Vor 50 Jahren
1975-01-15
GEFAHREN FÜR DEN SÜDWESTER KUPFERBERGBAU
Windhoek – Der geschäftsführende Direktor der Falconbridge-Gruppe, Howard Bird, hat bekanntgegeben, dass die Entwicklung des Kupferbergwerks auf der Farm Elbe bei Okahandja bis auf weiteres zurückgestellt wird. Die Prospektierarbeiten gehen weiter. Die Kupferproduktion auf Elbe sollte im kommenden Jahr aufgenommen werden. Als Grund für die Suspendierung der Entwicklungsarbeiten wird die internationale wirtschaftliche Situation und die sich daraus ergehende wirtschaftliche Unsicherheit angegeben. Politische Motive scheiden ausdrücklich aus.
KEINE SCHWARZE REGIERUNG
Salisbury – Eine schwarze Mehrheitsregierung in Rhodesien sei unmöglich, und dies sei sein endgültiger Standpunkt. Dies erklärte der Vorsitzende der regierenden Rhodesian Front, Des Frost, in einem Interview mit einer südafrikanischen Zeitung. Die Weißen Rhodesien würden niemals die Kontrolle über die weißen Gebiete des Landes abgeben. Seine Regierung habe zu keiner Zeit einer schwarzen Regierung zugestimmt. Seine Partei sei zu einer Übereinkunft mit dem ANC bereit, nicht aber auf der Basis, dass die Weißen alles verlieren. Den Schlüssel zu einer Verständigung, so sagte Frost, halten Machel und Kaunda in den Händen.
KRITIK AN GENERALSEKRETÄR DR. WALDHEIM
New York – Der Direktor des Ralph Bunche Instituts der Universität New Yorks, Seymour Maxwell Finger, ein ehemaliger Botschafter der USA bei der UN, und John Mungo kritisierten Dr. Waldheim in einem 50 Seiten langen Bericht über die UNO. Sie warfen ihm vor, dass er Personen, die es nicht verdienten, zu Stellungen verhelfe. Dr. Waldheim bezeichnete diese Behauptung als ungerechtfertigt. Er sagte, die Entwicklung des Sekretariats, die Erhaltung seiner Unabhängigkeit und Integrität und die stetige Verbesserung bildeten seine größte Pflicht und Verantwortung. Er begrüße eine positive Kritik, die zur Entwicklung eines besseren Verständnisses der Probleme beitrage und der Unterstützung seiner Bemühungen diene.
ANGOLA AM 11. NOVEMBER UNABHÄNGIG
Penina (Portugal) – Angola wird am 11. November unabhängig werden. Dies kündigte der portugiesische Präsident Francisco da Costa Gomes in Penina an. Das Abkommen wird heute um 21 Uhr südafrikanische Zeit zwischen der portugiesischen Regierung und den drei Befreiungsbewegungen in einem Hotel in Penina (an der Küste Algarves im Süden Portugals gelegen) unterzeichnet. Die 28 Delegierten verhandelten seit Freitag hinter geschlossenen Türen. Die Einigung war am Dienstag erzielt worden, und es sind nur noch einige rechtliche Punkte zu bereinigen.
Wie aus bisherigen Erklarungen hervorgeht, wird eine Übergangsregierung geschaffen, an dessen Spitze ein Präsidentschaftsrat steht, in den jede der drei Gruppen einen Vertreter entsendet. Dor portugiesische Hochkommissar in Angola wird Mitglied der Übergangsregierung und des neu zu schaffenden gemeinsamen Generalstabskomitees. Es wird angenommen, dass der gegenwärtige linksstehende Hochkommissar Admiral Rosa Coutinho, ersetzt wird.
GEGEN REZESSION, INFLATION UND ERDÖLKRISE
Washington – Präsident Ford bietet den Amerikanern umfassende Steuerermäßigungen an, jedoch gekuppelt mit höheren Benzinpreisen, um die Wirtschaft wiederzubeleben und eine nationale Energiekrise zu verhüten. Obwohl die Reaktion im Kongress, der am Dienstag zusammentrat, günstig erschien, wird er wohl manche Änderungen am Programm vornehmen, das Ford heute, Mittwoch, in seiner State of the Union-Botschaft darlegen wird, die auch außenpolitische Aspekte umfasst.
