Vor 50 Jahren
1974-10-01
DIE UMSTRITTENE NORDGERENZE DER OWAMBO
Windhoek – Nach den Entwicklungen der letzten Monate in Angola ist die Owamboregierung, wie aus der jüngsten Kabinettssitzung hervorgeht, entschlossen, die Frage der Nordgrenze erneut aufzuwerfen. Der Disput über die Grenzziehung kann bis auf das Jahr 1886 zurückverfolgt werden. Die gegenwärtige Grenze ist in einem Vertrag zwischen Portugal und Südafrika vom 22. Juni 1926 festgelegt. Sie verläuft von der Mündung des Kunene über die Flußmitte des Kunene bis zu den Ruacanafällen und von dort parallel zu den Breitengraden auf 17 Grad 23 Minuten 10 Sekunden, bis sie auf den Kavango trifft. Nach Ansicht der Ovambos liegt die traditionelle Stammesgrenze wesentlich weiter nördlich, nämlich bei 17 Grad 10 Minuten.
Der erste Grenzdisput zwischen Portugal end der deutschen Verwaltung Südwestafrikas entstand bereits 1886. Im Dezember 1886 beschlossen deutsche und portugiesische Stellen, die Grenze zwischen ihren Interessengebieten amtlich festzulegen. Damals kam man überein, dass die Grenze am Kunene bis Erikssonsdrift und dann parallel zu den Breitengraden bis zum Kavango verlaufen sollte.
BALDIGE NEUWAHLEN IN OWAMBO
Ondangwa – Die Regierung von Owambo fällte auf der gestrigen Kabinettssitzung wichtige politische Entscheidungen. Der Gesetzgebende Rat soll an 8. Oktober um 10 Uhr zu einer Sondersitzung zusammentreten, um sich mit den Beschlüssen der Regierurig zu befassen. Die Owambo-Regierung schlägt baldige Neuwahlen zum Gesetzgebenden Rat vor. Die Owambo-Regierung ist rechtlich in der Lage, den Beschluss über Neuwahlen allein zu fassen. Sie hat sich jedoch entschlossen, den Gesetzgebenden Rat zu konsultieren. In dem Beschluss der Owambo-Regierung heißt es u.a.: „Angesichts gewisser politischer Entwicklungen in Südwestafrika und Angola ist das Owambo-Kabinett der Meinung, dass eine frühe Wahl in Owambo wünschenswert ist."
Das Kabinett von Owambo hat sich ferner mit der Initiative der Nationalen Partei in Südwestafrika hinsichtlich der Gespräche mit anerkannten Vertretern aller Völker des Landes befasst und diesen Beschluss begrüßt. Er befindet sich in Übereinstimmung mit der Haltung der Regierung von Owambo. In dem Kabinettsbeschlug von Ondangwa wird darauf verwiesen, dass Ministerpräsident Vorster wiederholt festgestellt habe, dass nicht die UNO und auch nicht Südafrika über die Zukunft von Südwestafrika entscheiden, sondern die Bevölkerung Südwestafrikas selbst.
KAMPF IN EINER PLATINGRUBE
Johannesburg – Zwei malawische Bergarbeiter wurden getötet und vier verletzt, als Sonntagnacht auf der Western Platingrube, die zur Lonrho-Gruppe gehört, die Polizei gegen kämpfende Malawier und Xhosas vorgehen musste. Sieben Polizisten wurden verletzt. Der Kampf brach aus, nachdem ein Xhosa einen malawischen Arbeiter in der Minenhütte angegriffen hatte. Die Minenpolizei musste darauf drei Xhosas schützen, die von Malawiern angegriffen wurden. Schließlich musste die südafrikanische Polizei alarmiert werden, die von den Malawiern mit Steinen beworfen wurden.
KURZ BERICHTET
Maseru – Die ersten zwei schwarzen Piloten, Karonaho Ntlaloe und Qacha Molapo, werden im Oktober ihren Dienst in der Luftfahrtgesellschaft Lesothos aufnehmen: Die beiden Piloten sind in der Zivilluftfahrtsschule in Perth, Schottland, ausgebildet worden: Drei weitere Piloten befinden sich noch in Perth, um ihre Ausbildung zu vollenden.
Columbus (Georgia) – Ein Bundesrichter verordnete, dass Leutnant William Caney, der wegen der Massenmorde in My Lai zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, sofort aus dem Militärgefängnis entlassen werden müsse. Die Verurteilung Calleys im März 1971 sei verfassungswidrig.
Washington – Der amerikanische Geheimdienst hat sechs Kinder der verschiedenen Kennedy-Familien unter Schutz gestellt, nachdem gedroht worden war, eines der Kinder zu entführen. Zuerst war irrtümlicherweise angenommen worden, es handle sich nur um die Kinder von Senator Edward Kennedy, doch stellte sich heraus, dass der Schutz zwischen dem 13. und 20. September auch auf andere Kinder der Kennedy-Familien ausgedehnt worden war. Senator Kennedy besitzt drei Kinder: Kara (14), Teddy jun. (13), dem infolge Knochenkrebses letztes Jahr ein Bein amputiert werden musste, und Patrick (7) Die weiteren gefährdeten Kinder sind die des früheren Prasidenten John Kennedy, des ebenfalls ermordeten Senators Kennedy und der Familie Shriver sowie ein Kind von Patricia Kennedy-Lawford.
