Namibias Milchqualität eine der besten

Von Dirk Heinrich, Mariental
„Wir können bezeugen, dass die Milch, die uns von den Produzenten aus der Grootfontein-, Gobabis- und Hardap-Gegend geliefert wird von bester Qualität ist. Dies haben uns auch ausländische Experten versichert. Wir sind stolz auf unser Rohprodukt“, sagte der Geschäftsführer von Namibia Dairies am Montagabend auf einer Lodge außerhalb Marientals, wo die besten Produzenten im Rahmen eines Galadiners ausgezeichnet wurden. Von den 16 Milchproduzenten des Landes waren 13 zugegen. Obwohl das vergangene Jahr ein schwieriges für die Produzenten als auch für Namibia Dairies gewesen sei, habe das Unternehmen sein Finanzjahr Ende Juni dieses Jahres mit einem guten Ergebnis abschließen können, so Ling. Die Produktion der Produzenten sei zurück bei 24 Millionen Liter pro Jahr wie es zuletzt im Jahr 2012 gewesen war und dies trotz der seit zwei Jahren anhaltenden Dürre im Lande sowie der stetig steigenden Kosten. „Die Dürre bedeutet jedoch, dass Farmer und Verbraucher höhere Kosten tragen müssen“, betonte Ling.
Für Produzenten sei es derzeit besonders schwierig, da sie grundsätzlich mindestens drei Monate im voraus planen und Namibia Dairies für diese Zeitspanne mitteilen müssen, wie viele Liter sie liefern werden, da z.B. Luzerne so gut wie nicht zu bekommen ist und die Kosten stetig variieren. Am Dienstagmorgen betonte der langjährige Vorsitzende des Milchproduzentenverbandes, Japie Engelbrecht, dass die Farmer und die Milchindustrie mit einem bisher nie dagewesenen Problem zusätzlich zu kämpfen habe: Wasser! Dies beeinträchtige nicht nur die Produktion, sondern vor allem die Verarbeitung.
Die Milchproduzenten in Namibia werden in zwei Kategorien eingeteilt: die extensiven Produzenten, die nicht nur mit reinen Milchrassen farmen und die intensiven Produzenten, die nur reinrassige Hochleistungskühe halten. Als bester extensiver Milchproduzent wurde in diesem Jahr Johan Luck aus der Gobabis-Gegend ausgezeichnet und als Sieger bei den intensiven Milchfarmern ging Johan Voges aus Mariental (Hardap) hervor. Eine neue und erstmals vergebene Auszeichnung, den Japie-Engelbrecht-Wanderpokal für die beste gelieferte Milchqualität erhielt Christo Strydom, der ebenfalls aus der Gobabis-Gegend stammt.
Obwohl sich der Markt in Namibia nach einem Preiskampf mit südafrikanischen Lieferanten erholt habe, sei der Export nach Angola völlig eingebrochen. „Wir haben früher sechs bis acht Lastwagen nach Angola geliefert, das sind 80 bis 120 Tonnen unserer Produkte. Davon waren 60 bis 80 Tonnen Oshikandela, ein Trinkjoghurt. Seitdem der Ölpreis in den Keller gesunken ist, kaufen die Angolaner nicht mehr ein und ist es für die dortigen Unternehmen nicht mehr gestattet Auslandskäufe zu tätigen“, erklärte der Geschäftsführer von Namibia Dairies. Auch der einst hohe Grenzverkehr hat stark abgenommen und die Einzelhändler in Angola kaufen kaum noch Ware in Namibia, wegen der Divisenbestimmungen.
Trotz der schwierigen Lage der Milchproduzenten beschlossen die Mitglieder auf der Jahreshauptversammlung am Dienstag, dass sie monatlich ein Jahr lang 1000 Liter Milch für die Nahrungshilfe, die vor kurzem von Präsident Hage Geingob gestartet wurde (AZ berichtete), zu spenden. Namibia Dairies erklärte sich bereit, die 1000 l pro Monat als H-Milch zu verarbeiten. Die Jahreshauptversammlung endete am Dienstagmittag.