GÜNSTIGE AUSSICHTEN
New York – UNO-Generalsekretär Dr. Kurt Wald-heim bezeichnete die Aussichten für weitere Fortschritte auf dem Wege zur Dekolonisierung im südlichen Afrika als gut, obwohl, wie er hinzufügte, noch zahlreiche Schwierigkeiten zu überwinden seien. Die Entwicklungen im vergangenen Jahr bezeichnete er auf seiner ersten Pressekonferenz im Jahre 1975 als ermutigend. Als Folge der neuen Politik Portugals seien vielversprechende Zeichen für weitere Fortschritte bei der Lösung der Probleme des südlichen Afrikas sichtbar. Die Dekolonisierung der portugiesischen Gebiete in Afrika habe positive Ausstrahlungen auf andere Probleme dieser Art. Waldheim nannte in diesem Zusammenhang Südwestafrika und Rhodesien. „Es ist mein Eindruck, dass die Situation in diesem Teil der Welt sich in positiver Richtung entwickeln wird." Die verbleibenden komplexen Schwierigkeiten konnten jedoch nicht schnell gelöst werden. Erstmalig sei aber auf beiden Seiten eine wirkliche Bereitschaft festzustellen, bestehende Probleme in direkten Verhandlungen zu diskutieren. Dabei bezog er sich auf die Verhandlungen von Lusaka, „Ich glaube, es bestehen gute Chancen, dass wir weitere Fortschritte in dieser Richtung während dieses Jahrs machen werden."
UNRUHE AUF DER GOLDMINE
Welkom –Einige Polizisten wurden verletzt, als aggressive schwarze Minenarbeiter der Präsident Brand Mine sie mit Steinen angriffen. Die Minenarbeiter setzten außerdem verschiedene Gebäude auf dem Minengebiet in Brand.
Die Feuerwehr der Mine eilte sofort zu und konnte das Feuer löschen. Die Polizei war bis heute Morgen damit beschäftigt, die Minenarbeiter zu beruhigen.
Windhoek – Der geschäftsführende Direktor der Falconbridge-Gruppe, Howard Bird, hat bekanntgegeben, dass die Entwicklung des Kupferbergwerks auf der Farm Elbe bei Okahandja bis auf weiteres zurückgestellt wird. Die Prospektierarbeiten gehen weiter. Die Kupferproduktion auf Elbe sollte im kommenden Jahr aufgenommen werden. Als Grund für die Suspendierung der Entwicklungsarbeiten wird die internationale wirtschaftliche Situation und die sich daraus ergehende wirtschaftliche Unsicherheit angegeben. Politische Motive scheiden ausdrücklich aus.
KEINE SCHWARZE REGIERUNG
Salisbury – Eine schwarze Mehrheitsregierung in Rhodesien sei unmöglich, und dies sei sein endgültiger Standpunkt. Dies erklärte der Vorsitzende der regierenden Rhodesian Front, Des Frost, in einem Interview mit einer südafrikanischen Zeitung. Die Weißen Rhodesien würden niemals die Kontrolle über die weißen Gebiete des Landes abgeben. Seine Regierung habe zu keiner Zeit einer schwarzen Regierung zugestimmt. Seine Partei sei zu einer Übereinkunft mit dem ANC bereit, nicht aber auf der Basis, dass die Weißen alles verlieren. Den Schlüssel zu einer Verständigung, so sagte Frost, halten Machel und Kaunda in den Händen.
KRITIK AN GENERALSEKRETÄR DR. WALDHEIM
New York – Der Direktor des Ralph Bunche Instituts der Universität New Yorks, Seymour Maxwell Finger, ein ehemaliger Botschafter der USA bei der UN, und John Mungo kritisierten Dr. Waldheim in einem 50 Seiten langen Bericht über die UNO. Sie warfen ihm vor, dass er Personen, die es nicht verdienten, zu Stellungen verhelfe. Dr. Waldheim bezeichnete diese Behauptung als ungerechtfertigt. Er sagte, die Entwicklung des Sekretariats, die Erhaltung seiner Unabhängigkeit und Integrität und die stetige Verbesserung bildeten seine größte Pflicht und Verantwortung. Er begrüße eine positive Kritik, die zur Entwicklung eines besseren Verständnisses der Probleme beitrage und der Unterstützung seiner Bemühungen diene.
