Vor 50 Jahren
1975-01-16
SWAPO HAT ZUM RÜCKGANG GEBLASEN
Oshakati – SWAPO versucht, durch Lügen, Gewalt und Drohungen, die Ovambos von der Teilnahme an der Wahl abzuhalten. Dies erklärte Chefminister Filemon Elifas gestern in einem Interview in seinem Haus bei Ondangwa. Die von SWAPO verbreiteten Gerüchte, dass Ovambos, die an der Wahl nicht teilnehmen, keine Behandlung im Krankenhaus, keine Genehmigung zum Verlassen von Owambo und keine Pensionen erhalten, seien Lügen. SWAPO, so sagte der Chefminister, wolle das gesamte Südwestafrika ohne Wahlen übernehmen. Wenn SWAPO die Unterstützung des Ovambovolkes habe, was die Organisation für sich beanspruche, warum stelle sie dann keine Kandidaten bei der Wahl, wozu sie das Recht habe, fragte Elifas.
MIT LÜGEN, GEWALT UND DROHUNGEN
Oshakati – Trotz strömenden Regens in Owambo und der damit verbundenen Behinderung des Verkehrs hat die Teilnahme an der Wahl gestern erheblich zugenommen. Von den etwa 120 000 Wahlberechtigten haben 22 000 ihre Stimmen abgegeben. SWAPO-Freund Suffraganbischof Richard Wood hat am Sonntag noch eine Wahlbeteiligung von 5 Prozent vorausgesagt.
Bei der ersten Wahl in Owambo vor 18 Monaten hatte SWAPO behauptet, die seinerzeit minimale Wahlbeteiligung von knapp drei Prozent sei auf den SWAPO-Boykott zurückzuführen. Obwohl berechtigte Zweifel an einer solchen Propaganda bestanden, hat SWAPO mit dieser These stets zu belegen versucht, dass alle Menschen in Owambo und möglichst auch in ganz Südwestafrika – SWAPO-hörig sind. Eine Wahlbeteiligung, die jetzt über drei Prozent liegt, muss SWAPO angesichts der früheren Propaganda gegen sich gelten lassen.
ANGOLAS UNABHÄNGIGKEITSVERTRAG UNTERZEICHNET
Penina – Der Unahhängigkeitsvertrag für Angola wurde, wie vorgesehen, am Mittwochabend in Penina im Algarve von den Vertretern der drei angolanischen Gruppen und der portugiesischen Regierung unterzeichnet. Angola wird demnach am 11. November unabhängig werden. UNO-Generalsekretär Dr. Kurt Waldheim gratulierte in einer Botschaft den Beteiligten, wobei er darauf hinwies, dass die Vereinbarung über den friedlichen Übergang zur Unabhängigkeit einen positiven Einfluss auf die Lösung der noch ausstehenden Fragen im südlichen Afrika haben könnte.
Präsident General Costa Games, der sich in den letzten Tagen auf seinem Sitz in der Nähe des Hotels aufhielt, wo die Verhandlungen stattfanden, erklärte, die drei Gruppen seien nicht mit einem gemeinsamen Plan nach Portugal gekommen, sondern hätten diesen erst in zähen Verhandlungen ausgehandelt. Deshalb habe die Konferenz auch so lange gedauert. Die drei Gruppen seien ideologisch verschieden, und ihre militärische Stärke sei nicht gleich. Der Präsidentschaftsrat, in dem alle drei Gruppen mit je einem Vertreter sitzen werden, ersetze den Ministerpräsidenten. Daneben werde eine Übergangsregierung ernannt, in der die portugiesische Regierung und, die drei Gruppen vertreten seien.
STUDENTENUNRUHEN IN GRIECHENLAND
Athen – Neun Polizisten wurden wahrend Studentenunruhen verletzt. Etwa tausend Studenten weigerten sich auseinanderzugehen, nachdem sie aus Sympathie mit fünfzehn anderen Studenten, die sich in einer technischen Hochschule verbarrikadiert hatten, vor dem Gebäude demonstriert hatten. Die Aufforderung der Polizei, friedlich auseinanderzugehen, wurde völlig ignoriert. Als die Polizei sich dem Gebäude näherte, wurde sie von den Studenten angegriffen.