Windhoek – Nach den Entwicklungen der letzten Monate in Angola ist die Owamboregierung, wie aus der jüngsten Kabinettssitzung hervorgeht, entschlossen, die Frage der Nordgrenze erneut aufzuwerfen. Der Disput über die Grenzziehung kann bis auf das Jahr 1886 zurückverfolgt werden. Die gegenwärtige Grenze ist in einem Vertrag zwischen Portugal und Südafrika vom 22. Juni 1926 festgelegt. Sie verläuft von der Mündung des Kunene über die Flußmitte des Kunene bis zu den Ruacanafällen und von dort parallel zu den Breitengraden auf 17 Grad 23 Minuten 10 Sekunden, bis sie auf den Kavango trifft. Nach Ansicht der Ovambos liegt die traditionelle Stammesgrenze wesentlich weiter nördlich, nämlich bei 17 Grad 10 Minuten.
Der erste Grenzdisput zwischen Portugal end der deutschen Verwaltung Südwestafrikas entstand bereits 1886. Im Dezember 1886 beschlossen deutsche und portugiesische Stellen, die Grenze zwischen ihren Interessengebieten amtlich festzulegen. Damals kam man überein, dass die Grenze am Kunene bis Erikssonsdrift und dann parallel zu den Breitengraden bis zum Kavango verlaufen sollte.
BALDIGE NEUWAHLEN IN OWAMBO
Ondangwa – Die Regierung von Owambo fällte auf der gestrigen Kabinettssitzung wichtige politische Entscheidungen. Der Gesetzgebende Rat soll an 8. Oktober um 10 Uhr zu einer Sondersitzung zusammentreten, um sich mit den Beschlüssen der Regierurig zu befassen. Die Owambo-Regierung schlägt baldige Neuwahlen zum Gesetzgebenden Rat vor. Die Owambo-Regierung ist rechtlich in der Lage, den Beschluss über Neuwahlen allein zu fassen. Sie hat sich jedoch entschlossen, den Gesetzgebenden Rat zu konsultieren. In dem Beschluss der Owambo-Regierung heißt es u.a.: „Angesichts gewisser politischer Entwicklungen in Südwestafrika und Angola ist das Owambo-Kabinett der Meinung, dass eine frühe Wahl in Owambo wünschenswert ist."
Das Kabinett von Owambo hat sich ferner mit der Initiative der Nationalen Partei in Südwestafrika hinsichtlich der Gespräche mit anerkannten Vertretern aller Völker des Landes befasst und diesen Beschluss begrüßt. Er befindet sich in Übereinstimmung mit der Haltung der Regierung von Owambo. In dem Kabinettsbeschlug von Ondangwa wird darauf verwiesen, dass Ministerpräsident Vorster wiederholt festgestellt habe, dass nicht die UNO und auch nicht Südafrika über die Zukunft von Südwestafrika entscheiden, sondern die Bevölkerung Südwestafrikas selbst.
KAMPF IN EINER PLATINGRUBE
Johannesburg – Zwei malawische Bergarbeiter wurden getötet und vier verletzt, als Sonntagnacht auf der Western Platingrube, die zur Lonrho-Gruppe gehört, die Polizei gegen kämpfende Malawier und Xhosas vorgehen musste. Sieben Polizisten wurden verletzt. Der Kampf brach aus, nachdem ein Xhosa einen malawischen Arbeiter in der Minenhütte angegriffen hatte. Die Minenpolizei musste darauf drei Xhosas schützen, die von Malawiern angegriffen wurden. Schließlich musste die südafrikanische Polizei alarmiert werden, die von den Malawiern mit Steinen beworfen wurden.
KURZ BERICHTET
Maseru – Die ersten zwei schwarzen Piloten, Karonaho Ntlaloe und Qacha Molapo, werden im Oktober ihren Dienst in der Luftfahrtgesellschaft Lesothos aufnehmen: Die beiden Piloten sind in der Zivilluftfahrtsschule in Perth, Schottland, ausgebildet worden: Drei weitere Piloten befinden sich noch in Perth, um ihre Ausbildung zu vollenden.
Columbus (Georgia) – Ein Bundesrichter verordnete, dass Leutnant William Caney, der wegen der Massenmorde in My Lai zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, sofort aus dem Militärgefängnis entlassen werden müsse. Die Verurteilung Calleys im März 1971 sei verfassungswidrig.
Washington – Der amerikanische Geheimdienst hat sechs Kinder der verschiedenen Kennedy-Familien unter Schutz gestellt, nachdem gedroht worden war, eines der Kinder zu entführen. Zuerst war irrtümlicherweise angenommen worden, es handle sich nur um die Kinder von Senator Edward Kennedy, doch stellte sich heraus, dass der Schutz zwischen dem 13. und 20. September auch auf andere Kinder der Kennedy-Familien ausgedehnt worden war. Senator Kennedy besitzt drei Kinder: Kara (14), Teddy jun. (13), dem infolge Knochenkrebses letztes Jahr ein Bein amputiert werden musste, und Patrick (7) Die weiteren gefährdeten Kinder sind die des früheren Prasidenten John Kennedy, des ebenfalls ermordeten Senators Kennedy und der Familie Shriver sowie ein Kind von Patricia Kennedy-Lawford.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen