Skandal in Namibias Olympialager
Von Arne Putensen,
Windhoek/Rio de Janeiro
Die Mitteilungen überschlugen sich gestern Nachmittag, als bekannt wurde, dass Namibias Medaillenhoffnung in Rio Verhaftet wurde. Demnach wird dem Boxer Junias Jonas sexuelle Belästigung einer Reinigungskraft vorgeworfen.
Derzeit klären die von Namibias Chef de Mission, Jesse Schickerling, beauftragten Rechtsanwälte den Sachverhalt der Anschuldigungen. Weiteres ist zurzeit noch nicht bekannt. Jones ist in Untersuchungshaft genommen worden. Sollte Jonas am Donnerstag nicht auf freiem Fuß sein, wird der 22-Jährige seinen Auftaktkampf im Halbweltergewicht gegen den Franzosen Hassan Amzille verpassen.
Jonas droht die Verlegung in ein Hochsicherheits-Gefängnis, sollte er nicht auf Kaution frei kommen. Vor weniger als einer Woche wurde bereits der marokkanische Boxer Hassan Saada wegen des gleichen Delikts verhaftet worden und verlor seinen Olympiastatus.
Unterdessen hat Gaby Ahrens ihre sportliche Karriere mit einem Achtungserfolg bei den Olympischen Sommer-Spielen in Brasiliens Millionenmetropole Rio de Janeiro beendete. Die namibische Sportschützin verpasste das Finale in der Disziplin Olympisch Trap am Sonntagnachmittag mit nur einem Punkt. Nach den drei Qualifikationsrunden kam die 35-Jährige auf eine Gesamtergebnis von 66 Treffern, ihr mit Abstand bestes Ergebnis nachdem sie bei den Ringe-Spielen 2008 und 2012 jeweils auf dem letzten Rang landete. „Heute konnte ich meinen Können im entscheidenden Moment unter Beweis stellen. Ich bin sehr glücklich“, frohlockte die von ihrem Vater Hasso trainierte Unternehmerin nach dem Wettkampf auf dem sozialen Netzwerk Facebook. Bereits vor ihre Abreise hatte sie ihre Karriereende nach dem Turnier angekündigt
Trotz der starken Leistung und einer beachtlichen Top-10-Platzierung unter dem 21 Frauen starken Teilnehmerfeld dürfte Ahrens am Sonntagabend jedoch mit ein wenige Wehmut ins Bett gegangen sein. Zum Auftakt war sie gleich bei 23 Wurftauben erfolgreich und belegte vorerst Rang 5. 22 Treffer im zweiten Durchgang bedeuten vorläufig Platz sechs und damit die Qualifikation für die Halbfinals. Doch in der entscheidenden dritten Runde flatterten die Nerven - die Modelathletin traf mit ihrer vom deutschen Hersteller Krieghoff angefertigten K80-Flinte 21 Ziele und damit eine zu wenig, um in den Kampf um eine Medaille einzugreifen.
Den Sieg holte sich schließlich Catherine Skinner. Die Australierin setzte sich im Finale mit 12:11 gegen Natalie Rooney aus Neuseeland durch. Die US-Amerikanerin Corey Cogdell sicherte sich die Bronzemedaille.
Für zufriedene Gesichter im namibischen Team sorgte auch der Boxer Matheus Hamunyela. In seinem Erstrunden-Duell im Leicht-Fliegengewicht setzte er sich nach Punkten gegen Rufat Huseynov aus Aserbaidschan durch. Sein zweiter Kampf stieg gestern am frühen Abend. Der Ergebnis lag bei Redaktionsschluss allerdings noch nicht vor.
Rückschläge mussten die namibischen Radsportler unterdessen verkraften. Nachdem Dan Craven das Straßenrennen der Herren über 240 Kilometer am Samstag nicht beenden konnte, verpasste auch Vera Adrian bei den Damen die Ziellinie in der vorgegebenen Zeit zu überqueren.
In beiden Rennen musste das Fahrerfeld den schwierigen Bedingungen der Strecke einen hohen Tribut zollen. Bei den Herren kam es zu massenhaften Stürzen. Nur 63 der 144 gestarteten Asse kamen ins Ziel. Greg van Avermaet aus Belgien hatte am Ende nach einem Photo-Finish mit einer Zeit von 6:10,05 Stunden die Nase vorne. Dahinter reihten sich Jakob Fuglsang (Dänemark) und Rafal Majka (Polen) ein.
In der Damen-Konkurrenz über 141 Kilometer behielt van Avermaets Landsfrau Anna van der Breggen (3:51,27 Stunden) die Oberhand über Emma Johansson aus Schweden und Elisa Longo Borghini aus Italien. Das Rennen wurde von einem schweren Sturz der bis dahin führenden Annemiek van Vleuten überschattet.
Craven konnte trotz seiner Ausscheidung für viel Gesprächsstoff weltweit sorgen. Während des Rennens schien der 33-jährige Profi von der israelischen Mannschaft Caching Akademie Team die Renn-Geschehnisse auf dem sozialen Netzwerk Twitter mit lustigen Sprüchen zu kommentieren – ein Novum. Doch nur kurz darauf stellte sich heraus, dass seine Freundin Colin Haart auf seinem Profil war. Natürlich mit Zustimmung ihres Freundes. Nichtsdestotrotz wird Craven weiterhin gefeiert. Bis gestern folgten rund 11000 Leute Craven auf Twitter. Die Südafrika beheimatete Sportlerin Adrian erklärte wenige Minuten nach ihrem Rennen: „Ich hab viel gelernt und hoffentlich kann ich bei den nächsten Spielen in vier Jahren wieder angreifen“.
