Teuer erkaufte Gerechtigkeit
Teuer erkaufte Gerechtigkeit

Teuer erkaufte Gerechtigkeit

Marc Springer
Wer glaubt, Gerechtigkeit sei ein kostenloses Allgemeingut, verkennt einen wesentlichen Faktor: Die Finanzierung der Verfahrensführung.

Das gilt vor allem in Namibia, wo sich Zivilprozesse oft über Jahre hinziehen und damit Anwaltskosten verursachen, die für Viele schlicht und ergreifend unerschwinglich sind. Konsequenz: Vermögende Prozessgegner versuchen eine Verhandlung so lange zu verschleppen und durch immer neue Anträge zu verzögern, bis dem Kläger das Geld ausgeht.

So ist kaum verwunderlich, dass bei Zivilverfahren, besonders jenen, bei denen es um Entschädigungsansprüche geht, von Beklagten immer neue Nebenschauplätze eröffnet und Formfragen in den Vordergrund gerückt werden, um Zeit zu gewinnen. Das kann dazu führen, dass mitunter Jahre vergehen, bis zum Beispiel geklärt ist, welche Unterlagen als Beweismittel zulässig sind oder wer als Zeuge vorgeladen werden darf.

Dem schließt sich häufig die Forderung nach unabhängigen Gutachten an, die zeitaufwändig ergänzt, korrigiert und durch zusätzliche Expertenmeinungen relativiert werden müssen. Bevor die Beweisaufnahme in der Sache beginnt, ist manch ein Kläger bereits mental, körperlich und finanziell derart erschöpft, dass er das Verfahren nicht fortsetzen kann und vorzeitig kapituliert.

Da kann es kaum verwundern, dass seriöse Anwälte potenziellen Kunden von einer Klage abraten, bei die Streitsumme weniger als 250000 N$ beträgt. So schlimm es klingt tun sie ihnen damit vermutlich sogar einen Gefallen und ersparen ihnen neben dem Nervenkrieg eines Zivilverfahrens auch eventuell den durch Rechtskosten verursachten Finanzruin.

Marc Springer

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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