In Saloniki verbarrikadierten sich etwa 4 000 Studenten einer medizinischen Fakultät. Sie forderten die Entlassung verschiedener Dozenten, die ihrer Meinung nach mit der vorherigen militärischen Regierung sympathisierten. Außerdem forderten sie größere akademische Freiheit.
FLUGZEUGZUSAMMENSTOSS
New York – 23 Menschen wurden in zwei verschiedenen Flugzeugzusammenstößen getötet. 14 Menschen starben bei dem Zusammenstoß von zwei leichten Flugzeugen über einem Vorort von Los Angeles. Neun weitere Opfer forderte der Zusammenstoß eines Flugzeuges der US-Luftwaffe und einer Cessna-Maschine über der Newport Schiffswerft. Beide Flugzeuge fielen in flaches Wasser. Außer den sich an Bord befindlichen Menschen wurde niemand getötet. Die Ursache für die beiden Zusammenstöße sind noch nicht bekannt
KOSMONAUTEN WOHLAUF
Moskau – Die beiden russischen Kosmonauten Alexei Gubarev und Georgy Grechko haben sich inzwischen ganz an die Schwerelosigkeit im Weltraum gewöhnt. Am fünften Tag ihres Aufenthaltes im Raumschiff begaben sie sich in die Raumstation, um verschiedene wissenschaftliche Experimente durchzuführen. Verbesserte Navigationsmethoden wurden angewandt, die es ermöglichten, die Raumstation neu nach Sonne und Mond zu orientieren. Außerdem wurden Experimente mit Insekten, Pflanzen, Mikroorganismen und verschiedenartigem Gewebe gemacht, die speziell für diese Zwecke von der Erde mitgebracht worden waren. Es ist noch nicht bekannt, wann die Kosmonauten sich für ihren Rückflug auf die Erde vorbereiten werden.
KÄMPFE IN INDOCHINA
Saigon – In der Provinzhauptstadt von Tai Ninh, 88 km von Saigon entfernt, schlugen fünf von Vietkong abgeschossene Raketen ein, wobei vier Personen getötet und dreiundzwanzig verletzt wurden. Drei der Toten und 22 Verwundete waren Zivilisten. Schwere Kämpfe wüten auch der Nähe von Bong Son, 480 km nordöstlich von Saigon. Wie berichtet wurde, sind 79 Nordvietnamesen dabei ums Leben gekommen.
Oshakati – SWAPO versucht, durch Lügen, Gewalt und Drohungen, die Ovambos von der Teilnahme an der Wahl abzuhalten. Dies erklärte Chefminister Filemon Elifas gestern in einem Interview in seinem Haus bei Ondangwa. Die von SWAPO verbreiteten Gerüchte, dass Ovambos, die an der Wahl nicht teilnehmen, keine Behandlung im Krankenhaus, keine Genehmigung zum Verlassen von Owambo und keine Pensionen erhalten, seien Lügen. SWAPO, so sagte der Chefminister, wolle das gesamte Südwestafrika ohne Wahlen übernehmen. Wenn SWAPO die Unterstützung des Ovambovolkes habe, was die Organisation für sich beanspruche, warum stelle sie dann keine Kandidaten bei der Wahl, wozu sie das Recht habe, fragte Elifas.
MIT LÜGEN, GEWALT UND DROHUNGEN
Oshakati – Trotz strömenden Regens in Owambo und der damit verbundenen Behinderung des Verkehrs hat die Teilnahme an der Wahl gestern erheblich zugenommen. Von den etwa 120 000 Wahlberechtigten haben 22 000 ihre Stimmen abgegeben. SWAPO-Freund Suffraganbischof Richard Wood hat am Sonntag noch eine Wahlbeteiligung von 5 Prozent vorausgesagt.
Bei der ersten Wahl in Owambo vor 18 Monaten hatte SWAPO behauptet, die seinerzeit minimale Wahlbeteiligung von knapp drei Prozent sei auf den SWAPO-Boykott zurückzuführen. Obwohl berechtigte Zweifel an einer solchen Propaganda bestanden, hat SWAPO mit dieser These stets zu belegen versucht, dass alle Menschen in Owambo und möglichst auch in ganz Südwestafrika – SWAPO-hörig sind. Eine Wahlbeteiligung, die jetzt über drei Prozent liegt, muss SWAPO angesichts der früheren Propaganda gegen sich gelten lassen.
