USAID-Kürzung: Zukunft ungewiss?
Namibia setzt auf Eigenfinanzierung des ART-Programms
Namibia hat große Fortschritte im Kampf gegen HIV gemacht – nun sorgen gekürzte Hilfsgelder für Unsicherheit. Während die antiretrovirale Therapie im Land gesichert scheint, könnten wichtige Präventions- und Unterstützungsprogramme unter den Einschnitten leiden.
von Jemima Beukes
(Bearbeitet von Y. Jarosch)
Windhoek
Namibia ist eigenen Angaben zufolge in der Lage, sein Programm zur antiretroviralen Therapie (ART) trotz der Kürzung von USAID-Mitteln fortzusetzen. Allerdings befürchten Experten negative Auswirkungen auf Präventionsmaßnahmen und die Versorgung anfälliger Gruppen.
Das Land hat als erstes in Afrika die „Silberstufe“ der Eliminierung der Mutter-Kind-Übertragung (MTCT) von HIV erreicht. Doch nun gibt es Sorgen, dass dieser Fortschritt durch die ausbleibenden Mittel gefährdet sein könnte. Besonders betroffen sind Programme zur Sensibilisierung, HIV-Prävention und Gemeindeunterstützung.
Gesundheitsdirektor Ben Nangombe betont, dass Namibia mit einem eigenen Nachhaltigkeitsplan vorgesorgt habe. „Wir haben früh erkannt, dass Gebermittel zurückgehen werden, und Maßnahmen ergriffen, um unsere Fortschritte zu sichern“, erklärte er. Die namibische Regierung finanziert demnach die Beschaffung antiretroviraler Medikamente vollständig selbst. USAID-Mittel seien vor allem in Präventionsprogramme, Gemeindehelfer und Datenerhebungen geflossen.
Längere Wartezeiten, weniger Präventionsmaßnahmen
Die antiretrovirale Therapie ist eine medikamentöse Behandlung, die die Vermehrung des HI-Virus im Körper hemmt und das Immunsystem stärkt. Sie ermöglicht Betroffenen ein längeres und gesünderes Leben und reduziert das Risiko der Weitergabe des Virus.
Dennoch bleiben Herausforderungen. Längere Wartezeiten in Kliniken, der Wegfall von Qualitätssicherungspersonal sowie Einschränkungen bei Test- und Aufklärungsprogrammen werden erwartet. Besonders Programme für Jugendliche sowie Tests für Indexpartner (sexueller Partner einer infizierten Person) könnten eingeschränkt werden. „Was jetzt passieren wird, ist, dass die Menschen länger auf ihre Medikamente und Beratungen warten müssen, weil es weniger Hilfspersonal gibt“, sagte Nangombe.
Trotz der Einschnitte versicherte er, dass essenzielle Behandlungen wie die Präexpositionsprophylaxe (PrEP) weiterhin für alle zugänglich bleiben werde.. „In Namibia bieten wir Gesundheitsdienste ohne Diskriminierung an“, stellte er klar. Das gelte auch für die LGBTQ-Community und andere betroffene Gruppen.
Im Jahr 2022 erreichte Namibia eine MTCT-Rate von nur 4,4 % und wurde international für seine Erfolge im Kampf gegen HIV gelobt. Mit über einer halben Milliarde namibischen Dollar aus der Staatskasse sei das Gesundheitsministerium überzeugt, die ART-Versorgung aufrechterhalten zu können. Die Herausforderungen lägen jedoch in der Finanzierung flankierender Maßnahmen, die für die langfristige Kontrolle der Epidemie entscheidend sind.
(Bearbeitet von Y. Jarosch)
Windhoek
Namibia ist eigenen Angaben zufolge in der Lage, sein Programm zur antiretroviralen Therapie (ART) trotz der Kürzung von USAID-Mitteln fortzusetzen. Allerdings befürchten Experten negative Auswirkungen auf Präventionsmaßnahmen und die Versorgung anfälliger Gruppen.
Das Land hat als erstes in Afrika die „Silberstufe“ der Eliminierung der Mutter-Kind-Übertragung (MTCT) von HIV erreicht. Doch nun gibt es Sorgen, dass dieser Fortschritt durch die ausbleibenden Mittel gefährdet sein könnte. Besonders betroffen sind Programme zur Sensibilisierung, HIV-Prävention und Gemeindeunterstützung.
Gesundheitsdirektor Ben Nangombe betont, dass Namibia mit einem eigenen Nachhaltigkeitsplan vorgesorgt habe. „Wir haben früh erkannt, dass Gebermittel zurückgehen werden, und Maßnahmen ergriffen, um unsere Fortschritte zu sichern“, erklärte er. Die namibische Regierung finanziert demnach die Beschaffung antiretroviraler Medikamente vollständig selbst. USAID-Mittel seien vor allem in Präventionsprogramme, Gemeindehelfer und Datenerhebungen geflossen.
Längere Wartezeiten, weniger Präventionsmaßnahmen
Die antiretrovirale Therapie ist eine medikamentöse Behandlung, die die Vermehrung des HI-Virus im Körper hemmt und das Immunsystem stärkt. Sie ermöglicht Betroffenen ein längeres und gesünderes Leben und reduziert das Risiko der Weitergabe des Virus.
Dennoch bleiben Herausforderungen. Längere Wartezeiten in Kliniken, der Wegfall von Qualitätssicherungspersonal sowie Einschränkungen bei Test- und Aufklärungsprogrammen werden erwartet. Besonders Programme für Jugendliche sowie Tests für Indexpartner (sexueller Partner einer infizierten Person) könnten eingeschränkt werden. „Was jetzt passieren wird, ist, dass die Menschen länger auf ihre Medikamente und Beratungen warten müssen, weil es weniger Hilfspersonal gibt“, sagte Nangombe.
Trotz der Einschnitte versicherte er, dass essenzielle Behandlungen wie die Präexpositionsprophylaxe (PrEP) weiterhin für alle zugänglich bleiben werde.. „In Namibia bieten wir Gesundheitsdienste ohne Diskriminierung an“, stellte er klar. Das gelte auch für die LGBTQ-Community und andere betroffene Gruppen.
Im Jahr 2022 erreichte Namibia eine MTCT-Rate von nur 4,4 % und wurde international für seine Erfolge im Kampf gegen HIV gelobt. Mit über einer halben Milliarde namibischen Dollar aus der Staatskasse sei das Gesundheitsministerium überzeugt, die ART-Versorgung aufrechterhalten zu können. Die Herausforderungen lägen jedoch in der Finanzierung flankierender Maßnahmen, die für die langfristige Kontrolle der Epidemie entscheidend sind.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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