Wissenschaft für die Gesellschaft
Aus dem Archiv der Namibia Wissenschaftlichen Gesellschaft (NWG), heute: „Der letzte Modeschrei und das ganz Europa beherrschende Thema / Aus den Anfängen des motorisierten Straßenverkehrs in Südafrika“; erschienen in „Mitteilungen der NWG“, Januar bis Juni 2015) von Wolfgang Reith, Neuss & Kapstadt (Teil 2/2).
Im Jahr 1898 tauchte auch in Kapstadt das erste Auto auf, bei dem es sich um ein „Royal Enfield Quad“ handelte, das vom Geschäftsführer des Garlicks Cyle Store für Sir Alfred Hennessy importiert worden war. Ebenso fuhr bald in Durban der erste Kraftwagen, aber durch den 1899 ausgebrochenen Burenkrieg fand die Entwicklung zunächst eine Unterbrechung, und bis zum Friedensschluss (31. Mai 1902) gab es nur einige wenige Automobile und ein paar Motorräder im Lande, die in geringem Maße sogar während des Krieges zum Einsatz kamen.
Kurze Zeit danach, am 7. August 1902, eröffnete dann aber bereits einer der ersten großen Autohändler Südafrikas sein Geschäft, nämlich die „Johannesburg Motor Car Company“, und im selben Jahr sah man auch den ersten Motorbus auf den Straßen der Stadt.
Im Februar 1904 kam im Hafen von Port Elizabeth der erste Ford-Wagen (Modell 1903) an, der von dort aus auf dem Schienenweg zu seinem Käufer, Arthur Youldon, nach Johannesburg überführt wurde. Youldon war 1903 zu Besuch in den USA gewesen und hatte dabei im September des Jahres auf dem Broadway in New York eine von Henry Ford arrangierte Auto-Vorführung miterlebt. Da er Gefallen daran fand, bestellte er gleich eines der Modelle, wobei ihm Ford sagte, dies sei der erste Verkauf eines seiner Kraftfahrzeuge nach Übersee bzw. außerhalb Nordamerikas. Heute kann der Wagen im Heidelberg Transport Museum (Heidelberg in Südafrika) besichtigt werden.
Wie überall auf der Welt, so war auch in Südafrika der motorisierte Verkehr bald festen Regeln unterworfen: Die Höchstgeschwindigkeit in den Städten wurde auf 15 Meilen pro Stunde (ca. 25 Stundenkilometer) begrenzt, amtliche Kennzeichen (Nummernschilder) wurden eingeführt, und 1927 erfolgte in Johannesburg gar die erste Installation einer Ampel im Lande, gestiftet vom Großunternehmer Isadore W. Schlesinger, nachdem nur drei Jahre zuvor die erste „Lichtsignalanlage“ an Europas verkehrsreichstem Ort, dem Potsdamer Platz in Berlin, errichtet worden war.
1913, und damit noch gerade rechtzeitig vor Beginn des Ersten Weltkriegs, importierte Südafrika schließlich erstmals eine größere Menge von Kraftfahrzeugen, nämlich 4000 an der Zahl, und 1924 entstand in Port Elizabeth das erste Montagewerk und damit die Herstellung motorisierter Fahrzeuge im eigenen Land.
Am 4. Januar 1997 und damit genau einhundert Jahre nach der Demonstration des ersten Autos in Südafrika, wurde die Szene von damals übrigens am selben Schauplatz originalgetreu wiederholt. Dazu war eigens aus dem Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart ein „Velo“ aus den Anfangsjahren der Geschichte des Automobils eingeflogen worden, das eine Prozession von Oldtimern anführte, die sich mit knatternden Motoren vom Paul-Krüger-Denkmal am Church Square bis zum Berea-Park durch Pretoria bewegten, wozu die Wagenlenker und ihre Beifahrer die entsprechende historische Kleidung trugen.
Im Jahr 1898 tauchte auch in Kapstadt das erste Auto auf, bei dem es sich um ein „Royal Enfield Quad“ handelte, das vom Geschäftsführer des Garlicks Cyle Store für Sir Alfred Hennessy importiert worden war. Ebenso fuhr bald in Durban der erste Kraftwagen, aber durch den 1899 ausgebrochenen Burenkrieg fand die Entwicklung zunächst eine Unterbrechung, und bis zum Friedensschluss (31. Mai 1902) gab es nur einige wenige Automobile und ein paar Motorräder im Lande, die in geringem Maße sogar während des Krieges zum Einsatz kamen.
Kurze Zeit danach, am 7. August 1902, eröffnete dann aber bereits einer der ersten großen Autohändler Südafrikas sein Geschäft, nämlich die „Johannesburg Motor Car Company“, und im selben Jahr sah man auch den ersten Motorbus auf den Straßen der Stadt.
Im Februar 1904 kam im Hafen von Port Elizabeth der erste Ford-Wagen (Modell 1903) an, der von dort aus auf dem Schienenweg zu seinem Käufer, Arthur Youldon, nach Johannesburg überführt wurde. Youldon war 1903 zu Besuch in den USA gewesen und hatte dabei im September des Jahres auf dem Broadway in New York eine von Henry Ford arrangierte Auto-Vorführung miterlebt. Da er Gefallen daran fand, bestellte er gleich eines der Modelle, wobei ihm Ford sagte, dies sei der erste Verkauf eines seiner Kraftfahrzeuge nach Übersee bzw. außerhalb Nordamerikas. Heute kann der Wagen im Heidelberg Transport Museum (Heidelberg in Südafrika) besichtigt werden.
Wie überall auf der Welt, so war auch in Südafrika der motorisierte Verkehr bald festen Regeln unterworfen: Die Höchstgeschwindigkeit in den Städten wurde auf 15 Meilen pro Stunde (ca. 25 Stundenkilometer) begrenzt, amtliche Kennzeichen (Nummernschilder) wurden eingeführt, und 1927 erfolgte in Johannesburg gar die erste Installation einer Ampel im Lande, gestiftet vom Großunternehmer Isadore W. Schlesinger, nachdem nur drei Jahre zuvor die erste „Lichtsignalanlage“ an Europas verkehrsreichstem Ort, dem Potsdamer Platz in Berlin, errichtet worden war.
1913, und damit noch gerade rechtzeitig vor Beginn des Ersten Weltkriegs, importierte Südafrika schließlich erstmals eine größere Menge von Kraftfahrzeugen, nämlich 4000 an der Zahl, und 1924 entstand in Port Elizabeth das erste Montagewerk und damit die Herstellung motorisierter Fahrzeuge im eigenen Land.
Am 4. Januar 1997 und damit genau einhundert Jahre nach der Demonstration des ersten Autos in Südafrika, wurde die Szene von damals übrigens am selben Schauplatz originalgetreu wiederholt. Dazu war eigens aus dem Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart ein „Velo“ aus den Anfangsjahren der Geschichte des Automobils eingeflogen worden, das eine Prozession von Oldtimern anführte, die sich mit knatternden Motoren vom Paul-Krüger-Denkmal am Church Square bis zum Berea-Park durch Pretoria bewegten, wozu die Wagenlenker und ihre Beifahrer die entsprechende historische Kleidung trugen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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