ANGOLAS UNABHÄNGIGKEITSVERTRAG UNTERZEICHNET
Penina – Der Unahhängigkeitsvertrag für Angola wurde, wie vorgesehen, am Mittwochabend in Penina im Algarve von den Vertretern der drei angolanischen Gruppen und der portugiesischen Regierung unterzeichnet. Angola wird demnach am 11. November unabhängig werden. UNO-Generalsekretär Dr. Kurt Waldheim gratulierte in einer Botschaft den Beteiligten, wobei er darauf hinwies, dass die Vereinbarung über den friedlichen Übergang zur Unabhängigkeit einen positiven Einfluss auf die Lösung der noch ausstehenden Fragen im südlichen Afrika haben könnte.
Präsident General Costa Games, der sich in den letzten Tagen auf seinem Sitz in der Nähe des Hotels aufhielt, wo die Verhandlungen stattfanden, erklärte, die drei Gruppen seien nicht mit einem gemeinsamen Plan nach Portugal gekommen, sondern hätten diesen erst in zähen Verhandlungen ausgehandelt. Deshalb habe die Konferenz auch so lange gedauert. Die drei Gruppen seien ideologisch verschieden, und ihre militärische Stärke sei nicht gleich. Der Präsidentschaftsrat, in dem alle drei Gruppen mit je einem Vertreter sitzen werden, ersetze den Ministerpräsidenten. Daneben werde eine Übergangsregierung ernannt, in der die portugiesische Regierung und, die drei Gruppen vertreten seien.
STUDENTENUNRUHEN IN GRIECHENLAND
Athen – Neun Polizisten wurden wahrend Studentenunruhen verletzt. Etwa tausend Studenten weigerten sich auseinanderzugehen, nachdem sie aus Sympathie mit fünfzehn anderen Studenten, die sich in einer technischen Hochschule verbarrikadiert hatten, vor dem Gebäude demonstriert hatten. Die Aufforderung der Polizei, friedlich auseinanderzugehen, wurde völlig ignoriert. Als die Polizei sich dem Gebäude näherte, wurde sie von den Studenten angegriffen.
In Saloniki verbarrikadierten sich etwa 4 000 Studenten einer medizinischen Fakultät. Sie forderten die Entlassung verschiedener Dozenten, die ihrer Meinung nach mit der vorherigen militärischen Regierung sympathisierten. Außerdem forderten sie größere akademische Freiheit.
FLUGZEUGZUSAMMENSTOSS
New York – 23 Menschen wurden in zwei verschiedenen Flugzeugzusammenstößen getötet. 14 Menschen starben bei dem Zusammenstoß von zwei leichten Flugzeugen über einem Vorort von Los Angeles. Neun weitere Opfer forderte der Zusammenstoß eines Flugzeuges der US-Luftwaffe und einer Cessna-Maschine über der Newport Schiffswerft. Beide Flugzeuge fielen in flaches Wasser. Außer den sich an Bord befindlichen Menschen wurde niemand getötet. Die Ursache für die beiden Zusammenstöße sind noch nicht bekannt
KOSMONAUTEN WOHLAUF
Moskau – Die beiden russischen Kosmonauten Alexei Gubarev und Georgy Grechko haben sich inzwischen ganz an die Schwerelosigkeit im Weltraum gewöhnt. Am fünften Tag ihres Aufenthaltes im Raumschiff begaben sie sich in die Raumstation, um verschiedene wissenschaftliche Experimente durchzuführen. Verbesserte Navigationsmethoden wurden angewandt, die es ermöglichten, die Raumstation neu nach Sonne und Mond zu orientieren. Außerdem wurden Experimente mit Insekten, Pflanzen, Mikroorganismen und verschiedenartigem Gewebe gemacht, die speziell für diese Zwecke von der Erde mitgebracht worden waren. Es ist noch nicht bekannt, wann die Kosmonauten sich für ihren Rückflug auf die Erde vorbereiten werden.
KÄMPFE IN INDOCHINA
Saigon – In der Provinzhauptstadt von Tai Ninh, 88 km von Saigon entfernt, schlugen fünf von Vietkong abgeschossene Raketen ein, wobei vier Personen getötet und dreiundzwanzig verletzt wurden. Drei der Toten und 22 Verwundete waren Zivilisten. Schwere Kämpfe wüten auch der Nähe von Bong Son, 480 km nordöstlich von Saigon. Wie berichtet wurde, sind 79 Nordvietnamesen dabei ums Leben gekommen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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