Heute Schicksalstag für Meatco
Millionenverlust nach Mastbetrieb-Schließung – Lenkt Veterinärbehörde ein?
Von Stefan Fischer
Windhoek
Grund für die Schließung des Mastbetriebes am 2. September war der Nachweis der Substanz Zeranol in den Urinproben von zwei Bullen. Zeranol wird in der Tiermast zur Wachstumsförderung eingesetzt. Die Veterinärbehörde machte daraufhin den Mastbetrieb Okapuka nördlich von Windhoek kurzerhand dicht.
Gestern äußerte sich Meatco ausführlich zur Situation sowie zu den (möglichen) mittel- und langfristigen Konsequenzen. Dabei räumte das Unternehmen zwar ein, dass die Europäische Union (EU), einer der wichtigsten Exportmärkte für namibisches Rindfleisch, den Einsatz von Wachstumshormonen verboten habe, besteht aber darauf, dass das hier nachgewiesene Zeranol „natürlich aufgetaucht" sei. „Meatco verwendet kein Zeranol in seinem Mastbetrieb", stellte das Unternehmen klar und verwies darauf, dass Hormone durch das Geschlecht der Tiere, die Ernährung oder andere umweltbedingte Kontaminierungen auftreten könnten, was auch die EU erkannt habe.
Vor diesem Hintergrund fühlt sich Meatco vom Direktorat für Veterinärdienste ungerecht behandet. Dieses habe „das schärfstmögliche Vorgehen angewendet" und „unter den Umständen nicht angemessen gehandelt". Der Betrieb wirft der Behörde zudem vor, dabei „versagt" zu haben, das Unternehmen vor der Entscheidung zur Schließung anzuhören, was ein verfassungsmäßiges Recht sei. Damit nicht genug: Mit dem Beschluss, den Mastbetrieb dicht zu machen, habe das Veterinäramt seine Kompetenzen überschritten, so Meatco.
Schon jetzt sei der finanzielle Schaden immens, rechnet das Unternehmen vor: Derzeit gingen etwa 3,5 Mio. N$ pro Woche durch verlängerte Standzeiten und gesunkene Fluktuation der Tiere verloren. Überdies bedeute der Exportrückgang bei Absatzkälbern einen Einkommensverlust von rund 10,7 Mio. N$. Indes würde der Meatco-Schlachthof in Okahandja durch gesunkenes Schlachtaufkommen 7,5 Mio. N$ pro Monat verlieren, was langfristig den Betrieb selbst und somit 300 Jobs in Gefahr bringe. Die Farmer indes müssten sinkende Preise in Kauf nehmen, da der Verlust ausgeglichen werden müsse.
Meatcos Hoffnungen liegen nun auf einem Treffen zwischen Unternehmensvorstand und Veterinärbehörde am heutigen Freitag. Dabei könnte „die Angelegenheit gelöst werden", heißt es. Zwei vorherige Treffen seien indes ohne Ergebnis zuende gegangen.
Bereits vor einer Woche hatte der Leiter des Veterinärlabors, Dr. Milton Maseke, auf AZ-Nachfrage mitgeteilt, dass er keine Auskünfte über die Situation des Mastbetriebs geben dürfe (AZ berichtete).
Windhoek
Grund für die Schließung des Mastbetriebes am 2. September war der Nachweis der Substanz Zeranol in den Urinproben von zwei Bullen. Zeranol wird in der Tiermast zur Wachstumsförderung eingesetzt. Die Veterinärbehörde machte daraufhin den Mastbetrieb Okapuka nördlich von Windhoek kurzerhand dicht.
Gestern äußerte sich Meatco ausführlich zur Situation sowie zu den (möglichen) mittel- und langfristigen Konsequenzen. Dabei räumte das Unternehmen zwar ein, dass die Europäische Union (EU), einer der wichtigsten Exportmärkte für namibisches Rindfleisch, den Einsatz von Wachstumshormonen verboten habe, besteht aber darauf, dass das hier nachgewiesene Zeranol „natürlich aufgetaucht" sei. „Meatco verwendet kein Zeranol in seinem Mastbetrieb", stellte das Unternehmen klar und verwies darauf, dass Hormone durch das Geschlecht der Tiere, die Ernährung oder andere umweltbedingte Kontaminierungen auftreten könnten, was auch die EU erkannt habe.
Vor diesem Hintergrund fühlt sich Meatco vom Direktorat für Veterinärdienste ungerecht behandet. Dieses habe „das schärfstmögliche Vorgehen angewendet" und „unter den Umständen nicht angemessen gehandelt". Der Betrieb wirft der Behörde zudem vor, dabei „versagt" zu haben, das Unternehmen vor der Entscheidung zur Schließung anzuhören, was ein verfassungsmäßiges Recht sei. Damit nicht genug: Mit dem Beschluss, den Mastbetrieb dicht zu machen, habe das Veterinäramt seine Kompetenzen überschritten, so Meatco.
Schon jetzt sei der finanzielle Schaden immens, rechnet das Unternehmen vor: Derzeit gingen etwa 3,5 Mio. N$ pro Woche durch verlängerte Standzeiten und gesunkene Fluktuation der Tiere verloren. Überdies bedeute der Exportrückgang bei Absatzkälbern einen Einkommensverlust von rund 10,7 Mio. N$. Indes würde der Meatco-Schlachthof in Okahandja durch gesunkenes Schlachtaufkommen 7,5 Mio. N$ pro Monat verlieren, was langfristig den Betrieb selbst und somit 300 Jobs in Gefahr bringe. Die Farmer indes müssten sinkende Preise in Kauf nehmen, da der Verlust ausgeglichen werden müsse.
Meatcos Hoffnungen liegen nun auf einem Treffen zwischen Unternehmensvorstand und Veterinärbehörde am heutigen Freitag. Dabei könnte „die Angelegenheit gelöst werden", heißt es. Zwei vorherige Treffen seien indes ohne Ergebnis zuende gegangen.
Bereits vor einer Woche hatte der Leiter des Veterinärlabors, Dr. Milton Maseke, auf AZ-Nachfrage mitgeteilt, dass er keine Auskünfte über die Situation des Mastbetriebs geben dürfe (AZ berichtete).
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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