Windhoek/Rio de Janeiro
Die Mitteilungen überschlugen sich gestern Nachmittag, als bekannt wurde, dass Namibias Medaillenhoffnung in Rio Verhaftet wurde. Demnach wird dem Boxer Junias Jonas sexuelle Belästigung einer Reinigungskraft vorgeworfen.
Derzeit klären die von Namibias Chef de Mission, Jesse Schickerling, beauftragten Rechtsanwälte den Sachverhalt der Anschuldigungen. Weiteres ist zurzeit noch nicht bekannt. Jones ist in Untersuchungshaft genommen worden. Sollte Jonas am Donnerstag nicht auf freiem Fuß sein, wird der 22-Jährige seinen Auftaktkampf im Halbweltergewicht gegen den Franzosen Hassan Amzille verpassen.
Jonas droht die Verlegung in ein Hochsicherheits-Gefängnis, sollte er nicht auf Kaution frei kommen. Vor weniger als einer Woche wurde bereits der marokkanische Boxer Hassan Saada wegen des gleichen Delikts verhaftet worden und verlor seinen Olympiastatus.
Unterdessen hat Gaby Ahrens ihre sportliche Karriere mit einem Achtungserfolg bei den Olympischen Sommer-Spielen in Brasiliens Millionenmetropole Rio de Janeiro beendete. Die namibische Sportschützin verpasste das Finale in der Disziplin Olympisch Trap am Sonntagnachmittag mit nur einem Punkt. Nach den drei Qualifikationsrunden kam die 35-Jährige auf eine Gesamtergebnis von 66 Treffern, ihr mit Abstand bestes Ergebnis nachdem sie bei den Ringe-Spielen 2008 und 2012 jeweils auf dem letzten Rang landete. „Heute konnte ich meinen Können im entscheidenden Moment unter Beweis stellen. Ich bin sehr glücklich“, frohlockte die von ihrem Vater Hasso trainierte Unternehmerin nach dem Wettkampf auf dem sozialen Netzwerk Facebook. Bereits vor ihre Abreise hatte sie ihre Karriereende nach dem Turnier angekündigt
Trotz der starken Leistung und einer beachtlichen Top-10-Platzierung unter dem 21 Frauen starken Teilnehmerfeld dürfte Ahrens am Sonntagabend jedoch mit ein wenige Wehmut ins Bett gegangen sein. Zum Auftakt war sie gleich bei 23 Wurftauben erfolgreich und belegte vorerst Rang 5. 22 Treffer im zweiten Durchgang bedeuten vorläufig Platz sechs und damit die Qualifikation für die Halbfinals. Doch in der entscheidenden dritten Runde flatterten die Nerven - die Modelathletin traf mit ihrer vom deutschen Hersteller Krieghoff angefertigten K80-Flinte 21 Ziele und damit eine zu wenig, um in den Kampf um eine Medaille einzugreifen.
Den Sieg holte sich schließlich Catherine Skinner. Die Australierin setzte sich im Finale mit 12:11 gegen Natalie Rooney aus Neuseeland durch. Die US-Amerikanerin Corey Cogdell sicherte sich die Bronzemedaille.
Für zufriedene Gesichter im namibischen Team sorgte auch der Boxer Matheus Hamunyela. In seinem Erstrunden-Duell im Leicht-Fliegengewicht setzte er sich nach Punkten gegen Rufat Huseynov aus Aserbaidschan durch. Sein zweiter Kampf stieg gestern am frühen Abend. Der Ergebnis lag bei Redaktionsschluss allerdings noch nicht vor.
Rückschläge mussten die namibischen Radsportler unterdessen verkraften. Nachdem Dan Craven das Straßenrennen der Herren über 240 Kilometer am Samstag nicht beenden konnte, verpasste auch Vera Adrian bei den Damen die Ziellinie in der vorgegebenen Zeit zu überqueren.
In beiden Rennen musste das Fahrerfeld den schwierigen Bedingungen der Strecke einen hohen Tribut zollen. Bei den Herren kam es zu massenhaften Stürzen. Nur 63 der 144 gestarteten Asse kamen ins Ziel. Greg van Avermaet aus Belgien hatte am Ende nach einem Photo-Finish mit einer Zeit von 6:10,05 Stunden die Nase vorne. Dahinter reihten sich Jakob Fuglsang (Dänemark) und Rafal Majka (Polen) ein.
In der Damen-Konkurrenz über 141 Kilometer behielt van Avermaets Landsfrau Anna van der Breggen (3:51,27 Stunden) die Oberhand über Emma Johansson aus Schweden und Elisa Longo Borghini aus Italien. Das Rennen wurde von einem schweren Sturz der bis dahin führenden Annemiek van Vleuten überschattet.
Craven konnte trotz seiner Ausscheidung für viel Gesprächsstoff weltweit sorgen. Während des Rennens schien der 33-jährige Profi von der israelischen Mannschaft Caching Akademie Team die Renn-Geschehnisse auf dem sozialen Netzwerk Twitter mit lustigen Sprüchen zu kommentieren – ein Novum. Doch nur kurz darauf stellte sich heraus, dass seine Freundin Colin Haart auf seinem Profil war. Natürlich mit Zustimmung ihres Freundes. Nichtsdestotrotz wird Craven weiterhin gefeiert. Bis gestern folgten rund 11000 Leute Craven auf Twitter. Die Südafrika beheimatete Sportlerin Adrian erklärte wenige Minuten nach ihrem Rennen: „Ich hab viel gelernt und hoffentlich kann ich bei den nächsten Spielen in vier Jahren wieder angreifen“.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen