Handelsfreiheit als Einbahnstraße
Am 1. Oktober tritt das Handelsabkommen mit der EU in Kraft. Vergessen sind nun das jahrelange Hauen und Stechen um diesen Vertrag. Am Ende gab es einen Kompromiss mit relativ kleinem gemeinsamen Nenner, denn Namibia hat hoch gepokert - und gewonnen. Was können wir erwarten?
Für Namibias Exporteure bedeutet EPA keine Veränderung, denn sie genießen bereits seit neun Jahren den zoll- und mengenfreien Zugang zum EU-Markt. Jetzt muss sich auch Namibia öffnen, macht dies aber nur bedingt. Die befürchtete Überschwemmung mit Billigprodukten aus Europa wird wohl ausbleiben. Dafür haben die namibischen Verhandler Schutzmechanismen eingebaut, das heißt ausgewählte Produkte sind von der Zollfreiheit ausgenommen, um hiesige Branchen zu schützen. Außerdem hat Namibia gegen die Pläne der EU durchgesetzt, dass eine Exportsteuer auf bestimmte Produkte berechnet werden darf. Der freie Handel funktioniert also nur als Einbahnstraße, weil Namibia sein Brot auf beiden Seiten gebuttert hat: Man genießt alle (Export-)Möglichkeiten, öffnet sich selbst aber nur bedingt und bleibt gut abgepolstert.
Dennoch gelten marktwirtschaftliche Regeln, die bereits in der Vergangenheit für einen Aha-Effekt gesorgt haben. Wie kann es beispielsweise sein, dass H-Milch aus Europa im Supermarktregal weniger kostet als Milch aus Namibia? Trotz Einfuhrzöllen, die übrigens auch nach dem 1. Oktober bestehen bleiben? Um es deutlich zu sagen: Preise für den Verbraucher werden nur sinken, wenn die Groß- und Einzelhändler die Ersparnisse aus dem Wegfall der Zollgebühren auch an den Kunden weitergeben und nicht die ohnehin satte Gewinnspanne weiter erhöhen.
Stefan Fischer
Für Namibias Exporteure bedeutet EPA keine Veränderung, denn sie genießen bereits seit neun Jahren den zoll- und mengenfreien Zugang zum EU-Markt. Jetzt muss sich auch Namibia öffnen, macht dies aber nur bedingt. Die befürchtete Überschwemmung mit Billigprodukten aus Europa wird wohl ausbleiben. Dafür haben die namibischen Verhandler Schutzmechanismen eingebaut, das heißt ausgewählte Produkte sind von der Zollfreiheit ausgenommen, um hiesige Branchen zu schützen. Außerdem hat Namibia gegen die Pläne der EU durchgesetzt, dass eine Exportsteuer auf bestimmte Produkte berechnet werden darf. Der freie Handel funktioniert also nur als Einbahnstraße, weil Namibia sein Brot auf beiden Seiten gebuttert hat: Man genießt alle (Export-)Möglichkeiten, öffnet sich selbst aber nur bedingt und bleibt gut abgepolstert.
Dennoch gelten marktwirtschaftliche Regeln, die bereits in der Vergangenheit für einen Aha-Effekt gesorgt haben. Wie kann es beispielsweise sein, dass H-Milch aus Europa im Supermarktregal weniger kostet als Milch aus Namibia? Trotz Einfuhrzöllen, die übrigens auch nach dem 1. Oktober bestehen bleiben? Um es deutlich zu sagen: Preise für den Verbraucher werden nur sinken, wenn die Groß- und Einzelhändler die Ersparnisse aus dem Wegfall der Zollgebühren auch an den Kunden weitergeben und nicht die ohnehin satte Gewinnspanne weiter erhöhen.
Stefan Fischer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen