Der Schlangenflüsterer

Francois Theart befreit Windhoeker Gärten von Pythons und Co.
Wiebke Schmidt
Von Sven Westbrock, Windhoek
Bereits mit 13 Jahren begann Francois Theart, sich für Schlangen zu interessieren. Zunächst informierte er sich im Internet über die Tiere. Besonders die Clips von Schlangenfängern auf der Videoplattform Youtube hatten es ihm angetan. Bald darauf tat er es ihnen gleich.


Nur mit einem Stab ausgestattet fing er seine ersten Schlangen. „Anfangs habe ich mich an harmlose Arten gehalten. Mit 16 sind die giftigen dazu gekommen“, erzählt Theart. Nach und nach sprach sich herum, dass es da einen jungen Mann gibt, der ein besonderes Talent für den Umgang mit Schlangen hat. Immer mehr Menschen baten ihn darum, ein Schlange, die sich in ihren Garten verirrt hatte, einzufangen. Bis er den Führerschein in der Tasche hatte, fuhren ihn seine Eltern zu den Einsätzen. „Die Leute haben dann schon gefragt, ob sie nicht Angst um ihren Sohn haben“, berichtet er. Vor allem seine Mutter habe sich anfangs in der Tat Sorgen gemacht. „Letztlich haben mich meine Eltern aber immer unterstützt. Ich denke, sie haben gemerkt, wie wichtig mir die Angelegenheit ist“, berichtet Theart.


Jetzt ist Theart 23 und hat sich den Ruf eines sprichwörtlichen Schlangenflüsterers erarbeitet. Auch Polizei und Feuerwehr rufen ihn mittlerweile an, wenn eine Python oder eine Mamba für Probleme sorgt. Für die Jahreszeit kommt das momentan erstaunlich häufig vor. Denn eigentlich sind Schlangen eher im Sommer anzutreffen. Dass sie nun im Winter die Gärten unsicher machen, liegt an der derzeitigen Dürre. „Sie finden keine Nahrung mehr“, erklärt Theart.
Wenn Theart einen Auftrag annimmt, tut er das stets kostenlos. Ein Sponsor macht es möglich. Langsam versucht er dann, sich der Schlange von hinten zu nähern und sie auf seinen Stab zu bekommen. Anschließend packt er sie in Kiste und setzt sie an einem geschützten Ort in der Natur wieder aus, etwa im Daan-Viljoen-Nationalpark. Um die 400 Schlangen hat er nach eigenen Angaben in den vergangenen 22 Monaten gefangen.


Dass Schlangen nicht in den heimischen Garten eindringen, sei am wahrscheinlichsten, wenn sie dort keine Beute, zum Beispiel Haustiere, vorfinden. Festes Schuhwerk, das bis über die Knöchel reicht biete ebenfalls einen gewissen Schutz. Wer sich beim Wandern oder ähnlichem weiter absichern will, dem empfiehlt Theart den sogenannten Snake-Gator, eine bissfeste Manschette für den Unterschenkel. „80 Prozent der Opfer werden in diesem Bereich gebissen, weil sie versehentlich auf eine Schlange treten“, erläutert er. Sollte es einmal dazu kommen, müsse unbedingt ein Arzt konsultiert werden, auch wenn die Schlange kein Gift verspritzt hat. Er selbst sei bisher er erst einmal von einer Giftschlange gebissen worden. Das sei ausgerechnet bei Dreharbeiten für seinen ersten Fernsehauftritt geschehen. „Viel Gift war es aber nicht. Zwei Tage später war ich wieder einsatzfähig“, kommentiert Theart den Vorfall.
Mit seinem Einsatz will Theart sich für den Schutz der Tiere einsetzen. Er wolle zeigen, dass Schlangen keine „bösen“ Kreaturen sind, sondern wichtiger Bestandteil des Ökosystems und der Nahrungskette. Zudem spiele ihr Gift eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung verschiedenster Krankheiten. „Sie jagen auch keine Menschen“, räumt er mit einem Vorurteil auf. Sollte einem dennoch einmal ein Exemplar über den Weg laufen, gebe es dennoch einige Regeln zu beachten. Theart zufolge sei die Wichtigste: „Spielen Sie nicht den Cowboy.“ Von einer Schlange gebissen würden meist die Menschen, die versuchen sie zu töten oder zu provozieren. Statt sofort wegzurennen solle man sich möglichst ruhig verhalten und einen Experten verständen – zum Beispiel ihn. Alternativ sei es auch sinnvoll, das Umweltministerium zu informieren. Mit diesem arbeitet Theart eng zusammen, hält dort Vorträge, oder beteiligt sich an Projekten zur Erforschung von Schlangen. Eines davon ist ein digitaler Schlangenatlas im Internet. Unter the-eis.com kann jeder der eine Schlange entdeckt hat, die Koordinaten des Ortes eintragen und dazu eine Beschreibung des Tieres liefern. Auf einer virtuellen Karte sind die Daten dann online abrufbar. „Wir wissen noch so wenig über die Schlangen in Namibia“, ärgert er sich. Er wolle mithelfen, das in den kommenden Jahren zu ändern. Dafür betreibt er mit der Facebookseite „Snakes of Namibia“ auch ein Forum, zum Austausch über die Schlangen im Land.
Wer selbst einmal eine Schlange als ungebetenen Gast in seinem Garten entdeckt, darf sich unter Telefon 081 290 03 43 gerne mit Francois Theart in Verbindung setzen.



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Allgemeine Zeitung 2024-03-28

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