Wenn Bildung scheitert

Von Phillipus Josef(Bearbeitet von S.Hecht)Rundu – Ein neuer Bericht des Bildungsministeriums für 2024 zeigt, dass Sprachprobleme, Teenagerschwangerschaften und lange Schulwege die Hauptgründe sind, warum jedes Jahr viele namibische Schüler die Schule abbrechen.Der Bericht der Datenabteilung des Bildungsministeriums zeigt, dass im Berichtszeitraum 13 776 Schüler die Schule verlassen haben.Von diesen nannten 7 069 Schüler Sprachbarrieren als Hauptgrund. Teenagerschwangerschaften waren der zweitgrößte Grund mit 1 662 Schulabbrechern, danach kamen 1 154 Schüler, die wegen langer Schulwege aufgehört haben. Die Daten zeigen weitere Gründe für Schulabbrüche: 835 wegen elterlichem Druck, 547 durch Krankheit oder Pflegeverantwortung, 165 nach dem Tod eines Elternteils und 124 aus Geldmangel. Auch Hunger, schlechte Infrastruktur, Diskriminierung und Probleme mit Lehrkräften wurden genannt.Der Bericht zeigt, dass mit 7 037 Mädchen mehr Schülerinnen als Schüler (6 739) die Schule abbrechen. Das verdeutlicht, wie sehr Schwangerschaft und kulturelle Erwartungen die Bildung von Mädchen beeinflussen. Ohangwena, Kavango-Ost, Kunene und Otjozondjupa haben zusammen fast die Hälfte aller Schulabbrüche im Land.Die Bildungsdirektorin von Kavango-Ost, Christine Shilima, bestätigte, dass bereits im ersten Halbjahr 2024 insgesamt 1 166 Schüler die Schule abgebrochen haben.Sie erklärte, dass in Kavango-Ost neben landesweiten Trends auch Gründe wie zu alt für die Klasse, der Wunsch, zu Hause zu bleiben, persönliche Probleme und Umzüge ohne Schulwechsel den Abbruch fördern. Schwangerschaft ist weiterhin ein großes Problem, mit 44 betroffenen Mädchen in sechs Monaten. Um gegenzusteuern, setzt die Region laut Shilima auf Lebenskundelehrer, die zu Enthaltsamkeit und Verhütung aufklären. „Wir sprechen jetzt auch über Verhütung. Ziel ist es, Teenagerschwangerschaften durch informierte Entscheidungen zu vermeiden“, sagte sie.Shilima erkannte das Problem in Kavango-Ost an und nannte schlechte Leseergebnisse in jüngsten Tests. „Das Ministerium hat das Jolly Phonics-Programm eingeführt, um Schüler der Klassen 1 bis 3 eine starke Grundlage zu geben. Wir schulen mehr Lehrer, damit die Schüler vor Klasse 4 sicher lesen und schreiben können“, sagte sie.Shilima sagte, dass lange Schulwege vor allem in ländlichen Gebieten ein Problem sind. Schüler aus Kangunja, Mungamba und Chakashi laufen täglich 5 bis 15 Kilometer. Deshalb beantragte die Region Schülerheime an Schulen, um diese Kinder besser zu unterstützen.„Diese Zahlen sind nicht nur Statistiken. Sie stehen für junge Leben, die gefährdet sind“, sagte sie und fügte hinzu, dass es aktive Unterstützungsangebote geben muss, um weitere Schulabbrüche zu verhindern.

Wenn Bildung scheitert

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-07-15

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Wenn Bildung scheitert

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-07-15

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

ANMELDUNG