Vor 50 Jahren

STUDENTENSTREIK IN TURFLOOP

Pietersburg – Die Bantuuniversität Turfloop in der Nähe von Pietersburg ist nach einem Studentenstreik am Donnerstag geschlossen worden. 1 146 Studenten wurde mitgeteilt, dass sie das Universitätsgelände zu verlassen haben. Nur diejenigen Studenten, die sich der Disziplin der Universität fügen, dürfen bleiben. Das gab Rektor J. L. Boshoff bekannt.

FORTSETZUNG DER SWA-GESPRÄCHE

Kapstadt – Außenminister Dr. Hilgard Muller gab gestern im Volksrat bekannt, dass er innerhalb der nächsten 14 Tage nach New York fliegen werde, um die Südwestafrika-Gespräche mit UNO-Generalsekretär Dr. Kurt Waldheim fortzusetzen. Das UNO-Generalsekretaritat in New York gab eine entsprechende Erklärung heraus. Ein Sprecher der Vereinten Nationen erklärte in New York, UNO-Generalsekretär Dr. Kurt Waldheim erachte es für wünschenswert, direkte Diskussionen mit der südafrikanischen Regierung anstelle des direkten Kontakts durch den südafrikanischen UNO-Botschafter über die Südwestafrika-Frage zu führen. Der UNO-Sprecher lehnte weitere Kommentare zu dem Besuch des südafrikanischen Außenministers in New York ab. Insbesondere wollte er die Frage, ob der Muller-Besuch einen Fortschritt bedeute, nicht beantworten.

LUFTPIRATEN ERGABEN SICH

Sofia – Der bulgarischen Polizeibehörde widerstandslos ergeben haben sich gestern vier türkische Linksextremisten, die am Mittwoch die Besatzung einer türkischen Verkehrsmaschine auf dem Wege von Ankara nach Istanbul unter Waffengewalt zur Kursänderung nach Sofia gezwungen hatten. Die Luftpiraten und Entführer hatten die Maschine zusammen mit ihren 68 Insassen in die Luft zu sprengen gedroht, sollte die türkische Regierung ihrer ultimativen Forderung nach Freilassung von sechs in der Türkei unter Todesurteil stehenden Mitgliedern der „Türkischen Volksbefreiungsarmee“ nicht nachkommen. Das Ultimatum war nach eingehenden Beratungen seitens der türkischen Regierung abgelehnt worden.

FRIEDENSVERHANDLUNGEN ERNEUT SUSPENDIERT

Paris/Washington – Die Pariser Vietnam-Friedensverhandlungen sind erneut suspendiert worden, nachdem am Donnerstagmittag sowohl die amerikanische wie auch die südvietnamesische Delegation die Festlegung eines Termins zur Fortsetzung der Gespräche einstimmig abgelehnt hatten. Als Grund für den Abbruch gab der Chef der amerikanischen Delegation, William Porter, „das Ausbleiben jeglichen Fortschrittes auf allen zur Verfügung stehenden Kommunikationskanälen“ an. Nach Meinung von politischen Beobachtern deuteten die Äußerungen Porters darauf hin, dass wahrscheinlich auch Geheimverhandlungen fruchtlos ausgegangen seien.