedan „Die Attentäter von Tunis sind nicht bei mir. Ich werde ihnen etwas verraten: sie sind in Libyen, wo sie gehalten wurden, nachdem Tunesien sie an die PLO ausgeliefert hatte. Sie sollten nach Kairo kommen, aber sie trafen dort niemals ein. Die Attentäter von Tunis hatten eine britische Passagiermaschine entführt und einen deutschen Passagier in Tunis erschossen. Die Haltung der PLO in dieser Angelegenheit gebe keinen Anlaß zur Kritik, meinte Sadat.,,Diesen verantwortungslosen Terrorakten muss endlich Schluss gemacht werden. Sie schaden der palästinischen und arabischen Sache und werden leider ausgelöst, zumindest aber unterstützt und finanziert von bestimmten arabischen Ländern", sagte Sadat in einem Interview.NICO-MALAN-THEATER FÜR ALLE RASSEN OFFEN Kapstadt – Das Nico-Malan-Theater wird in Zukunft für alle Rassen geöffnet sein. Dr. R. E. van der Ross, Rektor der Universität des Westlichen Kaps, sagte gestern Abend, dass diese Nachricht zu gut ist, um wahr zu sein. Der Führer der Arbeiterpartei im Farbigenrat, Sonny Leon, gab der Hoffnung Ausdruck, dass dieses nicht gesonderte Abende für die farbige Bevölkerung bedeuten werde. Er sagte fernerhin, dass Menschen, die Kunst schätzen, gleiche Behandlung genießen sollten.DER ERSTE SCHWARZE WILDHÜTER Pietermaritzburg – Der Rat für Natals Wildparks stellte den ersten schwarzen Wildhüter an, welcher in Hluhluwe stationiert sein wird. Es ist der 31-jährige Andrew Biyele. Ein Sprecher des Rates sagte, es wäre zu hoffen, dass A. Biyela einer von vielen Ernennungen in Zukunft sein werde. Der schwarze Wildwart hat die gleichen Verantwortungen und muss die gleichen Pflichten ausführen wie weiße Wildhüter. Ein Haus und ein Fahrzeug wurden ihm zur Verfügung gestellt.MIRAGE-KAMPFBOMBER FÜR ÄGYPTEN Paris – In einem gemeinsamen französisch-ägyptischen – Kommuniqué wird mitgeteilt, dass auf Gesuch des ägyptischen Präsidenten Anwar Sadat, der gegenwärtig in Paris weilt, der. französische Präsident Giscard d'Estaing eingewilligt hat, Ägypten mit französischem Kriegsmaterial zu versorgen, um einige der Verlust auszugleichen die Ägypten im letzten Krieg erlitten hat. Frankreich wird auch die Nehrungsmittellieferungen an Ägypten fortsetzen und vergrößern. Im Kommuniqué heißt es weiter, die beiden Prasidenten seien in den großen internationalen Fragen gleicher Meinung. Im Nahen Osten sei ein M konkreter und rascher Fortschritt notwendig, um eine Friedenslösung zu erreichen.KURZ BERICHTETLourenço Marques – Der schwarze amerikanische Kongressmann Charles Diggs ist zu einem eintägigen Besuch in Lourenço Marques eingetroffen, um mit den Frelimoführern über die Probleme Mosambiks zu sprechen. Diggs ist Vorsitzender des augenpolitischen Unterkomitees für Afrika im Repräsentantenhaus. Diggs wollte bei dieser Gelegenheit auch Südafrika besuchen, doch werde ihm, diesmal das Visum verweigert. Er darf, wenn er nach Angola fliegt, auf dem Jan-Smuts-Flughafen das Flugzeug wechseln. In Lourenço Marques ist ferner ein Vertreter des demokratischen Senators Edward Kennedy eingetroffen.Mexiko – Acht Personen wurden verletzt, als in einem Gemüseladen in der mexikanischen Grenzstadt Reynosa eine Bombe explodierte. In den letzten Tagen sind bei 14 Anschlägen in verschiedenen Städten fünf Personen umgekommen und 19 verletzt worden. Die Bomben wurden von kommunistischen Guerillas gelegt, von denen erst einer zusammen mit vier Studenten verhaftet werden konnte.Bridgetown (Barbados) – Die Opposition will die Regierung zwingen, eine Einladung an die Königin von England rückgängig zu machen. Die Opposition erklärte, infolge der wirtschaftlichen Krise sollte auf den dreitägigen Besuch, den die Königin Elizabeth mit dem Herzog von Edinburgh ausführen will, verzichtete werden. Ein Oppositionssprecher erklärte, die Königin habe den Wunsch geäußert, Barbados zu besuchen. Und deshalb sei sie auch auf den 18. Februar eingeladen worden.Ankara – Die Türkei erklärte sich bereit, den Konflikt mit Griechenland über die Erdölschürfungen in der Ägäis dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag zu unterbreiten.London – London ist haute ohne Busse, weil die 23 000 Angestellten wegen der Ermordung eines Busführers streiken. Der Busführer war angegriffen und getötet worden, weil er von einem Fahrgast einige Pennies Fahrgeld für einen Hund verlangte. Der Streik wird 24 Standen dauern. lm letzten Jahr sind mehr als tausend Busführer angegriffen worden.

Vor 50 Jahren

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-04-29

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