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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1975-01-22
PROGRAMM DER OWAMBOREGIERUNG

OshaKati – In einer erneuten Erklärung sagte der Chefininister von Owambo, Filemon Elifas, die hohe Wahlbeteiligung sei für ihn nicht überraschend gewesen. Er habe gewusst, er könne sich darauf verlassen, dass die Ovambos dem Ruf zur Wahl folgen und SWAPO eine Absage erteilen würden. Das Wahlergebnis zeige deutlich, dass die Ovambos SWAPO nicht haben wollen und dass diese Organisation niemals die Ovambonation repräsentiert hat. SWAPO sei eine Gruppe von Leuten, die von Unruhestiftern aus Übersee aufgestachelt sind oder die von falsch orientierten Personen in unserer Mitte dazu verführt würden, ,,den Rassenhaß in unserem Land zu fördern". Das Ziel von SWAPO sei, den Weg für eine ausländische Macht zur Übernahme des Landes zu ebnen. „Dies werden wir niemals zulassen."

Elifas sagte, Owambo sei jetzt auf dem Wege zur vollen Unabhängigkeit. Die Regierung sei nun in der Lage, wahre Vertreter zur Teilnahme an den vorgesehenen Verhandlungen zwischen den verschiederien Bevölkerungsgruppen über die staatsrechtliche Zukunft Südwestafrikas zu senden. Er wiederholte, dass die Ovamboregierung mit dem Ministerpräsidenten über die Rolle sprechen möchte, die Owambo in der Gesamtsituation Südwestafrikas spielen müsse.

KOMMUNISTISCHE GEFAHREN FÜR PORTUGAL

Lissabon – Ein neues Gewerkschaftsgesetz, dem auf kommunistischen Antrag das Kabinett prinzipiell zugestimmt hat, droht die Regierungskoalition zu sprengen. Nach dem neuen Gesetz soll in Portugal eine einzige Gewerkschaftsorganisation geschaffen werden, der sich alle Arbeiter anschließen müssen. Die beiden sozialistischen Minister und ein Mitglied des Zentrums protestierten jedoch gegen das Gesetz, das alle Arbeiter unter eine von Kommunisten geführte Gewerkschaft bringen würde. Das Kabinett besteht aus acht Zivilisten and sechs Offizieren, darunter Brigadegeneral Vasco Gonçalves, der Ministerpräsident ist. Es ist nicht bekannt, wie die Mitglieder gestimmt haben, man weiß nur, dass die beiden Sozialisten und das Zentrummitglied mit dem Austritt aus der Koalition drohten. Diese Minister betrachten die neue Verordnung als ungesetzlich, und es wäre auch außergewöhnlich für einen Staat in der westlichen Welt, nur eine einzige, gewissermaßen staatliche Gewerkschaft zu besitzen. Das Gesetz wurde am Montagabend während einer Kabinettssitzung prinzipiell angenommen.

NEUER ÜBERFALL GEPLANT

Paris – Ein Mann, der sich als ein Mitglied der Gruppe „Mohammed Boudia Commando“ ausgab, telefonierte mit der Reuters Presse-Agentur, und kündigte einen dritten Überfall an. Wo und wann dieser Überfall stattfinden solle, könne er noch nicht genau sagen; aber keine Sicherheitsmaßnahmen würden sie zurückhalten. Ein Korrespondent von Reuters, der den Telefonanruf entgegengenommen hatte, identifizierte die Stimme des anonymen Anrufers. Derselbe Mann hatte schon einmal angerufen und angekündigt, dass seine Gruppe verantwortlich sei für die Beschießung eines israelischen Flugzeuges auf dem Orly-Flughafen. Diesmal sei ein neuer Angriff geplant, weil Israel Süd-Libanon angefallen habe. Dafür müsse Israel büßen und keine Sicherheitsmaßnahmen würden sie aufhalten.

FORSCHUNGSSCHIFF ANGEKOMMEN

Kapstadt – Das antarktische Forschungsschiff, RSA, erreichte gestern sein Ziel am Südpol, nachdem die Reise bei stürmischer See im Nebel und zwischen Eisbergen stattgefunden hatte. An Bord des Schiffes befinden sich 30 Wissenschaftler und Beobachter, die nun noch 25 km durch Eis and Schnee zurücklegen müssen, um zur afrikanischen Wetterstation zu gelangen. Das Schiff bringt schwere Gerätschaft, wie Schneepflüge, Schneetraktoren und Schlitten und nimmt die zehn Leute, die 14 Monate am Pol waren, wieder mit.

INDIENREISE KAUNDAS

Lusaka – Präsident Kenneth Kaunda hat gestern eine Reise nach Mauritius, Indien und Sri-Lanka (Cylon) angetreten. Er wird fünf Tage in Indien verbringen, wo ihm der Jawaharlal-Nehru-Preis für internationale Verständigung verliehen werden soll. Kaunda hat den Preis schon vor vier Jahren erhalten, doch bot sich ihm keine Gelegenheit, Indien zu besuchen. Er wird neun Tage wegbleiben und am 29. Januar in Sambia zurückerwartet. In seiner Begleitung befinden sich seine Frau, Außenminister Vernon Mwaanga und Gesundheitsminister Dr. Mutumba Bull.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-05-13

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