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Nach ihrer Fertigstellung ham diese Häuser ausdrücklich auch `ne Hintertür erhalten. Dafür hat seinerzeit Omupräsidente Pohamba gesorgt.  • Otjiperendero: Steinbock
Nach ihrer Fertigstellung ham diese Häuser ausdrücklich auch `ne Hintertür erhalten. Dafür hat seinerzeit Omupräsidente Pohamba gesorgt. • Otjiperendero: Steinbock

Hifikepunyes zweiter Eingang nach Mauerbruch

Das Massenwohnungsbau-Projekt, das Omupräsidente II, Hifikepunye Pohamba, der Einzigartige, 2013 mit Pauken und Trompeten ins Leben gerufen hatte, wird jetzt abgestaubt und neu belebt, nach über 10 Jahren. Was is in dem Jahrzehnt eigentlich geschehen oder eben nich?



Was seitdem einzigartig im Gedächtnis hängen geblieben is, is dass Omushamane Pohamba damals eine Reihe frisch fertiggestellter Häuser in Walvis Bay, bzw. Walfisch-Bayern, zur Besichtigung, wenn nicht zur Überhändigung besucht hat. Wenn Du von Tsôaxhaobmund her in die geschwungene Palmenallee nach Walvis Bay reinfährst, stehen da die relativ neuen Häuser rechts in Reih und Glied. Und wenn Du wieder aus Walbis Bayern wieder rausfährst, stehen die Häuser immer noch da, nun allderdings auf der linken Seite. Nämlich da, wo schon bei mildem Südwestwind gelbe Sandschwaden über die Teerdecke der An- und Ausfahrt streichen.



Wir ham Hifikepunye, den Einzigartigen, nie erlebt, dass sein Temperament durchgebrannt is wie´s beim Gründungsvater des Öfteren vorgekommen is. Aber hier hat er seiner Entrüstung einmal freien Lauf gegeben. Die neuen Häuser, schlicht-feine Sozialwohnungen, hatten alle nur einen Eingang. „Das is unmöglich! Das darf nich sein!“ wetterte er. Per präsidialer Order musste der Bau-Unternehmer überall die Rückwand der Neubauten aufbrechen und `ne zweite Tür einbauen.



Abgesehen davon, dass die Ein-Tür-Häuser dem herkömmlich Pontok gleichten, der ja auch nur einen Eingang hat, hat sich mancher gefragt, was Omushamane Pohamba zu derart heftiger Reaktion bewogen hat.



Weil er sich nich weiter darüber ausgelassen hat, musste das die Öffentlichkeit darüber spekulieren. Nämlich: . Erstens, eine zweite Tür im Haus dient natürlich dem besseren Durchzug.



Zweitens: Im Lande der Frauen und Kinderschinderei müssen die Gequälten `nen Fluchtweg haben, der bei einem einzigen Hauseingang verstellt sein könnte



Im Wahljahr 2024 hat der vor elf Jahren mit Pauken und Trompeten angesagte Massenwohnungsbau nun schwachen Nachhall gefunden. Denn die Partei, die sich für die Größte aller Zeiten hält, will den Wohnungsbau, wie übrigens auch die meisten anderen Parteien in ihren Wahlmanifesten geloben, wieder ankurbeln. Da muss der Staat als Auftraggeber allerdings anders auftreten als zuvor und wahre Bau-Unternehmer von halb gebackenen Empauerment-Bakkie-Maurern unterscheiden. Das is einer der Gründe, dass von den damals hochgesteckten Wohnungszielen kaum 10 Prozent durchgesetzt wurden.



Mögen im Geiste der Wahlmanifeste diesmal wenigstens 15 % verwirklicht werden.



Brandy gegen E-Automobile



China besteuert jetzt den Import europäischer Branntweine mit gesteigerten Straftarifen, ja Asbach Uralt, is auch betroffen. Das is die Reaktion aus dem Reich der Mitte, weil die Europäer die angelaufene Serienproduktion und den Import des chinesischen E-Mobils derart hoch besteuern, dass selbige E-Mobile erstmal gegen eine europäische Zoll-Brandmauer anrennen müssen. Im Gegenzug ham die Chinesen eigentlich recht milde reagiert. Sie belegen europäische Branntweine mit scharfer Importsteuer. E-Automobil versus Brandy is nochall ´ne schiefe Gleichung. Im Größenvergleich hinkt die wüst. Der Vergleich hinkt auch deshalb, weil chinesische Industriezweige staatlich sind, bzw. staatlich subventioniert sind und dadurch im außerchinesischem Wettbewerb die Nase vorn haben.



Und was hat das nu mit uns zu tun? Nur indirekt, denn Namibier sind – ausgenommen einer derzeit noch langsam wachsenden Minderheit – mit dem E-Auto noch kaum vertraut.



Sollte den Chinesen aber nach unbelasteten Brandy und Cognac gelüsten, dann sind hier im Lande der Braven und Bravourösen stief Oukies, die können denen mos weiter- und aushelfen. Die Mandarin-sprechenden Leut, viele übrigens mit Frauen und Kinders in Namibia, können hier vor Ort echte Kapsche Branntweine genießen: Klipdrift, Richelieu, Buffelsfontein Brandewyn und Ka-Weh-Vau (KWV), nach halben und ganzen Jahrzehnten gegliedert und gereift. Und die stehen hier nich unter Schutzzoll. Aber als Luxusgenuss wird der Branntwein mit ähnlichen alkoholisch starken Getränken und Flaschengeistern bei Steuererhöhungen sommer xhou-xhou hoch eingestuft und zuerst mit bedacht. Der Brandy-Schwips wird teurer.



Und es wird Zeit; dass die Europäer sich am Riemen reißen und E-Euromobile vom Fließband laufen lassen. Wie die Asiaten früher viel von den Europäern abgeguckt ham, so müssen die Europäer nun mal ins Reich der Mitte schauen und tjecken, wie emsige Asiaten produktiv ans Werk gehen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-04-24

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