ANGOLA AM 11. NOVEMBER UNABHÄNGIG
Penina (Portugal) – Angola wird am 11. November unabhängig werden. Dies kündigte der portugiesische Präsident Francisco da Costa Gomes in Penina an. Das Abkommen wird heute um 21 Uhr südafrikanische Zeit zwischen der portugiesischen Regierung und den drei Befreiungsbewegungen in einem Hotel in Penina (an der Küste Algarves im Süden Portugals gelegen) unterzeichnet. Die 28 Delegierten verhandelten seit Freitag hinter geschlossenen Türen. Die Einigung war am Dienstag erzielt worden, und es sind nur noch einige rechtliche Punkte zu bereinigen.
Wie aus bisherigen Erklarungen hervorgeht, wird eine Übergangsregierung geschaffen, an dessen Spitze ein Präsidentschaftsrat steht, in den jede der drei Gruppen einen Vertreter entsendet. Dor portugiesische Hochkommissar in Angola wird Mitglied der Übergangsregierung und des neu zu schaffenden gemeinsamen Generalstabskomitees. Es wird angenommen, dass der gegenwärtige linksstehende Hochkommissar Admiral Rosa Coutinho, ersetzt wird.
GEGEN REZESSION, INFLATION UND ERDÖLKRISE
Washington – Präsident Ford bietet den Amerikanern umfassende Steuerermäßigungen an, jedoch gekuppelt mit höheren Benzinpreisen, um die Wirtschaft wiederzubeleben und eine nationale Energiekrise zu verhüten. Obwohl die Reaktion im Kongress, der am Dienstag zusammentrat, günstig erschien, wird er wohl manche Änderungen am Programm vornehmen, das Ford heute, Mittwoch, in seiner State of the Union-Botschaft darlegen wird, die auch außenpolitische Aspekte umfasst.
GÜNSTIGE AUSSICHTEN
New York – UNO-Generalsekretär Dr. Kurt Wald-heim bezeichnete die Aussichten für weitere Fortschritte auf dem Wege zur Dekolonisierung im südlichen Afrika als gut, obwohl, wie er hinzufügte, noch zahlreiche Schwierigkeiten zu überwinden seien. Die Entwicklungen im vergangenen Jahr bezeichnete er auf seiner ersten Pressekonferenz im Jahre 1975 als ermutigend. Als Folge der neuen Politik Portugals seien vielversprechende Zeichen für weitere Fortschritte bei der Lösung der Probleme des südlichen Afrikas sichtbar. Die Dekolonisierung der portugiesischen Gebiete in Afrika habe positive Ausstrahlungen auf andere Probleme dieser Art. Waldheim nannte in diesem Zusammenhang Südwestafrika und Rhodesien. „Es ist mein Eindruck, dass die Situation in diesem Teil der Welt sich in positiver Richtung entwickeln wird." Die verbleibenden komplexen Schwierigkeiten konnten jedoch nicht schnell gelöst werden. Erstmalig sei aber auf beiden Seiten eine wirkliche Bereitschaft festzustellen, bestehende Probleme in direkten Verhandlungen zu diskutieren. Dabei bezog er sich auf die Verhandlungen von Lusaka, „Ich glaube, es bestehen gute Chancen, dass wir weitere Fortschritte in dieser Richtung während dieses Jahrs machen werden."
UNRUHE AUF DER GOLDMINE
Welkom –Einige Polizisten wurden verletzt, als aggressive schwarze Minenarbeiter der Präsident Brand Mine sie mit Steinen angriffen. Die Minenarbeiter setzten außerdem verschiedene Gebäude auf dem Minengebiet in Brand.
Die Feuerwehr der Mine eilte sofort zu und konnte das Feuer löschen. Die Polizei war bis heute Morgen damit beschäftigt, die Minenarbeiter zu beruhigen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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